🌷Kapitel 12

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                -Y/n Leung - the Manipulator-

»Das rechtfertigt nicht, dass du all das noch so bei dir trägst.« Er musterte meine alte Volleyballuniform. Die lilanen streifen an den Schultern hatten mich schon immer gestört - es war nicht meine Farbe. Doch Nummer 5 war zu meiner Glückszahl geworden. Ein kleiner Teil hatte immer im tiefsten Hinterstübchen meines Gehirns an alte Zeiten gedacht, wenn ich einen Spieler mit dieser Rückennummer gesehen habe.
»Natürlich. Solche Dinge sind gefüllt mit Erinnerungen - Erinnerungen, die es wert sind zu bleiben«, ich sah auf die Reihe an Bildern, die an meiner Wand befestigt waren, »und wenn selbst ist das sage, hat das eine Bedeutung.«

»Aber auch die Bilder y/n... du musst lernen loszulassen. Du trägst kein Lila mehr, ab jetzt denkst du Türkis. Ist das nicht deine Regel? Herzblut in alles stecken und mit jeder Faser dabei sein? Das ist doch die Eigenschaft, die Vater so sehr an dir liebt und gefördert hat. Hat der Vorfall dir denn so viel Motivation geraubt?« Nicht verstehend sah ich meinen Bruder an.

»Sag mal was soll das?«, leicht wütend sah ich ihn an. »Du hast doch auch Bilder und Auszeichnungen aus alten Zeiten bei dir im Zimmer hängen. Warum also ist es bei mir plötzlich verkehrt?«, hinterfragte ich. Wieso suchte er über so etwas irrelevantes jetzt die Konfrontation. »Ich meine nicht, dass du sie abnehmen solltest, auf keinen Fall«, verneinend schüttelte er den Kopf. Seine Haare gerieten dabei leicht aus der Form. »Es ist nur«, er sah sich noch einmal komplett um, »es sind die einzigen Bilder in deinem Zimmer - abgesehen von Bildern mit Familienmitgliedern.« Ich verstand noch immer nicht, was man mir anzusehen schien. Ein Seufzer hallte durch den Raum.

»So gut wie ich dich kenne denkst du mindestens einmal täglich an die Vergangenheit, doch du musst anfangen nach vorne zu schauen. Es ist schön, dass du auch positiv zurück blicken kannst, doch deine Zukunft verbaust du dir damit nur.« Als er seine Hand auf meine Schulter legte, fühlte ich mich stabil. Momente des Schweigens wirkten auf mich eher wie Augenblicke zum Aufatmen.

»Du warst so fröhlich, ich vermisse das doch auch. Ich kann mich gar nicht mehr daran erinnern, wann ich dir das letzte Mal wirklich hab lächeln sehn«, er blickte an meine weiße Decke, »vielleicht findest du ja etwas, was dir deine Freude zurück bringt.«
Weiterhin schwieg ich. Die Wahrheit traf einen immer kalt. Mir war es irgendwo klar, dass es mich verändert hatte, doch das er so dachte, öffnete einem in einem gewissen Maße die Augen.
Gleichzeitig wuchs ein mulmiges Gefühl in mir.

»Ach Tou«, murmelte ich und sah ebenfalls anders weiße Wand über uns. »Warum kannst du nicht wieder mit mir und Mom zusammen leben? Du bringst gute Stimmung ins Haus«, ich drehte meinen Kopf zu ihm, »oder zu mindest Enthusiasmus.«

Diese Aussage brachte ihn zum Schmunzeln. »Tja ich bin eben der beste Bruder«, meinte er mit einem ironisch, hochnäsigen Ton. »Spinner«, erwiderte ich leicht lachend, was sein Grinsen wachsen ließ.

»Aber jetzt wirklich y/n«, strenge überflutete seinen Blick, »versprech mir bitte, dass du offen für die Zukunft bleibst und nicht mehr so sehr an den negativen Geschehnissen verharrst.« Er war immer fürsorglich gewesen - das zeichnete ihn aus. Touya war ein wirklich guter Bruder, ohne jeden Zweifel, weshalb es mir auch so schwer fiel ihm etwas auszuschlagen.

»Einverstanden«, knickte ich ein, was ihn zufrieden aussehen ließ. »Super y/n-chan!«, kicherte er wie ein Mädchen. Erschrocken erhob ich mich. »Du bist ja wie Oikawa«, stellte ich fest und mir tat jetzt schon der Kopf weh. Seitdem ich den engagierten Zuspieler kenne, fällt mir solch ein Verhaltensmuster erst auf. Nicht auf meine kleine Beleidigung eingehend, wechselte er das Thema.

𝔇𝔞𝔫𝔠𝔢 𝔩𝔦𝔱𝔱𝔩𝔢 𝔩𝔦𝔞𝔯|| H.Iwaizumi x ReaderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt