Geheimnisvolle Begegnung!

0 0 0
                                    

Ridge lebt nun schon seit ein paar Tagen in San Francisco. Er hat ein kleines Apartment angemietet, nichts Besonderes. Er braucht nicht viel Platz nur für sich allein. Er stürzt sich mit großem Enthusiasmus in seine Arbeit. Eric hatte mit seinem alten Freund vereinbart, dass Ridge dessen alte Assistentin Rosa übernehmen sollte und das erwies sich als echter Glücksfall für Ridge. Rosa ist eine taffe, sehr erfahrene Geschäftsfrau. Sie arbeitete schon jahrelang in diesem Laden und ist daher mit den Räumlichkeiten und den Gepflogenheiten bestens vertraut. Sie ist Ridge eine echte Stütze. Zunächst muss der Laden renoviert und umdekoriert werden. Später wollen sie weitere Mitarbeiter einstellen. Ridge beschließt, die Vorstellungsgespräche gemeinsam mit ihr zu führen.

Eines Tages ist Ridge von einer Besprechung auf dem Weg zurück zum Laden, da gerät er auf der Fahrt durch das Einkaufsviertel in einen Stau. Während er wartet, beobachtet er beiläufig die Leute, die in den Geschäften ein- und ausgehen.
Plötzlich wird seine Aufmerksamkeit auf eine Frau gelenkt, die vor einem Schaufenster steht und ihm den Rücken zudreht. Dieser Anblick elektrisiert ihn. Die Fremde hat aufgrund ihrer Haare und ihrer Statur große Ähnlichkeit mit Taylor. Gebannt beobachtet er die geheimnisvolle Frau weiter und überlegt angestrengt, ob es sich dabei tatsächlich um Taylor handeln könnte. "Lebte sie hier in San Francisco?"
Trotz all seiner Fragen haben die Kinder ihm bisher nie verraten wo sie lebt. Nicht einmal die kleinste Andeutung war je über ihre Lippen gekommen. Er hat imner nur angenommen, dass Taylor nicht allzu weit weg wohnen kann, da seine Kinder nie eine lange Reise machen, wenn sie ihre Mutter besuchen.

Es war also durchaus möglich, dass sie hierher gezogen ist. Ridge erinnert sich plötzlich an das seltsame Verhalten von Thomas und Steffy, als er San Francisco erwähnte. Das könnte eine Erklärung sein. Er lässt die Frau keine Sekunde mehr aus den Augen und hofft inständig auf eine Chance ihr Gesicht zu sehen. Zuerst sieht es so aus, als hätte Ridge kein Glück. Die Frau schlendert langsam die Straße entlang ohne sich umzudrehen. Aber die Art wie sie geht, erinnert ihn auch an seine Ex-Frau.
Plötzlich saust ein Kind auf einem Roller vorbei und die Frau muss ausweichen, um nicht überfahren zu werden. Als sie sich umdreht, sieht Ridge ihr Gesicht. Ihm fällt fast das Lenkrad aus der Hand. Die Fremde ist eindeutig Taylor. Er kann es nicht glauben, dass sie tatsächlich hier in San Francisco lebt.

Er ist so sehr auf sie fixiert, dass er nicht bemerkt, wie die Autoschlange vor ihm weiterfährt und ein lautes Hupkonzert beginnt. Endlich erwacht er aus seinem Schock und fährt weiter. Aus einem Impuls heraus folgt er ihr unauffällig auf einen Parkplatz. Taylor scheint nicht einmal zu bemerken, dass ihr jemand folgt. Ridge tut so, als würde er sein Auto parken, aber in Wirklichkeit wartet er darauf, dass Taylor in ihr Auto einsteigt und wegfährt. Er heftet sich an ihre Fersen. Ridge fragt sich, wohin sie will. Vielleicht ist sie auf dem Weg nach Hause. Auf diesem Weg könnte er ihre Adresse herausfinden.

Doch Taylor biegt in ein Viertel mit Bürogebäuden. Ihr Auto verschwindet in einer der Tiefgaragen. Diese ist mit einer Schranke gesichert und als Mitarbeiterparkplatz ausgewiesen. Ridge schlussfolgert daraus, dass sich Taylors Arbeitsplatz in diesem Bürokomplex befindet. Er parkt seinen Wagen und studiert die Schilder am Gebäude. Neben anderen Unternehmen ist dort auch ein psychiatrisches Zentrum untergebracht. Dies bestätigt seinen Verdacht. Er macht ein Foto von dem Schild, mehr kann er im Moment nicht tun.

Wenig später und mit enormer Verspätung erscheint er in seinem Laden. Rosa hat sich bereits gefragt, wo er abgeblieben ist. Ridge verzieht sich ohne eine weitere Erklärung in sein Büro. Dort genehmigt er sich zuerst einen Drink. Er muss all die neuen Informationen erst einmal sacken lassen. Langsam fügt sich das Puzzle für ihn zusammen. Taylor lebt und arbeitet hier in San Francisco. Er ist ein wenig überrascht, dass sie so nah an Los Angeles wohnt. Ridge vermutet, dass sie dies wahrscheinlich hauptsächlich wegen der Kinder zuliebe so entschieden hat. Er überlegt sich, ob sie weiss, dass er jetzt auch hier lebt. Kommt aber zu der Schlussfolgerung, wenn Thomas und Steffy ihm kein Wort gesagt haben, werden sie wohl auch ihrer Mutter gegenüber Stillschweigen bewahren.

Ridge denkt angestrengt darüber nach, wie er jetzt reagieren soll. Er konnte auf keinein Fall so tun, als sei nichts passiert. Seit Taylors überstürztem Verschwinden wartet er auf eine Gelegenheit endlich mit ihr reden zu können. Die ungeklärte Situation zwischen ihnen belastet ihn. Jetzt sieht er endlich eine Chance, alles mit ihr zu klären. Wenn er ehrlich ist, hat er sie in den letzten Monaten ziemlich oft vermisst. Es gab so viele Momente, in denen er sich nach einem Gespräch mit ihr oder einfach nur nach einer Umarmung sehnte. Wie hieß es doch so schön, man lernt den wahren Wert einer Person erst dann zu schätzen, wenn sie nicht mehr da ist.

Die einzige Frage ist nur wie er mit ihr in Verbindung aufnehmen kann. Er weiss bisher nur, wo sie arbeitet und sie darf nicht erfahren, dass er ihr nachspioniert hat. Sie anzurufen kommt nicht in Frage. Erstens wie soll er ihr erklären, dass er auf einmal weiss wo sie wohnt und zweitens würde sie wahrscheinlich sofort auflegen. Es bleibt nur eine Möglichkeit. Ihr erstes Treffen muss wie ein Zufall aussehen.
Ridge fasst einen Plan. Er kennt Taylor und ihre regelmäßigen Gewohnheiten. Zu Hause hat sie normalerweise jeden Tag immer zur gleichen Zeit zu Mittag gegessen. Das würde hier sicher auch so sein. Er würde also um die Mittagszeit vor ihrem Büro warten und sich an ihre Ferse heften. Wenn sie in einem Restaurant sitzt, kann er ihr dort ganz leicht über den Weg laufen.

Schon am nächsten Tag setzt er sein Vorhaben in die Tat um. Sein Plan scheint zunächst perfekt zu funktionieren. Sich vor Taylors Büro auf die Lauer zu legen und ihr heimlich zu folgen, ist kein Problem. Allerdings gibt es ein unerwartetes Hindernis. Sie verbringt ihre Mittagspause nie allein, entweder ist sie mit Kollegen zusammen oder in Begleitung eines Mannes, den er nicht kennt. Als Taylor den dritten Tag in Folge mit diesem Mann in einem Bistro sitzt, beginnt Ridge zu grübeln, ob dieser Mann mehr als nur ein Freund ist. Er beobachtet die beiden aufmerksam. Sie wirken sehr vertraut miteinander und lachen viel. Ridge störrt dieser Anblick. Es irritiert ihn wie nah Taylor und der Fremde sich anscheinend sind. Sie scheint sich viel wohler zu fühlen und fröhlicher zu sein als in L.A.

Ridge weiss nicht warum, aber irgendwie beunruhigt ihn diese Erkenntnis. Außerdem durchkreuzt dieser seltsame Typ seinen ganzen Plan. Es ist wichtig für ihn, Taylor allein anzutreffen.
Tag für Tag wartet er auf seine Chance. Endlich an einem Freitag sieht es so aus, als würde er heute Erfolg haben. Taylor sitzt allein auf der Terrasse einer Pizzeria. Ridge beobachtet wie sie mit jemandem telefoniert und dann bestellt. Er wartet ab, um sicher zu sein. Außerdem jetzt wo der Moment gekommen ist, wird er plötzlich sehr nervös. Er wagt überhaupt nicht einschätzen, wie sie reagieren wird.
Da Taylor bereits ihren Salat verspeist, ist er sicher, dass sie niemanden zu mehr erwartet. Er gibt sich einen Ruck und schlendert zu ihrem Platz. Im ersten Moment bemerkt sie ihn nicht. Sie ist einen Artikel vertieft. Er räuspert sich.
"Hey Taylor! Erschreck dich nicht! Ich bin's!"

Nach Dunkelheit kommt wieder LichtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt