Türchen 9

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Heute wieder ein Türchen von userM747:

Bubblegum

Bevor ich euch die Liebeserklärung von unserem Lieblingspsycho gebe, halte ich euch erstmal hin  (weil ich kein schlechtes Gewissen habe) mit einer kleinen Vorgeschichte ein Jahr bevor sich HEARTSTEEL bildete.
🍭🌸🍭🌸🍭🌸

Er war wie ein Kaugummi. Ein klebriges mit Spucke durchgematschtes Kaugummi. Erdöl getränkt mit allen Geschmacksverstärkern die der Markt zu bieten hat, um aus diesen faden Etwas wenigstens ein verkaufbares Produkt zu machen. Jeder wusste, dass man sich Erdbeer-Bubblegum nicht wegen des Geschmacks holte. Einzig allein der guten Marketing-Strategie und seinem Beliebtheitsgrad in der flüchtigen Popkultur, war es zu verdanken, dass dieses Langweilige Produkt weiterhin die Kassenregale der Kaufhäuser füllen durfte. Ziemlich genauso verhielt es sich mit Ezreal, dem neuen Stern am Musikhimmel. Na wenn Kayn da mal nicht lacht. Was dieser zweitklassige Sänger mit seinem grünen Haarmob macht kann man doch nicht Musik nennen. Wie ein Teddybär den man stundenlang in Weichspüler gebadet und alle Falten ausgebügelt hatte, damit er niemanden wehtut. Nein seine Songs sind viel besser. Rotzig und wild und vulgär. Zumindest wären sie das, wenn ihm seine alte Band nicht die Zensurkeule aufgedrückt hätte, nur um ihn zwei Wochen später eh achtkantig rauszuschmeißen.
Das sind doch alles Dilettanten! Billige Amateure ohne jegliches Talent in den Adern. Die Welt hat doch kein Fünkchen Geschmack, feuerte Rhaast in seinem hübschen Köpfchen weiter.
Aber diesmal musste die Dämonenstimme doch recht haben. Wieso sonst sollten diese Schwanzlutscher in einer Talkshow auftreten dürfen?
Diese beschissene Welt hat eben keinen Geschmack.

Das Kayn auch Teil dieser beschissenen Welt sein musste, wurde ihm drei Tage später bewusst. Aphelios hatte mit zwei Tickets an seine Tür geklopft, vermutlich um ihn aus seiner Depression rauszuholen und jetzt stand er hier. Als Punker zusammen mit seinem Emo-Freund so nah wie möglich an der Bühne einer riesigen Konzertarena und sang zu „You are my museum“ mit, als ob sein Leben davon abhänge. Seine Augen folgten den geschmeidigen Bewegungen des Sängers, lechzten nach den Schweißtropfen die dessen bühnenglitzernde Haut entlang rannen und sein Blut rauschte als der Popstar mit einem süffisanten Lächeln ein Fingerherz ins Publikum sandte. Kayn war ein Freak und fuck das Erdöl unter den Geschmacksverstärkern war genau sein Typ.

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