Türchen 13

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Der Biss ❘ Karmigasa
Karma wollte nichts und niemanden mehr zum Leben brauchen. Vollkommen unabhängig sein, von Menschen, von Gefühlen, von Werten und Normen. Die Ketten sprengen, um einfach nur schwerelos zu existieren.

Mit dem ersten Mord verabschiedete er sich von seinem alten Leben, mit dem zweiten schnitt er seine Rückwege ab, mit dem dritten wurde ein neuer Akabane geboren, mit dem fünften wurde aus dem Töten Spaß und mit dem ungezählten Mord wurde er zum Dämon, der Gefühle irgendwo auf dem Weg liegen lassen hatte. Zumindest dachte er das. Bis sich mit der Überraschung einer negativen Wahrscheinlichkeit, der Himmel sein Handgelenk streifte. Noch bevor er realisierte, was Geschehen war, begannen seine Hände sich dürstend nach dem Blau auszustrecken. Eine Tätigkeit wie das Halten einer sich windenden Schlange. Doch Menschen haben ein Faible dafür, das zu wollen, was für sie am schwersten ist und innerhalb von Augenblicken war aus einem Dämon ein Whirlpool an Emotionen geworden. Einzig durch einen winzigen Ausblick, was Seins sein könnte. Wie sein Leben noch aussehen könnte.
Verdammt nochmal wollte er die einzige Reflexion in Nagisa Shiotas Augen sein und ihn in den Händen, ein Stück Himmel nur für sich, halten. Nagisa war keinesfalls ein Engel, viel mehr nur ein paar Jahre davon entfernt, dass aus der weißen Schlange ein nächster Dämonenkönig geboren werden könnte. Doch in Karmas wilden Gedankensturm bildete seine schmächtige Gestalt das Zentrum.

Mit der Zeit begannen ihre beiden Wege parallel zu verlaufen, berührten sich, schhnitten einander, verschlungen sich. Bis zwei vergangene Fremde ihren nervenaufreibend tödlichen Tanz umeinander führten und sich schließlich in der Unschuld einer Drehung bei den Händen nahmen. Von dem Knotenpunkt an, konnte der rote Dämon nie wieder loslassen. Er trug die weiße Schuppenhaut immerwährend um seinen Brustkorb gewickelt. Die Gefahr, dass sich ihre Fangzähne eines Tages in seine Haut schlagen, wird ein unbedeutende Unsicherheit seines Lebens. Denn ihr langer gewundener Körper, ist das Einzige mit der Macht sein Herz Form auseinanderbrechen zu stoppen.

Eva hatte schon längst in den Apfel gebissen und schritt, voll neuen Lebensmuts mit der Schlange, um ihre nun rippenfreie Brust in ihr eigenes Paradies.

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