Türchen 1

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Hallo Leute, hier ist das erste Kapitel vom Adventskalender, den ich zusammen mit userM747 geschrieben habe. Ihr findet den Adventskalender auch bei ihr. Viel Spaß beim Lesen und schaut gerne auch bei unseren anderen Geschichten vorbei. Eine schöne Weihnachtszeit euch allen!
Eure fantasygummi 🤗

Therapie für alle

„Es ist nur... ich liebe ihn so verdammt. Am liebsten würde ich ihn heiraten. Hier und Jetzt. Auf der Stelle!"

Die Druidin nickt verständnisvoll. So, wie sie die ganze Zeit versucht eine verständnisvolle und aufmerksame Zuhörerin zu sein. Schließlich sollte jeder die Tugenden von Mitgefühl und Gnade erfahren, genauso wie ihre fachmännischen Tipps. Letztere sind wohl auch der Grund weshalb die Reichen sie in klirrender Münze bezahlen und sie sich den Traum einer „Therapiestunde für alle" überhaupt leisten kann. Aber langsam fällt es selbst der erfahrenen Heilerin schwer nicht vor Langeweile einzunicken. Dass es so kommen würde, konnte ja niemand wissen.

Als der Boss der ionischen Unterwelt diesen Morgen an ihre Haustür klopfte, um seine Probleme zu teilen, hatte die ehemalige Himmelsbewohnerin vielleicht mit Schuldgefühlen oder grauenerregenden Verbrechen gerechnet.

Stattdessen aber hatte dieser Hüne von einem Mann, angefangen seine tiefsten romantischen Gefühle auszuplaudern. Und am Anfang war es noch ganz süß dem musbelbepackten Vastaya zuzuhören, wie er wie ein kleines Schulmädchen schwärmte.

Inzwischen war es jedoch Abend und Soraka wusste von der Farbe seiner Socken bis hin zu den Ohrenspitzen die rot anliefen, wenn man ihm beim Spitznamen nannte, alles, wirklich jedes fucking Detail, über den mysteriösen Aphelios.

Milde lächelnd beugt sich die Therapeutin vor und berührt Sett am Arm: „Wenn du deinen Geliebten so unbedingt heiraten willst, warum machst du ihm dann keinen Antrag mein Lieber."

Für einen kurzen Moment hält ihr Kunde geschockt inne, ehe sein Gesicht zu strahlen beginnt und seine flauschigen Öhrchen aufgeregt hochschnellen.

„Das ist genial. Ich könnte ihm nach einem Sieg in den Gruben mit Geld überschütten und mitten im Herzen der Arena um seine Hand anhalten."

Aufmunternd lächelt sie den Verliebten an, nicht ohne den Hintergedanken hoffentlich auch bald die Gnade eines Geldregens zu erhalten. Ihr offenes Ohr wäre nach dieser Sitzung auf jeden Fall erstmal für die nächsten Tage dicht.

Doch gerade als der Vastaya sich erheben will, hält er erneut inne. „Aber vielleicht ist ihm das auch alles zu protzig. Geschenke nimmt er ja auch nur ungerne an."

Hilfesuchend wendet er seinen Blick an Soraka und gerät in Erklärungsdrang, als er ihr verrutschtes Lächeln sieht.

„Es ist nur so", und seine Ohren hängen traurig runter, „dass ich keine Fehler machen will. Alles muss perfekt sein. Nicht das er nein sagt."

Betroffen nimmt die Druidin den zwei Köpfe größeren Mann in den Arm. Ihre Hand streicht behutsam über seinen Rücken.

Wie kann er nur solche Zweifel daran haben, geliebt zu werden? So viel wie er über seinen Geliebten redet, scheinen sie sich doch sehr nahe zu stehen. Hinter dieser Angst muss es einen Grund geben.

„Mein Lieber warum glaubst du denn, dass er nein sagen wird? Hat er in eurer Beziehung etwa schon mal Andeutungen zum Thema Ehe gemacht?"

„..."

„Ihr ... seid doch in einer Beziehung oder?"

„..."

„Aber du hast ihm schon gesagt, was du für ihn fühlst?"

„..."

„Ihn wenigstens nach einem Date gefragt?", versucht die Himmlische hilflos. Das erneute Schweigen und der konfuse Gesichtsausdruck ihres Kunden, sind Antwort genug.

Mit einem Seufzer lässt Soraka sich zurück in ihren roten Plüschsessel fallen. Diese Angelegenheit, wird ihr auf jeden Fall die nächsten Wochenenden rauben.

Aber was tut man nicht alles um die Welt zu einem glücklicheren Ort zu machen?

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