WAHRE WORTE

228 8 0
                                    

Als ich nach einer gefühlten Ewigkeit endlich wieder aufwachte, hörte ich gedämpfte Stimmen neben mir. Relativ schnell konnte ich sie Klaus und Rebekah zuordnen. Vorsichtig öffnete ich die Augen und entdeckte Rebekah, die auf einem der Autos auf dem Parkplatz saß und Klaus, der neben ihr stand und mir den Rücken zuwendete. Ich hingegen saß an einem der anderen Autos gelehnt.

"1000 Jahre im Grab und sie versucht noch immer dich reinzulegen." Witzelte Rebekah und lachte kurz auf.

"Naja aus ihrer Perspektive ist das vollkommen einleuchtend, sie hat sich für den Fall, dass ich den Hybridenfluch breche abgesichert. Der Doppelgänger musste sterben, damit ich ein Hybrid werden konnte, aber wenn er tot ist-" Rebekah unterbrach ihn.

"Kannst du sein Blut nicht verwenden, um dir eine neue Spezis zu schaffen" beendete sie seinen Satz.

"Ich wäre auf ewig allein geblieben"

"Geht des dir also darum, mit deiner Besessenheit von Hydriden? Du willst nur nicht allein sein?" Fragte sie skeptisch nach.

"Was ich will ist, mein Mädchen und meinen Hybriden nehmen und von hier zu verschwinden" wich er ihrer Frage aus. Damit bestätigte er mir auch das, was ich ihm vorhin noch an den Kopf geworfen hatte. Er hat einfach Angst allein zu sein. Danach wendete er sich von ihr ab und lief ein paar Schritt auf und ab.

"Redest du von Elena oder Lorena?" Sie deutete mit einem nicken in meine Richtung. Sofort schloss ich wieder die Augen. Ich konnte hören, wie er sich zu mir umdrehte und spüren wie sich sein Blick in meine Haut brannte. Er seufzte.

"Sie ist nicht mein Mädchen" korrigierte er sie leise.

"Aber sie ist dir wichtig. Ich habe gesehen wie du sie ansiehst. Sie bedeutet dir etwas, Nick." entgegnete Rebekah. "Liebst du sie?" fragte sie nach einer kurzen Pause vorsichtig.

"Ach komm schon Rebekah, das ist doch Schwachsinn" lachte er ironisch und versuchte dadurch die Situation zu überspielen. Doch schnell erlosch sein lachen wieder und es herrschte eine unangenehme Stimme.

"Ich glaube ganz und gar nicht, dass es Schwachsinnig ist. Es war eine einfache Frage. Liebst du s-"

"Ja Rebekah! Ich liebe sie mehr als mein Leben. Sie dir doch an sie-" seine verzweifelte Stimme brach. "Sie ist die schönste Frau, die ich jemals gesehen habe. Seit dem ersten Moment, indem ich sie gesehen habe, damals vor fast 500 Jahren, wusste ich, dass ich sie liebe und ich wollte nichts anderes als bei ihr sein. Bei Gott ich hätte am lieben jedem, der es auch nur wagte sie schief anzusehen das Herz aus der Brust gerissen. Jede Nacht träume ich von ihr und es zerreißt mich, dass sie mich niemals wollen wird. Noch nie in meinen 1000 Jahren auf dieser Welt wollte ich etwas, das Elijah hatte, bis ich sie kennenlernte. Durch sie wollte ich-" erneut brach seine Stimme und er stieß verzweifelt die Luft aus seinen Lungen. "Sie war der Grund, weshalb ich mich andern wollte. Für sie wollte ein besserer Mensch werden. Doch letztendlich habe ich ihr alles genommen. Ich würde alles dafür geben um das rückgängig zu machen. Für sie hätte ich sogar darauf verzichtet den Fluch zu brechen, Rebekah. Sie ist alles was ich jemals wollte, sie ist alles was ich jemals wirklich begehrt habe. Allein der Gedanke daran, nicht zu wissen ob es ihr gut geht, zerfrisst mich. Ich würde jedes einzelne Lebewesen auf dieser Welt umbringen, wenn es nötig wäre, um für ihre Sicherheit und ihr Glück zu sorgen. Niemals werde ich mir verzeihen können, was ich ihr angetan habe. Jegliches Leid der Welt würde ich auf mich nehmen, um die Fehler die ich damals gemacht habe wieder rückgängig zu machen. Doch das kann ich nicht und deshalb ist es besser für sie, dass sie mich hasst und einfach so weit weg von mir will, wie es geht. Auch wenn es mir das Herz bricht, zu sehen, dass sie mich hasst. Umso weiter weg sie von mir ist, um so weniger kann ich ihr wehtun." Ich versuchte ruhig zu atmen und mir nichts anmerken zu lassen. Seine Worte berührten das innerste meiner Seele und jeglicher hass, den ich vor wenigen Minuten noch für ihn empfunden habe, verschwand vom einen auf den anderen Moment. Ich hörte seine langsamen, schweren Schritte auf mich zukommen. Sofort spannte sich mein gesamter Körper an und ich zwang mich ruhig weiter zu atmen und mich nicht zu bewegen. Plötzlich spürte ich, wie er mir mit seiner Hand eine Strähne aus dem Gesicht hinter mein Ohr strich. "Ich liebe einfach alles an ihr. Ihre einzigartige und unverwechselbare Art. Ihre wunderschönen Augen, die mehr sagen als tausend Worte. Ihr Lächeln, das jede noch so hohe Mauer meiner Seele in wenigen Sekunden zu Einsturz bringt. Bevor ich sie getroffen habe, wusste ich nicht, was es bedeutet, jemanden mit Leib und Seele zu lieben." Seine Stimme zitterte und war mittlerweile nur noch ein flüstern. Ich spürte seinen warmen Atem auf meiner Haut und ein angenehmer Schauer lief mir über den ganzen Körper. Doch plötzlich landete etwas nasses auf meiner Wange. Es dauerte ein paar Minuten bis ich schlussfolgerte, dass es eine Träne war. Sie verlief ein Stück auf meiner Wange, bevor Klaus sie sanft mit der Hand wegwischte. "Ich liebe dich" flüsterte er mit rauer Stimme ganz dicht an meinem Gesicht. "Für immer und ewig" fügte er hinzu. Danach gab er mir einen sanften Kuss auf die Stirn, auf der er einige Sekunden verharrte. Sie wärme, die von seinen Lippen ausging fühlte sich gut, vertraut und sicher an. Dann löste er sich wieder und entfernte sich endgültig von mir.

"Wow Nick das- ich weiß nicht was ich sagen soll" versuchte Rebekah die paarenden Worte zu finden. "Du liebst sie wirklich" stellte sie schließlich immer noch etwas schockiert fest.

"Ja das tue ich" sagte er leise und senkte den Blick. "Hey, wieso holst du nicht schonmal den Wagen und ich hole Elena?" versuchte er schnell das Thema zu wechseln. Klaus sprach nie von seinen Gefühlen und das jetzt auf einmal alles aus ihm heraus kam, schien ganz offensichtlich alle anwesenden, einschließlich ihm selbst zu überraschen. Rebekah antwortete nichts, doch ein paar Sekunden später konnte ich hören, wie sie vom Auto rutschte und schließlich auf dem Boden landete. Ich konnte hören wie sie ein paar Schritte lief, bevor sie innehielt und sich nochmal an ihren Bruder wendete.

"Vielleicht solltest du für sie kämpfen. Wenn das stimmt was du gesagt hast, ist es zumindest einen Versuch wert. "Sie wendete sich ab, hielt jedoch erneut inne. "Ach und sag ihr das. Sag ihr genau das was du mir gesagt hast. Sie hat es verdient die Wahrheit zu wissen." Damit verschwand sie endgültig. Ein paar Minuten stand Klaus einfach da und ich lauschte seinen ruhigen Atem, bis ich Schritte hörte.

"Sieh an, wer sich endlich durchgerungen hat, auf der Party aufzukreuzen." Begann Klaus total gefasst, als hätte sein Emotionaler Ausbruch vor wenigen Minuten nicht stattgefunden.

"Wo ist sie?" begann Damon sofort scharf, während er weiter auf ihn zu lief.

"Elena? Ach sie spendet für eine größere Sache." Gab Klaus trocken zurück. Damon wollte einfach an ihm vorbei laufen, doch Klaus stoppte ihn an der Brust und hielt ihn auf. "Du kannst mir nicht dazwischenfunken, Freundchen"

"Dann musst du mich töten!" gab Damon zischend zurück.

"Ich würde dich liebend gern töten, aber ich habe deinem Bruder ein Versprechen gegeben und im Gegensatz zu ihm halte ich mein Wort. Obwohl.. wenn ich recht darüber nachdenke interessiert ihn das jetzt nicht mehr." Damit packte Klaus ihn und drückte ihn auf eines der Autos und holte aus.

"Willst du nichts über deinen Freund Mikeal erfahren?" brachte Damon schnell hervor. Sofort hielt Klaus ruckartig inne und auch ich musste schwer Schlucken. Wie zum Teufel kam Damon auf ihn?

"Was weißt du über Mikael?" forderte Klaus

"Nur das er weiß, dass du hier bist." Gab er mir einem lächeln im Gesicht zurück.

"Du bluffst"

"Katherine und ich haben ihn gefunden. Sieh das als unser Druckmittel an." Antwortete er. Ich konnte sehen, wie Klaus mit sich kämpfte. Er schleuderte Damon gegen eines der anderen Autos und nutzte die Gelegenheit um zu verschwinden. Sofort atmete ich erleichtert auf und öffnete nun die Augen komplett. Damon versuchte sich aufzuraffen, als sein Blick an mir hängen blieb. Nachdem er sich erhoben hat kam er auf mich zu und hockte sich zu mir.

"Hey Lorena, alles in Ordnung? Geht es dir gut? Was ist passiert?" Fragte er, während er mich besorgt musterte.

"Ja-ja mir geht es gut" Ich fasste mir an den Nacken, während er mir hoch half.

"Was ist passiert?" fragte er nun erneut, während er mich zur Sicherheit stützte.

"Viel Damon, sehr viel. Ich erkläre es dir nachher, aber können wir jetzt bitte einfach hier weg?" flehte ich ihn schon fast an.

"Erst müssen wir Elena finden. Weißt du wo sie ist?" Ich nickte und deutete Richtung Krankenhaus. "In Ordnung, warte kurz hier. ich hole sie und dann verschwinden wir." und damit lief er auch schon davon. Während ich also auf die beiden wartete versuchte ich, das was heute geschehen ist zu verarbeiten. Immer wieder hallten Klaus Worte in meinem Kopf nach. 'Ich liebe sie mehr als mein Leben' , 'Sie ist alles was ich jemals wollte' , 'Ich liebe einfach alles an ihr' , 'Bevor ich sie getroffen habe, wusste ich nicht, was es bedeutet, jemanden mit Leib und Seele zu lieben' die Worte überrollten mich wie eine Meterhohe Flutwelle.

Ich stütze mich an einem der Autos ab, als ich wirklich anfing zu realisieren was Klaus gesagt hatte. Er liebt mich. Klaus Mikealson. Seine Worte vorhin waren die schönsten, die ich jemals gehört habe, sie waren ehrlich, voller Emotionen und kamen aus tiefstem Herzen.





----------------------------

Was sagt ihr zu Klaus Geständnis? Waren seine Worte wirklich aufrichtig?

An dieser Stelle wollte ich mich auch nochmal bei euch für die lange Pause entschuldigen! Irgendwie hatte ich einfach keine Motivation gehabt weiter zu schreiben und irgendwie sind mir auch die Ideen ausgegangen. Doch jetzt habe ich wieder ein paar Ideen wie es weitergehen könnte und habe neue Motivation an dieser Geschichte weiter zu schreiben :)

In love with an Original  (Elijah FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt