Der Anfang vom Ende

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Der Wecker klingelte. Er schlug mit voller Wucht auf den Knopf des Weckers, wobei dieser auf den Boden fiel. Es war gerade einmal sechs Uhr am frühen Morgen und er stand auf. Die Sonne ging gerade erst auf und die Vögel zwitscherten fröhlich. Er war die einzige wache Person. Er duschte und zog sich dann eine schwarze Jeanshose sowie ein schwarzes T-Shirt, auf welchem ein Wolf abgebildet war, an. Er ließ das Frühstück aus, so war er es gewohnt und so wollte er es. Anschließend machte er sich auf den Weg zur Schule. Er liebte es, zu Fuß zu gehen, egal zu welcher Zeit, egal bei welchem Wetter und egal wie lang der Weg war. Er hörte Musik, „Everybody wants to rule the World" von Tears for Fears. Es war sein Lieblingssong. Durch die eingestellte Lautstärke seines Handys und die damit verbundenen Kopfhörer bekam er nichts mit. Er sah nur, was um ihn herum war, aber hörte nichts, kein Gekreische, keine anfahrenden Autos oder Gespräche der Menschen in seiner Nähe. Er hatte schon immer einen schnellen Schritt gehabt, was ihm natürlich fast eine ganze Stunde vor Schulbeginn dort zu sein. Es war nun sieben Uhr zwanzig, er war um sechs Uhr fünfzig losgegangen. Ganze zwanzig Minuten später kam er an der Schule an. Er setzte sich und wartete auf die paar Freunde, die er hatte, aber das dauerte nicht lange, denn fünf Minuten später wurde er aus seinen Gedanken gerissen. „Guten Morgen, Finley!"                                       „Guten Morgen, Holly." Finley lächelte leicht, während Holly breit grinste. Wie immer war sie gut gelaunt. „Was machst du schon um Viertel vor acht in der Schule?" Er sah sie verwundert an. „Ich dachte, ich komm etwas früher, damit ich Zeit habe, mit dir zu plaudern. Außerdem ist in zehn Minuten der Verkehr schlimmer als jetzt." „Das stimmt allerdings. "Wie geht es dir?" Finley blickte sie lächelnd an, von seinen Freunden war Holly definitiv seine Lieblingsperson. Sie war humorvoll, freundlich und temperamentvoll. Finley mochte sie sehr. „Mir geht es, denke ich mal so wie immer, also recht gut und dir?" Sie blickte ihn mit ihren blau-grünen Augen freundlich an. „Ich denke es könnte besser sein" lachte Finley. Sie grinste breit und Finley konnte nicht anders als zurück zu grinsen. Bis zum Klingeln um acht Uhr saßen beide schweigend nebeneinander. Die nächsten zwei Stunden vergingen schnell - perfekt für Finley. Er rannte zum Klingeln raus, auf dem Weg rief er Holly an. „Treffen uns im Musiksaal!" Mit den Worten legte Finley auf und rannte zum Saal. Holly kam gleichzeitig mit Finley an. Sie gingen in den Saal und Finley beschlagnahmte das Schlagzeug. „Du spielst Schlagzeug?"    „Ich lerne es. Gitarre passt nicht zu mir, aber bei mir kann ich kein Schlagzeug haben. Mein Vater verbietet es." Ohne weiteres begann Finley zu spielen, er spielte „Smells like Teen Spirit" von Nirvana. Holly hockte sich in die Russenhocke und kramte ihr Handy aus ihrer Tasche, um Finley zu filmen. Finley störte sich nicht daran, sondern spielte weiter, er war in seiner Welt. Holly war erstaunt, sie genoss das Getrommel und erfreute sich an Finley's offensichtlicher Leidenschaft. Finley spielte voller Leidenschaft, in ihm brannte ein Feuer, das kaum zu bändigen war. Finley war nun in einer anderen Welt und Holly nahm er mit. Finley spielte nicht mehr, er erzählte. Aus dem Lied der Band Nirvana wurde etwas ganz anderes, es war nun ein einziges rhythmisches Getrommel, in dem sich Wut und Angst widerspiegelten. Finley ließ sich fallen, nicht er spielte die Musik, sondern die Musik erzählte seine Geschichte. Holly filmte weiter, sie stellte ihr Handy auf und nahm die Gitarre. Sie tat es Finley gleich und ließ sich fallen. Doch ihre Musik erzählte etwas anderes, etwas, das direkt an Finley gerichtet war. Es war eine Mischung aus Zuneigung, Verständnis und Aufmunterung. Finley's Musik passte sich an, erwiderte allerdings nicht, sondern sprach Gefühle aus, die Finley nie aussprechen würde. Nach etwa fünf Minuten beendeten sie das Musikstück. Holly legte die Gitarre an ihren Platz und stoppte die Aufnahme, Finley stand auf und streckte sich. „Finley du blutest aus der Nase!" „Mm passt schon ist nur ein bisschen Blut." Holly schaute er besorgt an und reichte Finley ein Taschentuch, welches Finley annahm und pflegte seine Nase. „Danke."            „Schon okay, Hauptsache die Blutung stoppt." Sie lächelte sanft, nahm ihre Sachen und schaute auf die Uhr, als es klingelte. „Wir sehen uns gleich." Sie ging los zu ihrem Klassenraum, Finley ging auch los, allerdings in sehr schleppendem Tempo. Im Klassenraum angekommen setzte Finley sich neben seinen besten Kumpel. „Wo warst du in der Pause? Wir haben dich gesucht und Holly war anscheinend auch nicht da."      „Wir waren im Musiksaal." Finley seufzte. Nun musste er sich durch sein zweit liebstes Fach, Psychologie, zwingen. Er mochte das Fach, doch es triggerte ihn sehr. Zwei Stunden, dann ist es vorbei... Dann werde ich nicht mehr an sie erinnert bis nächste Woche.. Dachte Finley, Tränen stiegen ihm in die Augen und Erinnerungen kamen. Finley erinnerte sich an jedes Wort, an jeden Schlag und an jedes Opfer, das er vollbracht hatte. Alles zu Gunsten anderer. Er begann zu zittern, erste Anzeichen einer Panikattacke. Kurz darauf folgten Schwindel und schnelles, flaches Atmen. Finley kratzte seinen Unterarm auf, die Panikattacke wurde schlimmer, niemand bemerkte es. Der Unterricht zog sich in die Länge und immer mehr längst vergessene Erinnerungen kamen in Finley's Gedanken. Ein Zwang überkam Finley und er begann an seinem Platz alles ganz perfekt gerade zu rücken - er versuchte es mit seinen zittrigen Gliedmaßen zumindest. Sein Kumpel hob die Hand, Finley zuckte heftig zusammen und das, obwohl er wusste, dass sein Kumpel nur eine Frage stellen wollte. „Alles okay, Finley?" Finley nickte als Antwort heftig. „Er- Erinn-..." Finley bekam kaum ein Wort heraus. „Verstehe. Hier trink einen Schluck Wasser, dann geht es bestimmt besser." Sein Kumpel reichte ihm eine noch geschlossene Wasserflasche, die er dankbar annahm und nach einigen Versuchen sie zu öffnen, konnte er auch trinken. Es half ein bisschen, doch dann kam der nächste Triggerpunkt. Finley war weg, er war in seiner Vergangenheit oder eher gesagt in der Erinnerung an seine Vergangenheit. Er war ein Kind, er wollte doch nur, dass seine Mutter ihn umarmte. Ohne zu zögern warf sie Glasflaschen auf ihn und prügelte dann auf ihr Kind ein. Sie schrie Dinge wie "ich wünschte, du wärst nie geboren" und vieles weitere, doch Finley bekam es kaum mit. Er war blutüberströmt und wurde ohnmächtig. Das Klingeln der Schulklingel, welche nun die Pause einleitete, riss er aus den Gedanken. Er nahm seine Sachen und ging ohne ein Wort auf den Pausenhof. In der Pause ging Finley wieder zu Holly, welche bei ihrer gemeinsamen Freundesgruppe war. Finley blieb die ganze Pause sehr ruhig und zog sich noch mehr zurück als gewöhnlich. Holly bemerkte dies oder auch nicht, er konnte es nicht ausfindig machen, aber es interessierte ihn auch nicht weiter. Die Gruppe hatte sehr gute Laune und alle lachten und erzählten viel, eigentlich wie jeden Tag. In der Regel machte Finley auch immer viele Witze, Witze die des öfteren die Grenzen überschritten, aber heute nicht. Die Pause verging sehr schnell und nun waren es nur noch zwei Unterrichtsstunden vor dem Schulschluss. Finley schwänzte. Er ging spazieren. Er ging in seinen Lieblingspark, als er plötzlich Gebrüll und Gebell hörte, rannte er ohne zu zögern dahin und sah zwei Soldaten, welche gerade eine Wölfin mit ihrem Nachwuchs versuchten einzufangen. Die Wölfin hatte schneeweißes, langes Fell mit einem blauen und einem bernsteinfarbenen Auge, dafür dass sie eine Wölfin war, war sie allerdings ein bisschen zu groß - schätzungsweise eine Widerristhöhe von 160 Zentimetern. Sie hatte zwei Welpen, die beiden waren wenn es hoch kam erst um die drei bis vier Monate alt. Der eine Welpe war hellgrau vermischt mit weiß und hellem nussbraun mit bernsteinfarbenen Augen, während der andere schneeweißes Fell mit schwarzen Flecken und eisblaue Augen hatte. Den Soldaten gelang es, alle drei zu fangen und in einen Van zu sperren, ohne weiteres fuhren sie fort und Finley sah dem Wagen nach. Er wusste, er würde den Wagen nicht einholen können. Noch eine ganze Weile blieb Finley an Ort und Stelle stehen, ohne seinen Blick von der Stelle, an der vor einigen Minuten noch der Wagen stand, abzuwenden. Er hätte gerne eingegriffen, aber damit hätte er sich nur umgebracht und niemandem geholfen. Wie in Trance stand er dort und versuchte zu verstehen, was er gerade eben gesehen hatte. Er zückte sein Handy raus und schrieb seinem Dealer. Ein oder zwei Pillen LSD würden nicht schaden, dachte er.                                                              
Gegen frühen Abend machte er sich auf den Weg zu seinem zweiten Zuhause, wie er es gerne nannte. Gemeint war ein kleines Haus am Stadtrand, in dem eine ältere Dame namens Nancy lebte. Finkey war noch stark weggetreten wegen seines starken LSD-Trips. Er hatte die beiden Pillen auf einmal geschluckt und sich trotz des Trips sofort auf den Weg zu Nancy gemacht. Er klingelte und wurde auch schon empfangen. „Nan?" Finley keuchte leicht, fast als wäre er mit Asthma gerannt. „Hallo, Liebes! Wie geht es dir?" Er sah sie an und seine Reaktion war stark verzögert. "Hast du etwa wieder LSD genommen?!" schimpfte die Seniorin streng und führte ihren Schützling ins Wohnzimmer. Sie setzte sich neben ihn auf das Sofa und forderte ihn auf zu erzählen. Ohne zu zögern erzählte Finley alles von seinem kleinen Ausflug. Sie hörte aufmerksam zu. Nancy war eine dunkelhäutige, mollige ältere Dame. Sie war herzlich und für Finley war sie mittlerweile sowas wie eine Mutter. "Aha. Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich alles auf deinen Trip schieben. Aber dein Arzt, Dr. Duncan hat mir ähnliches erzählt. Er hat eine Anlage, ein riesiges Lager, gekauft für die Wölfe. Die Anlage muss nur komplett renoviert werden. Sie befindet sich im Norden Kanadas, aber der Flieger ist groß genug, um zwanzig von ihnen zu retten. Ich setze mich heute Abend in Verbindung mit ihm, bis Ende der Woche werden alle befreit sein. Erst vor kurzem haben wir acht Wölfe aus den Fängen des Militärs befreit." Finley sah sie an und versuchte zu verstehen, was sie ihm erzählt hatte, doch sein Trip lenkte ihn ab. Nancy gab ihm eine Decke und verließ dann den Raum.                                                   Am nächsten Morgen wurde Finley von Nancy geweckt. Seinen Rausch hatte er ausgeschlafen und Nancy nutzte die Gelegenheit, um mit ihm erneut über alles zu sprechen. Sie fasste ihm das gesamte gestrige Gespräch zusammen und Finley schien zufrieden. „Ich danke dir, Nan!" Finley grinste breit. „Noch eine Frage habe ich, Nan." Die Dame schaute Finley erwartungsvoll an. „Woher wisst ihr also du und Dr. Duncan von der Sache?"                        "Er hat es vor ungefähr drei Monaten herausgefunden. Er wurde vom Militär eingezogen, weil er nun mal der hoch angesehenste Arzt hier ist und hat dort eine Wölfin kennengelernt, welche er auf den Namen Morag getauft hat. Die beiden haben einen Plan zur Flucht geschmiedet und mich mit einbezogen." Finley sah sie erstaunt an. „Wie sind die beiden geflohen?"     „Sind sie nicht. Elmar wollte nicht mit dem Militär arbeiten und seine neue Freundin sitzt noch dort. "                „Finley, versprich mir keinen Mist zu bauen." Nancy sah Finley streng an. Finley war schon immer ein Unruhestifter gewesen, aber das hatte nicht immer etwas Schlechtes zu bedeuten - für Finley zumindest. „Ich halte die Füße still. Versprochen."       „Ich glaube dir nicht. Du wirst vorerst entweder bei mir Wohnen oder ich bin dein persönliches Taxi." Finleys Augen leuchteten auf. "Ich gehe nach Hause und packe alles! In zwei Stunden kannst du mich spätestens abholen!" Die Dame lachte. „Kein Problem in meinem Haus ist noch ein Zimmer frei und wenn du möchtest, kannst du auf Dauer bei mir bleiben, wenn du das möchtest?"                    „Das fragst du noch?! Natürlich möchte ich bei dir wohnen! Danke!" Finley konnte kaum glücklicher sein. „Und deine Freundin kann natürlich auch jederzeit kommen." Finley lief rot an, als Nancy dies sagte. Holly war eine Freundin und nicht seine Freundin. „Sie ist eine Freundin!"                                           „Wer´s glaubt, wird selig. Ich habe euch schon oft zusammen gesehen, ihre Blicke und Worte sind eindeutig und du hättest dich niemals geprügelt, wenn du sie nicht lieben würdest."                                                „Ja, ich liebe sie als eine Freundin!"   „Aha und deswegen hast du letzte Woche den Sohn des Sheriffs ins Krankenhaus geprügelt und bist selbst in der Notaufnahme gelandet?"
„Ja, weil ich meine Freunde beschütze!“                                              „Okay, wie du meinst. Aber pass auf, dass du keine falschen Signale sendest.“ Finley verdrehte die Augen. „Ich geh zu Hause packen." Mit den Worten ging Finley. Genau jetzt begann es zu regnen, aber Finley störte sich nicht daran, er liebte den Regen und genoss ihn. Hier in Mystic war das nicht unbedingt eine Seltenheit, aber so oft kam es auch nicht vor. Er spazierte gelassen durch den Regen. Um ihn herum verschwanden die Menschen. „Don't stop me now" von Queen wurde von Finley's Handy abgespielt. Niemand würde Finley aufhalten. Niemand würde Finley so etwas zumuten, denn stille Wasser sind tief. Nach etwa zwanzig Minuten kam er Zuhause an. Er ging komplett durchnässt in die Wohnung, in sein Zimmer und packte all seine Sachen. Er besaß nicht viel, daher kamen neben der vier Möbelstücke - zwei Schränke, eine Matratze und ein Lattenrost, nur vier Kartons zusammen. Dann nahm er einen Plastikbeutel, in welchem er seine nasse Kleidung packte und zog sich etwas anderes an. Nachdem Finley dies getan hatte, ging er ins Badezimmer und föhnte sein zum Glück kurzes Haar. In dieser Wohnung hatte Finley zusammen mit seinen zwei jüngeren Geschwistern und seinen Eltern gelebt, doch nun lebte er nur noch mit seinen Eltern alleine und diese verließ er nun, um endlich ein besseres Leben führen zu können. Als er fertig war, ging er mit seinen Sachen zur Haustüre. Zuerst stellte er die Kartons dorthin, dann schleppte er mühsam das Lattenrost und seine Matratze. Anschließend holte er nacheinander seine beiden Schränke. Nun kam auch Nancy mit ihrem Van an. Finley öffnete ihr und ohne auch nur ein Wort zu wechseln, räumten die beiden alles in den Van. Als dann auch endlich der letzte Karton im Wagen war, setzte Finley sich auf den Beifahrersitz. Auch Nancy stieg ein. Ohne einen Wortwechsel fuhr sie los, weg von diesem schrecklichen Ort und in Richtung eines besseren Lebens. „Es wäre besser, du meidest die Stadt so wie die Schule, würde ich sagen." Nancy sah, während sie sprach, konzentriert auf die Straße. „Die beiden interessieren sich nicht für mich. Also ist alles bestens und Holly kann ich nicht einfach alleine die Pausen verbringen lassen." Exakt meine "Eltern" interessieren sich nicht für mich. Das haben sie noch nie. Deswegen wissen sie auch nichts davon, dass ich auf die schiefe Bahn geraten bin als ich zwölf war und nun versuche von dem Mist wegzukommen. Anfang September 2051, knapp zwei Monate nach Finley's sechzehnten Geburtstag. Finley ging spazieren, er ging zur U-Bahn. Ein paar Jugendliche, Drogenopfer, boten Finley braunes Pulver und Löffel, Feuerzeug sowie eine Spritze an. Finley nahm es. Zu dem Zeitpunkt konsumierte Finley bereits zum zweiten Mal Heroin, beim ersten Mal war Finley erst zwölf. Seit seinem zwölften Lebensjahr hatte er ein Drogenproblem und seit seinem vierzehnten Lebensjahr ein Alkoholproblem. Nancy, Elmar, sowie Holly und sein bester Kumpel wussten dies. Seit einem Jahr hatte Finley nicht mehr gekokst und seit eineinhalb Jahren weder gekifft, noch LSD oder sonstige Psychedelika genommen. Seit zwei Monaten konsumiert er weder Pilze, noch Amphetamine oder Ecstasy genommen. Jetzt musste er nur noch mit dem Crystal Meth, dem Alkohol und vor allem mit dem Heroin aufhören. Ab und zu hatte Finley sich auch an Drogen wie PCP oder Crack probiert, auch normale Zigaretten, Zigarren oder Vapes hatte er probiert, aber dies war nicht interessant genug. Die Drogen und der Alkohol waren nun seit vier Jahren Finleys einzige Flucht aus der Realität - neben Musik und ritzen. Nun würde Finley in fünf Monaten siebzehn Jahre alt werden und bis dahin sollten mindestens zwei weitere Probleme behoben sein. Aus diesem Grund hatte Finley weder seine Drogen noch seinen Alkohol mitgenommen. Damals hatte Finley sich beinahe prostituiert, um den Drogenkonsum zahlen zu können, entschied sich aber dann, seine Eltern zu beklauen. Mit fünfzehn traf Finley auf  Nancy, welche ihm  sofort einen Job besorgte, in welchem Finley immer noch tätig ist und sogar erst vor zwei Monaten befördert wurde. Es war ein Job in einem Hundebekleidungsladen und nun war Finley dort sowas wie der Chef.Endlich kamen sie an Nancy´s Haus an. Nachdem Nancy geparkt hatte, stieg Finley aus und holte die Kartons aus dem Wagen, welche er ins Haus trug. Nancy half beim Schleppen und wies Finley ein Zimmer zu, in welchem Finley sich sofort breit machte. Derweil hatte Nancy mit dem Kochen angefangen, sie kochte Finleys Lieblingsgericht: Nudeln mit einer Tomate-Mozzarella Sauce. In dieser Zeit hatte Finley es sich auf seiner Matratze bequem gemacht und schrieb mit Holly. Er wollte sie unbedingt wieder sehen. Nach etwa zehn Minuten war das Essen fertig und Nancy rief Finley. Finley zögerte nicht und deckte den Tisch und half Nancy anschließend, das Essen auf den Tisch zu stellen. Sie wünschten sich einen guten Appetit und aßen schweigend. „Ich helfe dir noch beim Abwasch und lege mich dann ins Bett." Unterbrach Finley das Schweigen. Nancy lächelte zustimmend. Finley hielt sich an sein Wort und half Nancy nach dem Essen beim Abräumen des Tisches und dem Abwasch. Kaum war dies getan, wünschten sich die beiden eine gute Nacht und Finley legte sich in sein Bett. Er war dankbar, dass Nancy ihm half und mit dem Gedanken kuschelte sich Finley ins Bett und schlief ein. Diese Nacht sollte die ruhigste und erholsamste Nacht in Finley's Leben sein. Der nächste Morgen begann etwas später, als Finley es gewohnt war und verlief auch anders: Um sieben Uhr stand er auf und machte sich frisch. Noch vor dem Zähneputzen saßen Nancy und Finley zusammen am Tisch und frühstückten. Nach dem Frühstück räumten sie den Tisch ab, gingen Zähneputzen und als Finley seine Schulsachen genommen hatte, fuhren sie zur Schule. Um fünf vor acht kamen sie an der Schule an und Finley stieg aus nachdem er sich verabschiedet hatte. Nancy fuhr dann weiter, zu ihrer Arbeitsstelle, während Finley sich auf eine Bank setzte. „Guten Morgen, Finley!" Holly's Stimme ließ Finley kurz erschrecken. „Guten Morgen." Gab er zurück. Sie setzte sich neben er und schwieg. Beide schwiegen bis zum Unterrichtsbeginn. Erste Stunde Mathematik, zweite Stunde Geografie und dann war Pause. Die Pause verbrachte er wie immer mit Holly und den anderen, hielt sich aber wieder zurück und hörte nur zu. Dritte Stunde Geschichte, vierte Stunde Wahlfach. Finley hatte sich damals für Fremdsprachen entschieden, was ihm ermöglichte Russisch, Spanisch sowie Deutsch und Schwedisch zu erlernen.

      

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