Chapter 7

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Wie versteinert saß ich da und hatte meinen Atem vor Schock kaum unter Kontrolle.
Allein seine Präsenz löste Krämpfe in meinem ganzen Körper aus. Starke, unheimliche Schwingungen gingen von ihm aus.
Ich warf meinen Blick streng nach vorn und
traute mich nicht, in seine Richtung zu schauen.
Ich betete, dass die Stunde schneller verging.
Es fühlte sich wie eine Ewigkeit für mich an, die nie endete.
Mit meinem rechten Auge schielte ich in Getos Richtung.
Er schien irgendwie komisch, so als wäre er genervt.
Obwohl er gefühlt immer so schien...
Mit einem fragenden Blick sah ich ihn an.
Als er bemerkte, dass ich ihn ansah, errötete er leicht und drehte schnell den Kopf weg.
Hä?
Als ich das Klingeln der Pausenglocke ertönen hörte, stand ich mit Lichtgeschwindigkeit auf und verließ die Klasse.
Aufgebracht und in Gedanken versunken, lief ich den Schulgang entlang.
Zwischen tausenden von Schülern konnte ich ganz genau seine Präsenz spüren, die hinter mir lag.
Warum konnte ich sie spüren?
Und warum scheint sie mir dunkel?
Hat sich vielleicht der Fluch manifestiert in einem Menschenkörper?
Sowie damals mit Großmutter....
Aber das heißt, die Barriere müsste durchgebrochen sein.
Sollte das aber nicht schon jemand gemerkt haben?
Wenn ich genauer nachdenke, fühlt sich die Präsenz von dem Jungen ähnlich an, wie die von damals.
Verdammt ...
Aber was mache ich jetzt?
Jeder wird mich für verrückt halten.
In Gedanken versunken und mit mir selber sprechend, landete ich direkt in Gojos Arme.
„Hey Midnight wieso so in Gedanken versunken? Alles ok?"
„Wie oft noch, nenn mich nicht so!"
„Und was, wenn doch?", erwiderte er grinsend.
„Ich hab jetzt keine Zeit für sowas, Gojo. Ich bin dann mal weg."
„Warte Yoru was ist los?"
„Nichts. Alles gut."
Als ich mich gerade umdrehen wollte, um der unheimlichen Nähe dieses Jungen zu entgehen, hielt mich plötzlich Gojo an meinem Handgelenk fest.
„Was ist los? Rede mit mir. Ich bin dein bester Freund."
Genervt atmete ich auf.
„Komm mit."
Während wir die Treppen hinuntergingen, spürte ich, wie seine Blicke sich in meinen Nacken bohrten.
Wer ist dieser unheimliche Kerl?
Was will er von mir?
Und wieso spüre ich ihn, sobald er in meiner Nähe ist?
Draußen angekommen zog ich Gojo in einer Ecke hinter der Schule, wo wir ungestört reden konnten.
„Hey, haha, was wird das, gestehst du mir jetzt deine Liebe?"
„Werd nicht albern, warum sollte ich dir etwas gestehen, was nicht vorhanden ist."
„Also mir kam das gestern anders vor, als du versucht hast mich zu küssen."
Frech grinsend sah er mich an.
„WAS ICH DICH?! Du spinnst doch du hast versucht mich...."
Meine Wangen erröteten.
Kurz verfiel ich mit den Gedanken an die Szene von gestern, als seine wunderschönen Augen meinen so nahe waren.
Ich spürte förmlich, wie mein Herz immer stärker und stärker anfing zu klopfen.
„Zu küssen..." beendete ich meinen Satz.
„Das glaubst du ja selbst nicht! Haha!."
„Und gleich bereut man, dass man mit dir überhaupt spricht."
„Du bereust es nur nicht mich geküsst zu haben."
„Du bist doch von allen guten Geistern verlassen!"
„Was wolltest du sagen?"
„Nix vergiss es!"
„Du wolltest mich einfach herlocken, um mich zu küssen, verstehe."
„Was? Nein!"
Langsam näherte er sich mir und sah mich wieder mit diesem Blick an.
Ich konnte durch beide Ohren mein Herz schlagen hören.
Nicht schon wieder ...
Gojo, was machst du nur mit mir?
„Schließ deine Augen ..."
„W-Was ? Wieso?"
„Pssscht mach einfach"
Ich konnte seinen Atem an mir spüren, sein Parfüm ging mir durch die Nase, so nah war er mir.
Ich schloss langsam meine Augen und ließ es passieren.
Lippen spitzend, bereitete ich mich vor.
Mein Herz raste, es wird immer stärker und stärker.
Wir allein in dieser Ecke.
Keiner konnte uns sehen.
Ich fühlte ihn schon an meinem Körper.
Ich konnte mich kaum in Schach halten.
Ich wartete doch nichts kam.
Was macht dieser Idiot bloß?
Langsam und verwirrt öffnete ich meine Augen.
Hä?!
Plötzlich sah ich Geto, wie er vor mir stand.
„Was machst du da?"
Verdammt, ist das peinlich ....
„I-ich was? Nichts!"
Er sah mich komisch an.
„Ich, äh ... wo ist Gojo?"
„Keine Ahnung. Wie du siehst, ist keiner da."
Dieser Esel hat mich einfach so stehen lassen.
Das zahl' ich ihm heim!
„J-Ja a-also ich bin dann mal weg!" stotterte ich peinlich berührt, als ich weglief um diesem Fettnäpfchen zu entkommen.

Die letzten Schulstunden vergingen schneller als gedacht und ich machte mich auf den Weg nachhause.
Total erschöpft ging ich den Weg des Schulgebäudes über den ganzen Campus bis zu meinem Wohngebäude entlang.
Mit einem Buch in der Hand und Kopfhörer in den Ohren entspannte ich mich etwas während des Gehens.
Der Himmel dämmerte immer mehr und mehr.
Der Abend war gekommen und ich war total ausgelaugt.
Das Training zum Schluss war ziemlich anstrengend.
Zum Glück, konnte ich die Geschehnisse des Tages so vergessen.
Dieser komische Junge...
Wie hieß er nochmal?
Tsuki oder so?
Gut dass, ich ihm den restlichen Tag nicht mehr gesehen beziehungsweise gespürt hatte..
Plötzlich erinnerte ich mich an die peinliche Situation mit Geto.
Ich errötete wie eine Tomate und ballte meine Fäuste zusammen.
Dieser verdammte Gojo!
Er wird noch sehen!
Mit langsamen Schritten näherte ich mich immer mehr meinem Ziel.
Als ich schlagartig im Inneren meines Brustkorbes ein Kälte- und Wärmegefühl zugleich bekam, wusste ich, was vor sich ging.
Mein Herzschlag verschnellerte sich.
Ich spürte wieder diese Präsenz.
Ich nahm die Kopfhörer runter und sah mich um.
Die Laterne begann leicht zu flackern.
Er ist in der Nähe.
Ich verschloss mein Buch und ging meinen Weg schneller.
Ich fühlte mich nicht wohl, also beschloss ich, die Kopfhörer wieder in meine Ohren zu stecken, um mich mit der Musik zu beruhigen.
Mit einem gestressten Blick und Gänsehaut am ganzen Körper lief ich an stehenden Fahrrädern von Schülern vorbei, die hinter mir nach und nach herunterfielen.
Mein Gang wurde schneller.
Mein Atem wurde schwerer,
Normalerweise kämpfe ich gegen jede Art von Flüchen und verspüre keine so große Angst wie bei dieser Präsenz.
Ich verstehe nicht ...
Aber mich begleitet eine Gänsehaut am ganzen Körper.
Ich bekam immer wieder schreckliche Flashbacks von früher.
Diese Kopfschmerzen waren wieder da.
Verdammt!
Hmpf!
Meine Sicht verschwamm und mir wurde schwindelig.
Ich hörte einen lauten Piepton durch mein vibrierendes Trommelfell.
Was ist das schon wieder?
Mit aller Kraft bewegte ich mich am Kopf haltend weiter.
Kurz vor meinem Wohnheim angekommen, verschwanden die Kopfschmerzen.
Als wäre das nie passiert.
Ich verstehe das nicht.
Die Gänsehaut war weg, und ich konnte wieder aufatmen.
Schnell ging ich rein und lief zu meinem Zimmer, parallel dazu bemerkte ein kleines Stück Papier vor der Tür, ich hob es auf und laß es in meinem Kopf durch.

DU BRAUCHST KEINE ANGST HABEN ICH TUE DIR NICHTS.

-Tsuki

The Moon is beautiful, isn't it ? (Jujutsu Kaisen FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt