Kapitel 18

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Wütend Sitzt Kira vor der Hausaufgabe, die Professor Trelawney ihnen aufgegeben hat.
Wieso habe ich ausgerechnet Wahrsagen gewählt? Das ist doch alles nur bescheuert!
Seufzend schmeißt sie das nächste Blatt Knäuel in den Mülleimer.
Und auf ein neues!
So weit kommt es aber nicht, denn aufeinmal kribbelt ihr Tattoo.
Wer will um die Uhrzeit bitte ein Treffen? Es ist Abend, nach dem Essen. Es muss wichtig sein.
Sofort springt Kira auf und rauscht aus dem Zimmer. Pansy die auf ihrem Bett sitzt, schaut ihr erschrocken hinterher und verschmiert ihren Lippenstift, den sie gerade auftragen wollte.
Unten trifft sie auf Daphne, die auf sie gewartet hat.
,,Weißt du, wer uns ruft?", fragt sie, doch Kira kann nur den Kopf schütteln. Sie hatten gar nicht daran gedacht, dass sie nicht wissen, wer alle zusammen ruft. Jetzt tappen erst mal alle im Dunkeln.

Nach wenigen Minuten kommen die beiden oben an und können noch sehen, wie sich die Tür schließt. Sie sind also nicht die ersten oder ein anderer Schüler besucht gerade den Raum und das wäre schlecht.
Vorsichtig schleichen die beiden an die Tür, die kurz davor war zu verschwinden und öffnen diesen leicht.
Kira schaut rein, aber die einzige die im Raum ist, ist Valentina. Kira atmet erleichtert auf und läuft rein. Daphne hinter ihr geht auch in den Raum rein, hält diesen aber noch für weitere Personen auf.
Als schließlich alle da sind, schaut sich jeder fragend an. Wer hat denn die Gruppe gerufen? Da meldet sich aber auch schon Valentina zu Wort: ,,Wir haben ein großes Problem. Kyle kam gerade zu mir und erzählte mir, dass Dumbledore ihm nicht mehr zu Vertrauen scheint. Er will jetzt, dass die Porträte für ihn die Augen und Ohren offen halten und wie wir wissen, sind diese Überall." Eine unangenehme Stille legt sich über die Anwesenden. Jeder schaut mit großen Augen zu der Slytherin, die sich nach hinten lehnt und die Arme vor der Brust verschränkt.
,,Scheiße!", entfährt es Lia. Dann geht es los, alle reden durcheinander und niemand kann sich wirklich verstehen. Valentina verdreht einmal kurz ihre Augen und schaut Weg, als würde es sie nicht interessieren.
,,Jetzt seid doch mal still!", hört man dann plötzlich eine Stimme laut rufen. Geschockt drehen die Anwesenden ihren Kopf zu Soraya.
,,Danke!" und schon schaut sie sich aufmerksam um. Nur ein falscher mucks und sie ist wieder auf 180.
,,Ähm ja, danke Raya. Wir brauchen jetzt auf jeden Fall eine Lösung." Kira dreht sich wieder zu Valentina um, die sich nicht von der Stelle bewegt hat.
,,Hat Kyle noch andere Informationen?" Doch bevor Valentina es verneinen kann, reißt sie ihren Kopf zur Tür.
,,Was ist los?", fragt Hermine verwirrt. Alle schauen zur Tür, die immer noch von Valentina genau beobachtet wird.
,,Irgendwas hat sich da bewegt.", antwortet sie leise und schaut sich dann weiter im Raum um.
Wer ist hier und belauscht sie?
,,Da!", ruft plötzlich Neville und zeigt zu dem Tisch. Sofort blicken alle dorthin und erblicken eine Katze, die um die Tischbeine schleicht.
,,Hä?", entkommt es verwirrt von einigen. Wie ist eine Katze hier rein gekommen?
,,Ich kenne die Katze irgendwoher.", gibt Valentina von sich und betrachtet sie genauer.
,,Stimmt, die schleicht doch immer im Gemeinschaftsraum herum." Langsam nähert Kira sich der Katze, doch kurz vor ihr, faucht die Katze einmal und rennt in eine andere Ecke.
,,Eine braune Katze, mit braunen Augen. Wem gehört sie?", fragend dreht sie sich zu den anderen um.
,,Alycia! Die gehört Alycia. Die schleicht immer um sie herum!", fällt es Lia wieder ein, die auch sofort auf springt.
,,Dann kann Alycia ja nicht weit sein.", erwiedert Valentina ruhig.
,,Hier in diesem Raum?", fragt Neville mit großen Augen.
,,Sehr wahrscheinlich."
Seufzend lässt sich Harry nach hinten fallen und nimmt seine Hände vor sein Gesicht. ,,Ehrlich jetzt?"
,,Muss ja nicht sein.", gibt Hermine von sich.
Katzen können immerhin auch alleine unterwegs sein. Sie sind immerhin sehr unabhängig und neugierig. Vielleicht ist sie ausversehen hier gelandet, als andere rein gekommen sind.
,,Diese? Doch! Alycias Katze ist immer bei ihr." erwiedert Kira bloß und richtet sich auf, ein etwas angesäuerter Blick drauf.
,,Also Alycia, wo bist du?"
,,So wird sie sich nie zeigen.", kommt es von Soraya, die sich auch aufrichtet.
,,Ach ja? Woher willst du das wissen?"
,,Weil ich sie kenne. Wir wohnen im selben Waisenhaus." Wieder ist die Stille fast greifbar und alle schauen zu Soraya, die auf den Boden schaut.
,,Ich wusste gar nicht, dass du in einem Waisenhaus lebst.", entkommt es Susan leise, die sich erhebt und Soraya umarmt.
,,Tut mir wirklich leid."
Nach wenigen Minuten, fokussiert sich Kira wieder auf Alycia, die kurz in Vergessenheit geraten ist.
,,Wie würdest du sie hervor locken?" Die Frage entlockt Soraya ein kleines Grinsen, weswegen Kira verwirrt zu ihr schaut. Sie weiß etwas, was kein Anwesender hier weiß und sie hat einen Plan.
,,Alycia, wenn du jetzt hervor kommst, kriegst du für zwei Wochen im Waisenhaus meinen Pudding!" Ein maunzen ist zuhören, dann erscheint Alycia plötzlich beim Esstisch.
,,Pudding?" Soraya grinst sie an und nickt mit dem Kopf.
Alycia kann einem Pudding, vor allem den im Waisenhaus, nicht wiederstehen. Immerhin ist es aus Schokolade!
,,Toll!", freut sich Alycia. Als die Katze sie jedoch anfaucht, verfliegt ihre Freude sofort.
,,Ups, war nicht so schlau von mir." Sie lacht einmal falsch auf und will wieder ihren Stab schwingen, doch Kira ist schneller.
,,Expelliarmus!" und schon fliegt der Stab von Alycia in ihre Hände. Sie dreht sich wieder zu ihren Freunden um, während Alycia etwas angesäuert ihre Augen verdreht.
,,Ja, alles gut, behalt den ruhig.", murmelt sie leise, sodass es niemand hören kann. Ihre Katze schleicht um ihre Füße herum, weswegen Alycia sich zu ihr runter beugt und sie streichelt.
,,Was machen wir jetzt mit ihr?", fragt Harry etwas ratlos, immerhin hat sie sicher vieles mit angehört.
,,Sie bedrohen?"
,,Oder oblivieren.", kommen zwei Ideen, weswegen Alycia verschreckt zu der Gruppe schaut.
War wohl doch keine gute Idee, die Gruppe zu verfolgen. Sie ist aber viel zu neugierig gewesen!
,,Vielleicht zuerst Fragen, was sie alles mit angehört hat und nicht sofort zu brutalen Dingen greifen?!", ruft Hermine angesäuert. Wie kommen die anderen bloß auf solche Ideen? Die Arme! Und das musste sie sich vor allem auch noch mit anhören.
,,Ja genau! Vielleicht will sie uns nichts böses!", stimmen auch Soraya und Susan mit ein. Langsam stimmen auch die anderen zu, weswegen sich Kira zu Alycia umdreht, die mittlerweile auf dem Boden sitzt und ihre Katze auf dem Schoß hat. Aufmerksam beobachtet sie die Schritte der etwas Älteren, die kurz vor ihr stehen bleibt.
,,Also Alycia, was hast du alles mit angehört? Ich will, dass du die Wahrheit sagst, weil wir so besser entscheiden können. Außerdem will ich dir wirklich nichts böses, immerhin kenne ich den  großen Bruder deiner besten Freundin und die wären ganz schön sauer, wenn du plötzlich ohne Erinnerungen vor ihnen stehst." Kira lächelt etwas verschmilzt runter und setzt sich nach kurzem zögern zu ihr runter. Auch Alycia zögert kurz, aber nach einem Blick nach unten zu ihrer Katze, weiß sie schon was sie erzählen wird.
,,Ich bin eigentlich schon seid dem Daphne ein paar rein gelassen hat hier. Ich habe also eigentlich jedes Wort mit angehört. Ich war zu neugierig! Ich habe so oft mitbekommen, wie du mit Daphne und Lia und nach einer Weile sogar Blaise verschwunden bist! Falls ihr nach meiner Aussage mein Gedächtnis verändern wollt, will ich euch vorher noch sagen, dass ich auf eurer Seite bin, auch wenn ich noch nicht viel mit gehört habe über euren Plan. Dumbledore konnte ich noch nie leiden!"
Kira schaut sie genauer an. Nur eine falsche Entscheidung und ihre immer wachsende Gruppe gegen Dumbels wäre zerstört. Alycia könnte auch flunkern, immerhin macht sie dies unglaublich gerne.
,,Glaubt mir oder glaubt mir nicht, ist jetzt eure Entscheidung.", gibt sie noch von sich, dann wendet sie ihre ganze Aufmerksamkeit ihrer Katze zu und ja, sie redet auch mit dieser. Kira glaubt, dass Alycia vielleicht nicht ganz dicht ist, aber naja.
Sie läuft wieder zurück zu ihren Freunden und schaut sie erwartungsvoll an.
,,Was sagt ihr?" Vor allem schaut sie Valentina an, da diese immer alles genau Beobachtet und nur an einem zittern in der Stimme erkennt, ob eine Person lügt.
,,Können wir das riskieren?", kommt die Frage von Lia, die unsicher zu Alycia schaut. Diese beachtet die Gruppe aber nicht, sie ist zu beschäftigt mit ihrer Katze. Irgendwas ist komisch zwischen den beiden. Die Bindung und die Art wie die Katze reagiert, ist schon fast menschlich.
,,Das will ich nur mit euch entscheiden. Das entscheide ich nicht selber.", kommt die Antwort zurück und alle schauen kurz aufmerksam zu Alycia. Nur Valentina weiß ihre Antwort schon und sie ist sich sicher, dass Kira darauf vertraut. Es ist sozusagen also Valentinas Entscheidung.

Fortsetzung folgt

~𝐼𝑛𝑖𝑚𝑖𝑐𝑜𝑠 𝑢𝑟𝑠𝑜𝑟𝑢𝑚~ Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt