1.Kapitel
Ich liege im Gras und schaue in den Himmel. Es war ein wunderschöner Sommer Tag, und die Sonne schien Non Stop. Langsam schloss ich meine Augen, und drehte mich auf die Seite, als ich sie wieder öffnete, sah ich in ein lächelndes Gesicht. „Du“ sagte Nico „Ich liebe dich!“ Ich lächelte und presste ihm einen Kuss auf die Lippen. „Cola?“ fragte ich worauf er nur mit einem Nicken antwortete. Als ich langsam aufstand, schlug er mir auf den Po, jedoch grinste er mich nur frech an. Kurze Zeit später lief ich zu einem kleinen Imbiss im Park. „Hey hübsche Dame!“ hörte ich ein Stimme hinter mir, ich drehte mich jedoch nicht um, sondern sah auf den Boden und lachte. So etwas hörte ich oft, manchmal sogar zu oft. Ich und meine kleinen 19 Jahre, kamen trotzdem gut damit klar. Als ich endlich an dem Stand ankam, und die Getränke in der Hand hielt, sah ich einen Jungen. Er saß auf einer Bank, mit seinem Handy in der Hand und er trug eine Rayben Brille. Seine Kapuze hat er tief ins Gesicht gezogen, als wolle er nicht erkannt werden. Es waren fast 35°, ich fragte mich wie ihm nicht warm sein konnte. Ich hingegen hatte extrem kurze Sachen an.
Jemand schlang seine Arme um meine Hüfte, so dass er mich aus meinen Gedanken riss. „Laureen“ sagte Nico „Ich fragte mich schon wo du warst, du brauchst ja Jahre!“ er schüttelte seine Skaterfrisur. Ein Mädchen in kurzer Hose fuhr in Inlinern an uns vorbei, sofort sah Nico ihr hinterher. Ein kurzes und leises „Hey“ kam über seine Lippen. Ich drehte mich um und ging zurück zu unserer Decke. „Nico“ schrie ich als ich einige Meter von ihm entfernt war. Er winkte nur ab, blieb stehen und sah immer noch dem Mädchen hinterher. Stur lief ich weiter „Arsch“ flüsterte ich vor mich hin „Und ich soll seine Freundin sein. Der hat mich nur so lange wie eine bessere kommt!“ Ich war sauer, schnappte mir meine Decke und Fahrrad und fuhr zurück in meine Wohnung. In London komme ich mit meinem Fahrrad einfach besser von ‚A‘ nach ‚B‘. Als ich auf meinem Bett saß, klingelte mein Telefon, Nico. „Was?“ im Moment war ich total genervt von ihm. „Wieso bist du abgehauen, du bist so eine Zicke weißt du das?“ „Ich? Eine Zicke? Was würdest du den machen wenn ich mich an jeden Typen in London ranmachen würde? Hä?“ „Wär mir doch egal!“ Typisch Nico, dachte ich, ihm ist alles einfach egal, wie es mir geht oder wie ich mich fühle. „Du kannst mich mal!“ sagte ich und legte auf. Langsam reichte mir es. Ich nahm meine Tasche und lief zu „Top Shop“ einem Klamotten Laden Mitten in London. Als ich dort vor dem Regal stand rempelt mich eine Frau an. „Désolé.“ Sagte sie nur leise und lief weiter, mit dem Kopf auf den Boden. „Was?“ sagte ich leise, und schnappte mir das süße Top welches an der Wand hing. „Scheiße, das gibt es nicht in meiner Größe!“ genervt hing ich es wieder hin, und sah mich weiter um. Heute war es total leer, nur ein paar Frauen und ihre Männer und eine Gruppe französischer Touristen. Diese Stille, einfach herrlich. Ich machte meinen I-pod an und hörte Cher Lloyd, leise sang ich mit und wackelte mit dem Po. Plötzlich hörte ich das piepen des Sicherheitssystems, ich nahm die Kopfhörer aus meinen Ohren und reckte meinen Hals so hoch, bis ich über die Kleiderstange sehen konnte. Ein Junge meines Alters, kommt erschrocken in den Laden zurück. Er kam mir bekannt vor, er trug eine Jeans und ein Sweatshirt, wessen Kapuze er tief im Gesicht hatte, darunter trug er noch ein grünes Cap und eine Rayben Brille. Ich betrachtete ihn weiter, eine Verkäuferin kam auf ihn zu. „Entschuldigen sie, Oh ich habe sie nicht erkannt, schönen Tag noch!“ Er hob nur die Hand und ging. Dort wo er eben noch stand liegt nun ein Zettel auf dem Boden. Langsam ging ich hin und hob ihn auf, nachdem ich ihn aufgefaltet habe sah ich ein Lied und die dazugehörigen Noten. Die Bleistift Schrift war kaum zu erkennen, doch die Schrift war schön und ich konnte noch die Überschrift erkennen. „Moments“ las ich leise vor, ich steckte den Zettel in meine Tasche und ging aus dem Laden. Als ich auf mein Telefon sah schreckte ich zusammen, 10 Anrufe in Abwesenheit von Nico. „Verdammt!“ sofort rief ich ihn zurück. „Hey war was?“ fragte ich als wär ich überrascht von ihm zu hören. „Hey Lulu!“ sagte er „ich wollte dich fragen ob wir heute noch was zusammen machen wollen!“ ohne abzuwarten sagte ich „Na klar!“ „Okay dann bin ich um 6 bei dir!“ Ich willigte ein und machte mich schnellsten auf den Weg nach Hause, dort angekommen räumte ich den Krempel weg der vor meinem Bett liegt, eigentlich ist es bei mir immer ordentlich, doch vorhin war ich so sauer das ich einfach alles von meinem Bett geworfen habe. Schon klingelte es an meiner Tür. Nico gab mir einen Kuss und setzte sich auf mein Sofa und machte den Fernseher an. Ich schloss die Tür und setzte mich neben ihn, sodass er seinen Arm um mich legte. So saßen wir da bis sein Handy klingelte. „Oh, okay. Ich komme sofort!“ Er stand auf und zog sich seine Schuhe an, ich sah ihn verwirrt an, so dass er sofort sagte „Maria! Ihr Freund hat Schluss gemacht, ihr geht es gar nicht gut, deswegen muss ich zu ihr!“ Er ging die Treppe runter zur Tür, immer noch lief ich hinter ihm her. „Also lässt du mich jetzt hier alleine?“ Ohne etwas zu sagen ging er aus der Tür. Nun stand ich alleine da, und ich war sauer, nicht das ich eines dieser Mädchen bin, das bei jedem bisschen eifersüchtig wird, aber das geht zu weit, immerhin war Maria seine Ex Freundin, und sie war ihm immer wichtiger als ich. Genervt ging ich ins Badezimmer und lies Wasser in die Badewanne. Ich hoffte dass mich wenigstens ein Schaumbad beruhigen konnte, ich schloss die Augen und dachte nach. Was soll aus mir und Nico nur werden? Ich tauche meinen Kopf ins Wasser. Nach einer Stunde saß ich in meinem Bademantel eingemummelt auf meinem Bett und suchte in meiner Tasche mein Portemonnaie, da fiel mir der Zettel in die Hand denn ich vorhin gefunden habe. Ich wendete ihn in meinen Fingern, nun schnappte ich mir meine Gitarre und fing an zu spielen, wer auch immer sich das hier ausgedacht hat, es war wunderschön. Ich sang den Text vor mich hin. „Wow“ kam mir über die Lippen als ich fertig war, ich nahm den Zettel und haftete ihn an meine Pinnwand, welche direkt gegenüber von meinem Bett liegt. Daneben hing ein Bild von mir und Nico, ich nahm es ab und sah es an, ich merkte wie sich Tränen in meinen Augen sammelten. Ich habe immer an die wahre Liebe geglaubt. Ich konnte mehrere Jungs haben wenn ich wollte, aber ich wollte nur diesen einen, und zwar Nico. Doch Nico scheint das gar nicht ernst zu nehmen, für ihn ist das alles nur ein Spiel, und ich bin sein Spielzeug. Um ehrlich zu sein, fragte ich mich gerade, was er und Marie machten. Sollte ich hinfahren? Nein, auf keinen Fall. Unsere Beziehung hing am seidenen Faden, und ich wollte denn nicht auch noch reißen. Nun merkte ich wie die Tränen auf das Bild tropften. „Ich liebe dich doch!“ sagte ich und legte das Bild hin, ich legte mich daneben, und schloss die Augen. Sofort schlief ich ein. Am nächsten Morgen wollte ich mich mit ihm wieder im Park treffen, ich lag in seinem Schoss und er streichelte mein Haar. Er sprang auf „Ich bin gleich wieder da mein Engel!“ Ich lächelte, als er losrannte fiel sein Handy aus der Hosentasche, als ich es aufhob, waren da ein Bild von Marie und eine ungelesen Naricht. Zuerst zögerte ich, doch dann öffnete ich entschlossen die Naricht. „Danke Nico. Die Art wie du mich getröstet hast war einfach wunderbar. Können wir ja wiederholen wenn du wieder Zeit hast. Liebe dich Schatz!“ Langsam lies ich das Telefon sinken und mein Gesicht schlief ein. Nico kam mir mit einem kleinen Strauß Osterglocken entgegen. Ich sah ihn an, voller Verzweiflung! „Du hast mit Marie?!“ sagte ich während ich ihn entsetzt anstarrte. In diesem Moment hoffte ich das er mich anlog, das er mir sage es stimme nicht, dass ich die bin die er liebt, doch er sagt das komplette Gegenteil. „Was hätte ich denn machen sollen. Du laberst mir was von wahrer Liebe vor! Ich bin ein Junge, ich will keine wahre Liebe man!“ Das Entsetzen war mir ins Gesicht geschrieben. „Doch das was ich wollte konntest du mir ja nicht geben!“ schrie er. „Hörst du mal auf, alle sehen uns schon an, das ist Mega peinlich!“ Er kam auf mich zu und sah mir in die Augen. „Dir ist es also peinlich? Bin ich es der dir peinlich ist? Oder eher deine Jungfräulichkeit?“ Er grinste, drehte sich um und ging. Da stand ich nun, meine Schminke lief mein Gesicht herunter und ich heulte wie ein Schlosshund. Ich war fertig. Mit Nico. Mit der Welt. Mit allem. Ich setzte mich auf eine der unzähligen Bänke im Park und starrte vor mich hin. Ich nahm mein Telefon und löschte jedes Foto von Nico und mir. Jedes war ein Stich ins Herz. Ich stand auf wollte nach Hause, doch hatte weiter den Blick auf mein Handy. „Au“ schrie ich halblaut als ein Junge gegen mich lief. „Sorry“ sagte er mit tiefer Stimme und half mir hoch. Er sah mich nicht einmal an, sondern starrte immer auf den Boden. „Danke“ sagte ich nur mit verheulter Stimme drängelte mich an ihm vorbei. Sofort kam er mir hinterher. „Hab ich dir weh getan?“ fragte er fürsorglich, doch ich schüttelte nur den Kopf. Doch dieses Mal sah er nicht auf den Boden, sondern in mein Gesicht. Als er sah dass ich ihm in die Augen schaute drehte er sich um und ging in die andere Richtung. „Komischer Kauz“ sagte ich und lief weiter. Doch dann fiel es mir wieder ein, das war derselbe Junge wie gestern bei Top Shop und im Park. Verrückt! Warum er sich wohl immer so versteckt? Ich lachte, der erste Gedanke der mir kam war Massenmörder, dann verging es mir wieder, da ich an Nico dachte. Bevor ich nach Hause ging klingelte ich noch bei meiner besten Freundin Mary. Verschlafen öffnete sie mir die Tür. „Ähm es ist 16 Uhr und du kommst aus dem Bett?“ sie nickte nur. „Bin krank!“ Langsam kam ich in ihr Haus. Sie dreht den Laptop zu mir und zeigt mit dem Finger auf einen Twitter Status von Nico. Ich jedoch winkte nur ab „Lange Geschichte!“ sagte ich wobei ich mir eine Träne wegwischte. „Aber unwichtig, ist ja nur Nico!“ Mary nahm mich in den Arm. „Willst du darüber reden?“ Ich schüttelte den Kopf. „Nein, nein, ich muss ihn vergessen.“ Ich setzte ein falsches Lächeln auf, „Du ich muss jetzt auch schon wieder gehen, muss zu Hause noch viel machen!“ Mary begleitete mich noch mit zur Tür und mit einem „Gute Besserung“ verschwand ich dann. Ich schwang mich auf mein Fahrrad und fuhr nach Hause, als ich ankam, hing eine Tüte an meiner Tür. Bevor ich sie abnahm, sah ich mich langsam um, als ich niemand sah nahm ich sie ab, ich rannte die Treppe hoch und warf die Tüte auf mein Bett, ich sah sie mir dann an, wenn ich Zeit hatte. Auf meinem Bett lag immer noch das Bild von mir und Nico, ich nahm es und warf es in den Müll, da sah ich wieder „Moments“, ich nahm es ab und sah es mir genau an. Wer hat das geschrieben? Das Lied es ist einfach nur perfekt! Wieder sah ich zu der Tüte die ich auf das Bett gelegt habe, ich ging zu ihr und öffnete sie. Darin waren ein Brief und, Osterglocken! Zuerst begriff ich nicht was es damit auf sich hatte, doch als ich den Brief öffnete und Nicos Schrift erkannte, warf ich ihn ohne zu lesen in den Müll. „Wichser!“ sagte ich während ich lächelte. Die Blumen stellte ich jedoch auf meinen Esstisch, sie waren mir zu Schade zum wegwerfen. Am Abend rief mich Nico noch öfters an, aber ich wollte nicht rangehen, da ich genau wusste was er mir sagen würde, etwas von Liebe und das es ihm leid tut und er mich wieder will. Ich willige ein und dann betrügt er mich wieder. Ich war von ihm genervt, im Moment war ich von der Welt genervt! Als ich mitten in der Nacht ins Bett ging, summte ich eine Melodie vor mich hin, die schönste Melodie die ich je gehört habe. Ich schloss meine Augen und stellte mir vor, wie der Junge der „Moments“ geschrieben hatte wohl sein müsse. Doch mein klingelndes Handy riss mich aus meinen Träumen. „Also ehrlich, nur weil du mich jetzt die ganze Zeit nervst, heißt das nicht das ich dann wieder automatisch etwas von dir will okay?!“ Mary meldete sich mit rauer Stimme am anderen Ende der Leitung. „Danke!“ sagte sie, doch sie wusste dass ich nicht sie am Telefon erwartet hatte. „Morgen, 13 Uhr, Top Shop?“ sagte sie und ich stimmte ihr zu, wenigstens etwas worauf ich mich freuen kann. Nun stellte ich mein Handy aber auf Stumm, damit mich keiner mehr nervt. Als ich meine Augen wieder schloss flüsterte ich leise „Ich muss ihn finden!“