Lucy Ariana Black

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Nach dem Streit hatten Albus und ich uns wieder einigermaßen vertragen. Am nächsten Tag hatten wir in der ersten Stunde Kräuterkunde. Gelangweilt stand ich neben Neville und hörte dem Vortrag von Professor Sprout zu, als Professor Lupin die Gewächshäuser betrat und Sprout fragte: "Darf ich mir Miss Black ausleihen? Es ist wichtig" "Aber natürlich", antwortete meine Lehrerin. Ich ging mit Lupin mit. "Wo gehen wir hin?", fragte ich. "An den See" Er ging zum Schwarzen See, zog sich seine Socken und Schuhe aus und setzte sich an den Steg, so dass seine Beine im Wasser baumelten. "Setz dich zu mir", sagte er. Unsicher zog auch ich meine Socken und Schuhe aus und setzte mich neben ihn. Nach einer kurzen Stillle sagte er: "Ich kannte deine Mutter gut. Sehr gut. Ja, sie war meine beste Freundin. Wir sind schon zusammen aufgewachsen" "ist sie in Hogwarts bei Albus aufgewachsen? Oder bei meiner Großmutter?", fragte ich neugierig. Es war um Weiten besser, sich mit Lupin über meine Mutter zu unterhalten, als in den Unterricht zu gehen. "Weder noch. Sie ist - naja - bei Pflegeeltern aufgewachsen" "Warum das denn?", fragte ich. "Nun, Aurora Scamander, Lucys Mutter starb schon sehr früh. Und Dumbledore schien nie interesse an ihr gehabt zu haben. Sie mochte Albus nicht und sah ihn nicht als Vater an, weil er kein interesse hatte. Nie hatten die beiden Briefkontakt, oder er kam sie besuchen. Den genauen Grund kenne ich nicht, vielleicht fragst du deinen Großvater einfach selber mal. Lucy und ich sind zusammen nach Gryffindor gekommen. Auch wenn wir beste Freunde waren, gab es oft Streit, denn wir hatten auch andere Freunde. Ich freundete mich mit James Potter, Harrys Vater, Peter Pettegrew, er ist leider gestorben, und Sirius Black, deinem Vater, an-" "Er ist nicht mein Vater", brummte ich. "Zusammen wurden wir die Rumtreiber genannt. Lucy fand in Lily, Harrys Mutter, ihre beste Freundin und auch mit Severus Snape verstand sie sich gut. Allerdings waren wir Rumtreiber mit Snape verfeindet. So war es schwer, etwas mit deiner Mutter zu machen, ohne dass Snape dabei war. Und Lucy wollte auch nicht mit meinen Freunden rumhängen, denn sie hasste meine Freunde. Vermutlich war es, weil besonders James und Sirius Snape mobbten und hänselten. Es war damals falsch von mir, einfach daneben zu stehen und zuzugucken, besonders, weil ich Vertrauensschüler war, aber sie waren nun mal meine besten Freunde. Deine Mutter und Lily haben Snape immer verteidigt, doch so haben sie sich eben auch gegen uns gewendet. Das nahm mich sehr mit", erzählte er. Ich dachte an ihre Leiche auf dem Boden. "Sie war schön", sagte ich. "Wunderschön. Du hast mehr als du denkst von deinen Eltern. Du siehst deinem Vater sehr ähnlich. Die grauen Augen, die schwarzen Wellen. Er war immer sehr aufgedreht und wild, im Gegensatz zu deiner Mutter. Sie war meistens ruhig, doch wenn sie ausrastete, ist es besser, ihr nicht zu begegnen", sagte Lupin und starrte auf den See. Wenn ich so darüber nachdachte, sah ich ihm wirklich sehr ähnlich, meinem Vater. Meine Mutter hatte grüne Augen und braune Haare. "Aber, wenn du wusstest, dass du mein Pate bist, warum hast du mich denn nie besucht? Oder warum durfte ich nicht bei dir aufwachsen? Ich hätte alles getan, um von Lucius Malfoy weg zukommen!", sagte ich. "Das war nicht einfach. Ich habe dich nie besucht, weil ich bei den Malfoys einfach nicht erwünscht war. Und aufnehmen konnte ich dich nicht, weil - weil ich selbst keinen Job hatte. Es war schwierig genug, mich selbst zu ernähren. Weißt du was?", fragte er und stand auf. "Wie wäre es, wenn wir deine Mutter besuchen?" "Wie das denn?", fragte ich. "Folge mir einfach" Ich folgte ihm bis nach Hogsmeade, wo er stehen blieb. "Hier hört die Appariersperre auf. Nimm meinen Arm", sagte er. Ich kannte das mit dem Apparieren schon. Kurz nachdem ich seinen Arm umklammert hatte, wurden wir durch einen Schlauch gezogen und hatten zwei Sekunden später wieder festen Boden unter den Füßen. "Du bist nicht das erste Mal appariert, oder?", fragte er. "Wie schon gesagt, ich bin bei den Malfoys, einer Zaubererfamilie aufgewachsen", sagte ich. "Wo sind wir hier?" "In Godrics Hollow", sagte Lupin und ging durch das Dorf. Es war menschenleer. "Und wo gehen wir hin?", fragte ich und folgte ihm. Doch eine Anwort bektam ich nicht. Lupin ging durch ein kleines Holztor. Dahinter standen viele große Steine auf einer Wiese. "Ist das ein Friedhof?", fragte ich und ging durch die Reihen. Vor einem großen eckigen Grabstein blieb ich stehen, als ich die Namen darauf las. Hier lagen Harrys Eltern, Lily und James Potter. Als ich sah, dass mein Lehrer vor einem Grab stehen geblieben war, stellte ich mich zu ihm. Auf dem Grabstein, den er anstarrte, stand:

Lucy Ariana Black (geb. Dumbledore)

12.04.1960 - 31.10.1981

Eine Weile verging, in der wir beide das Grab einfach nur anstarrten. Traurig stellte ich fest, dass meine Mutter sehr früh gestorben war. Sie war erst 21 Jahre alt. Neben ihrem Grab standen noch mehr Grabsteine. Auf dem einen Stein standen die Namen Percival & Kendra Dumbledrore, auf dem daneben stand Ariana Dumbledore. Sie war Albus' Schwester gewesen und früh gestorben. Aber mein Großvater hatte nie von ihr erzählt. Ich wusste auch, dass er noch einen Bruder namens Aberforth hatte, über ihn hatte Albus allerdings auch nie ein Wort verloren. Eine kleine Träne kullerte meine Wange hinunter. Es war komisch, denn auch wenn ich meine Mutter nie richtig kennen gelernt hatte, vermisste ich sie. Manchmal hatte ich mir mein Leben mit ihr ausgemalt. Wie sie mich zum Gleis 9 3/4 bringt, mir einen Kuss auf die Wange gibt und wenn ich im Zug sitze, ruft sie mir noch zu: Viel Spaß, ich werde dich vermissen! Doch das waren alles bloß Träume, die nie wahr werden würden, den meine utter lag vor mir, tot und vergraben. Als ich zu meinem Lehrer aufblickte, sah ich, wie auch ihm ein paar Tränen die Wange hinunter kullerten. Auf einmal hörte ich etwas hinter mir. Ich dachte erst, es wäre jemand, der eiin Grab besuchen wollte, doch als ich meinen Kopf umwand, erkannte ich einen schwarzen, großen und zotteligen Hund. Er stand vor uns und sah uns einfach nur an. Als Remus sich umdrehte, fing der Hund jedoch an zu bellen. Ich erschrack und sprang ein Stück nach hinten. "Weg hier", sagte Lupin, ohne mich anzusehen. Er sah bloß auf den Hund, führte mich aber wieder auf die Straße. "Professor Lupin?", fragte ich. "Dieser Hund - er sah aus wie etwas, das in Wahrsagen in meiner Tasse war. Wie der Grimm" "Nun, das mag Zufall sein. Nimm dir so etwas nicht zu Herzen. Es gibt ganz viele von dieser Hunderasse. Und den Hund, den wir gesehen haben, der ist bestimmt seinem Besitzer entflohen", antwortete Lupin. "Aber Professor Lu-" "Du kannst mich auch Remus nennen, schließlich bin ich dein Pate", unterbrach er mich. "Ok, Remus. Warum war dieser Hund ausgerechnet bei dem Grab der Dumbledores?" "Ich weiß es nicht, Emily", sagte Remus. "Und warum stand auf dem Stein meiner Mutter Lucy Ariana Black und nicht Dumbledore?", fragte ich weiter. "Vor ihrem Tod hat sie Sirius Black noch geheiratet. Die Hochzeit war klein gehalten, es waren nur ihre engsten Freunde da, also ich, Peter, James, Lily, Snape und Alice und Frank Longbottom" "Nevilles Eltern?", fragte ich erstaunt. "Ja, die beiden waren sehr süß zusammen. Alice war eine gute Freundin deiner Mutter", antwortete Remus. "Das wusste ich gar nicht. Wer war noch da?", sagte ich. "Aberforth, ihr Onkel. Lucy wollte auch Regulus, Sirius' Bruder, einladen, doch Sirius hat sich strikt dagegen geweigert. Die beiden Brüder hatten kein besonders gutes Verhältnis zueinander", erzählte mein Pate. "Kannst du mir mehr über meine Mutter erzählen?", fragte ich. "Ok, also sie war sehr freundlich und hilfsbereit. Später war ich mit ihr Vertrauensschüler. Sie war eine sehr gute Schülerin, hatte aber auch ihren eigenen Kopf. Erst hat sie Sirius Black gehasst-" "Verständlich", murmelte ich. "Aber dann sind die beiden schließlich doch zusammen gekommen. Sirius war dafür bekannt gewesen, ständig eine Neue zu haben und sie dann fallen zu lassen. Deshalb wollte Lucy auch nichts mit ihm zu tun haben. James war seit der vierten Klasse in Lily verliebt gewesen und hat sie ständig um ein Date gebeten, doch Lily hat jedes Mal abgeblockt. Die beiden Mädels haben beschlossen, James und Sirius zu hassen. Das hat auch erst funktioniert, doch irgendwann mussten sie sich eingestehen, dass sie sich verliebt hatten", erzählte mein Pate. "Und bist oder warst du verliebt, Remus?", fragte ich neugierig. "Nein, ich war nie verliebt", antwortete er. "Kommt bestimmt noch", grinste ich. "Und du? Ich habe gemerkt, dass du viel mit Harry und Ron abhängst", sagte Remus. "Ja, aber die beiden sind meine besten Freunde! Ich bin noch nicht verliebt. Aber ich bin mir sicher, das kommt noch. Ich habe ja noch genug Zeit", sagte ich. "Ja, die hast du", gab Remus von sich.

Emily Lily Black 3Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt