Verrückte Gedanken über den Tod

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Ich holte noch einmal tief Luft und klopfte dann an der Tür. "Komm rein!", riefen zwei Stimmen auf einmal. Ich öffnete die Tür zum Jungenschlafsaal unnd ging hinein. "Und gleich wieder raus", brummte Harry und wollte mich wieder aus dem Zimmer schieben, doch ich wehrte mich und blieb stehen. "Was willst du?", fragte Ron. "Mhmm, lass mich mal überlegen...reden vielleicht?!", sagte ich und setzte mich auf Nevilles Bett, sodass ich gegenüber zu dem von Harry saß. "Es gibt nichts zu bereden", meinte Harry. "Ich denke schon, denn ich möchte nicht, dass es so weiter geht! Wir sind doch beste Freunde!" "Waren", brummte Ron. "Werden wieder", verbesserte ich ihn. "Jetzt. Das ist doch albern, so zu streiten! Ihr seid doch nicht mehr fünf!" "Sagt diejenige, die gerne mit Stinkbomben wirft", sagte Ron. "Aber ihr könnt mich doch nicht für meinen Vater verurteilen! Das wäre, als würde ich nicht mit Hermine reden, weil ihr Vater ein Muggel ist!", sagte ich. "Hermine redet nicht mit dir, fallst du es noch nicht bemerkt haben solltest", murrte Ron. "Danke, das habe ich gemerkt, Ron. Wir müssen doch zusammenhalten! Harry, ich bin auch deine Freundin geblieben, obwohl alle dachten, du wärst der Erbe Slytherins, hättest die Kammer des Schreckens geöffnet und wärst dafür verantwortlich, dass meine beste Freundn versteinert wurde" "Ehmalige beste Freundin", korrigierte Ron mich. "Klappe, Ronald! Harry, was ich damit sagen will ist, dass du keine Vorurteile haben solltest. Ich war schon immer Blacks Tochter und das hat dich nie gestört! Das mit dem Verrat deiner Eltern tut mir Leid, aber ich kann nichts dafür, weißt du? Ich wusste das doch auch nicht! Und meine Mutter wurde auch ermordet. Und daran ist auch Black schuld. Und genau deshalb hasse ich ihn, hörst du, Harry? Ich hasse ihn auch, wie du, weil auch meine Mutter wegen ihm tot ist, nicht nur deine Eltern!", erklärte ich. Harry starrte schweigend auf den Boden. "Ich wünsche mir, dass alles wie vorher ist. Dass wir vier beste Freunde sind, die niemand trennen kann. Weißt du, es hat mich sehr viel Überwindung gekostet, hier her zu kommen und euch das zu sagen, denn eigentlich habe ich erst von dir eine Entschuldigung erwartet, aber ich möchte dir sagen, dass ich dich verstehe, in der Hinsicht auf Black. Ich hasse ihn auch, obwohl er mein eigener Vater ist. Glaub mir, ich mag Familienmitglieder von dir auch nicht, Harry. Zum Beispiel dieser dicke Mann, dein Onkel. Aber ich weiß, dass du nichts für ihn kannst. Familie hat man. Freunde kann man sich aussuchen. Und ich habe mir nun mal in meinem ersten Jahr hier in den Kopf gesetzt, dass ich mit dir, Ron und Hermine befreundet sein will! Und das bleibt in meinem Kopf und geht da nicht mehr raus! Also bitte, Jungs, lasst uns wieder Freunde sein", sagte ich. "Nein", sagte Harry stur und schaute mir jetzt in die Augen. "Noch nicht. Ich muss noch darüber hinweg kommen, was er getan hat. Und die Gefahr ist einfach zu groß, dass du ähnliche Dinge tust", sagte er. "Das kann nicht dein Ernst sein! Wir kennen uns seit zweieinhalb Jahren! Das ist nicht wenig und jetzt auf einmal vertraust du mir nicht mehr, weil du weißt, was mein Vater getan hat? Ich habe immer zu dir gehalten, dich vor Malfoy verteidigt,-" "Mit dem scheinst du dich ja in letzter Zeit besonders gut zu verstehen, nicht? Und mit Snape auch! Hermine hat uns alles erzählt!", unterbrach Ron mich. "Hermine weiß gar nichts! Ich mag Freunde von euch auch nicht, zum Beispiel dieser Ernie McMillan aus Huffelpuff, mit dem ihr euch so gut versteht, ich mag ihn nicht! Und trotzdem bin ich mit euch befreundet, weil ich euuch mag!", fauchte ich. "Ernie ist auch kein Slytherin!", sagte Ron. "Das hat damit doch gar nichts zutun! Draco kann auch nett sein!", meinte ich wütend. "Siehst du, sie nennt ihn beim Vornamen!", spottete Ron. Ich wollte wieder etwas sagen, doch Harry fiel mir ins Wort und sagte: "Nein, Emily. Das wars. Es ist aus mit unserer Freundschaft! Ich möchte nichts mit dir zu tun haben, verstehe das!" "Ist das dein Ernst, Harry?!" Das war Dean, der von seinem Bett aufgesprungen war. Ich hatte ihn, Neville und Seamus gar nicht wahrgenommen, doch sie hatten anscheinend alles mitgehört. Dean kam auf Harry und Ron zu. "Ich habe zwar keinen Schimmer, worum es hier geht, aber eins weiß ich! Ihr seid einfach stur und gemein! Emily hat hier eine Entschuldigung geliefert, von sowas würde ich von meinen Freunden träumen! Nichts für Ungut, Seamus. Was ihr gemacht habt, ist einfach unmenschlich", fauchte Dean. Ich war wütend, traurig und erleichtert gleichzeitig. Ich hätte von dem lieben Dean nicht gedacht, dass er sowas sagen würde. Dafür war ich ihm sehr dankbar, doch es hat Harrys und Rons Meinung nicht geändert. "Wie du selbst schon gesagt hast, Dean, du hast keinen SChimmer worum es geht, also misch dich gefälligst nicht ein!", zischte Harry. "Doch, denn es geht mich etwas an, wenn in meinem Schlafsaal rumgeschrien wird!", meinte Dean. "Er hat gesagt, du sollst dich raushalten!", fauchte Ron, holte mit der Faust aus und traf Dean mitten im Gesicht. "Spinnst du?!", schrien ich und Seamus gleichzeitig. Dann ging Seamus auf Ron los, die beiden prügelten sich, Harry half Ron und Dean schlug auf Harry zu. "Hört auf! Ihr seid solche Idioten! Wisst ihr was, es ist eure Schuld! Vielleicht werden wir jetzt für immer verfeindet sein, aber dann muss ich wenigstens kein schlechtes Gewissen haben, denn ich habe es versucht! Und weißt du was, Harry?!", fauchte ich. Harry schaute kurz auf. "Es kann sein, dass ich und auch du nicht mehr lange leben! Immerhin ist Black auf der Jagd nach uns! Und ehrlich gesagt habe ich gehofft, meine letzten Wochen, Tage, Stunden, was auch immer noch mit meinen Freunden zu verbringen. Und ich habe gehofft, dass wir uns zusammen meinem Vater entgegen stellen und zusammen versuchen, ihn zu besiegen. Zusammen! So richtig wie in Büchern. Aber eins habe ich gelernt. Freundschaft ist nie wie in Büchern! Und manche Personen haben meine Freundschaft einfach nicht verdient! Personen wie du und Ron! Aber dann werde ich halt mit ein paar weniger Freunden sterben, ist mir egal, ich bin ja dann tot! Und schlagt Harry und Ron ruhig die Augen blau und das Gesicht blutig, ich habe nichts dagegen!", fauchte ich und verließ den Schlafsaal.

"Ich hoffe, ich werde einen schmerzlosen Tod sterben", dachte ich. "Vielleicht hat Black ja einen Zauberstab, dann kann er mich ganz einfach mit dem Todesfluch töten. Ich glaube, das ist der beste Tod, der mir passieren kann. Ja, es ist in jedem Fall besser, als von einem Dementor die Seele ausgesaugt zu bekommen. Oder Black hat einen Schlaftrunk von Snape gestohlen, das wäre natürlich noch besser. Dann könnte er mich erst zum Schlafen bringen und mich dann umbringen, obwohl, dann bekomme ich das ja garnicht mit. Es wäre schon cool, wenn meine letzte Erinnerung ein Todesfluch wäre. Besser als die Erinnerung eines lahmen Schlaftrunkes. Wenn ich schon sterben muss, dann aber bitte mit Stil. Und von seinem eigenen Vater umgebracht zu werden ist hat schon was episches. Aber wenigstens einen Entwaffnungszauber sollte ich versuchen, damit auf meinem Grab dann sowas steht wie: Sie hat tapfer gekämpft. Und ich muss mir noch letzte epische WOrte überlegen. Aber was sagt man einem Vater, der dich umbringen will? Irgendetwas cooles. Vielleicht: Schön, dass wir uns endlich mal sehen, Dad. oder so. Nein, das klingt dumm. Naja, hauptsache ich bekomme ein Grab in Hogwarts. Oder nein, ich möchte ein Grab neben dem meiner Mutter in Godric's Hollow. Und auf meiner Beerdigung soll grün getragen, werden, das ist meine Lieblingsfarbe. Aber hat Albus überhaupt was grünes? Dann nehme ich halt lila, da hat er auf jeden Fall etwas. Vielleicht sollte ich das irgendwo aufschreiben, weil wenn ich tot bin, kann ich es ja nicht mehr sagen. Und wem vererbe ich was? Also Neville kann meine Lieblingsfeder bekommen, die schreibt mega gut. Das Geld aus meinem Verlies werde ich Hogwarts vererben, aber ein bisschen muss für die Gryffindor-Quidditchmannschaft über bleiben, damit die jeder einen Feuerblitz bekommen. Pepe kann auch zu Nevillle und ich bin mir sicher, Humpelstielzchen würde sich bei Narcissa und Draco wohlfühlen. Und für Albus und Hagrid denke ich mir morgen noch was aus"

Emily Lily Black 3Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt