1. Kapitel: Morgengrauen für Rache

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Ich schlug meine Augen auf und wie jeden Morgen sah ich als erstes die Decke des Dachsbaues. Seid tausend bescheuerten Jahren, versteckte ich mich und niemand weiß wer ich bin. Das ist erbärmlich, denn ich hätte auf dem Schlachtfeld sterben sollen. Müde rieb ich mir über die Schläfen und stand aus meinem Bett auf. Eben gerade habe ich noch davon geträumt zu etwas nütze zu sein und nun. Die Wahrheit ist nun einmal schmerzhaft und enttäuschend.

Ich ging zu meinen drei Mitbewohnern, einen Dachs namens Trüffeljäger und zwei Zwergen, ein roter Zwerg Namens Trumkin und ein schwarzer Zwerg Namens Nikabrik, die bereits am Frühstückstisch saßen. Wie jeden Morgen rauchte Trumkin seine Pfeife bis das Frühstück fertig war und Nikabrik schnitzte.

"Guten Morgen!", rief ich einmal in die Runde und setzte mich dann auf meinen Platz.

"Guten Morgen Samira!", kam es wie jeden Morgen im Einklang und da darauf Schweigen folgte wusste ich das nichts spannendes über Nacht passiert war.

"Trüffeljäger brauchst du Hilfe?", wollte ich wissen, denn der Dachs versuchte gerade drei Schüsseln zu transportieren. Eine in jeden Händen und eine auf dem Kopf.

"Gerne Samira, du kannst dafür Sorgen das die Eier nicht anbrennen und eventuell könntest du auch noch ein wenig Apfel schneiden.", war die Antwort und ich sprang auf. 

Ich arbeitete schon immer lieber, anstatt mich bedienen zu lassen. In Wahrheit fand ich diesen Gedanken widerlich, das man nur wegen seiner Familie anders behandelt oder verachtet wird. Beides ist früher bei mir der Fall gewesen. Ich wurde anders behandelt, weil mein Vater Aslan war und verachtet wurde ich, weil ich auch die Tochter der weißen Hexe war. Eine wunderbare Kombination wirklich, so toll das einst eine Prophezeiung über mich ausgesagt wurde. "Nur Feuer kann Narnia retten"

Es klopfte an der Tür und heran trat mein bester Freund, ein Mäuserich namens Reapicheep. Er führte die Mäusegarde an und war einer der wenigen die wussten wer ich bin, allerdings versteckte er diese Tatsache sehr gut.

"Guten Morgen allerseits, ich hoffe ich komme nicht ungelegen.", begrüßte er.

"Das tust du doch niemals Reap, ich wünsche einen wunderbaren guten Morgen!", antwortete ich und stellte die Eier auf den Tisch ab.

"Ist irgendetwas passiert das du uns aufsuchst?", wollte Trumkin wissen, er klang ein wenig besorgt.

"Na ja ein Bär ist wild geworden, aber der eigentliche Grund warum ich hier bin ist der das ich euch wieder sehen wollte. Tag für Tag verblöden mehr Tiere und werden normal und ich mache mir sorgen.", erklärte der kleine Krieger mittlerweile hatte ich den Obstteller ebenfalls auf den Tisch abgestellt und mich mit am Tisch gesetzt.

"Wo ist unsere Heldin wenn wir sie brauchen?", brummte Nikabrik und ich versuchte keine Miene zu verziehen.

"Vielleicht hat sie Angst, Angst vor dem was das Volk zu ihr sagt wenn sie zurück kommt, das sie wie ihre Mutter endet als böse Hexe die Narnia hundert Jahre lang verzaubert hat oder aber sie ist in der Schlacht gefallen und es wird nur weiter so getan als ob sie noch lebt um die Hoffnung zu wahren.", sagte ich ehe ich aufstand.

"Wo willst du hin?", fragte Trumkin mich.

"Pilze sammeln.", antwortete ich und nahm mir meinen Pilz Korb bevor ich zur Tür hinaus ging.

 Als ich einige Meter gegangen bin sodass ich außer Seh- und Hörweite war, lief neben mir ein großer Wolf. Es war der gleiche wie um meinen Kettenanhänger nur Lebendig und mein Treuer Begleiter im Krieg. 

"Hallo Graustern.", grüßte ich ihn und berührte seine Stirn mit meiner Hand. Graustern seinerseits stupste mich einmal an und das riss mich fast von den Füßen, wenn ich mich nicht an sein Fell geklammert hätte.

"Bring mich zur Pilzwiese.", bat ich und schwang mich auf den Rücken des grauen Wolfes. Dieser rannte kaum das ich vernünftig saß los. Die Art zu reisen war für mich die einzig wahre, ich konnte so meinen Problemen entfliehen und meinen Kummer freien Lauf lassen. 

"Denkst du wir hätten uns damals nicht ergeben dürfen?", fragte ich ihn nach einer Weile. Schon oft wollte ich diese frage stellen doch jedes mal fehlte mir der Mut um es zu wagen, da ich zu große Angst vor der Antwort hatte.

"Wir haben getan was wir tun mussten Samira und das weißt du.", kam die Antwort.



Es war später Abend als ich wieder vor der Dachshöhle ankam und von drinnen waren aufgeregte Stimmen zu hören.

"Und wenn sie nun der Bär erwischt hat oder schlimmer die Telmarer?", fragte Trüffeljäger verängstigt.

"Die Telmarer lassen sie nach einer Stunde doch sowieso wieder Laufen.", meinte Trumkin dazu und ich musste Lächeln. Bevor noch irgendjemand etwas sagen konnte trat ich ein und stellte den Korb ab.

"Entschuldigt die Verspätung mir kam etwas dazwischen, dafür habe ich aber genügend Pilze und Heilkräuter für den nächsten Narnianischen Krieg gefunden.", meinte ich und sammelte die Kräuter ein um sie bei mir im Zimmer zu sortieren.

"Schon in Ordnung, kannst du nachher dann Pilzsuppe kochen?", fragte Nikabrik mich. 

"Mach ich sobald die Kräuter sortiert sind.", sagte ich und ging in mein Zimmer, wo ich meinen Kräuterkorb unter meinen Bett hervor zog und zu sortieren begann. Nach ein paar Minuten war ich fertig und ging wieder zu den anderen um die Pilze zu waschen.

"Hat Reapicheep noch etwas gesagt?", wollte ich wissen während ich im Topf das Wasser ankochte.

"Nichts von Bedeutung, außer das die Frau von Miraz schwanger ist, das bedeutet das wir bald noch einen Bälger mehr haben um den wir uns kümmern müssen.", antwortete Nikabrik.

"Samira, sollte langsam mal zurück kommen sonst sind wir wirklich bald Tot.", murmelte Trumkin.

"Vielleicht ist es wirklich an der Zeit.", murmelte ich ganz leise zu mir.

Gerade als ich die Pilze in den Topf geben wollte hörte man Lärm vor unserer und wir alle schreckten auf.
Trumkin öffnete die Tür und wir sahen einen jungen Mann, der auf dem Boden lag und sich vermutlich den Kopf angestoßen hatte.

Aus der ferne waren Rufe zu hören und Trumkin stürmte in deren Richtung.

"Trumkin!", zischte ich und wollte ihn schon hinterher laufen doch er rief mir zu: "Kümmere dich um ihn Samira!"

Als ich mich umdrehte sah ich gerade noch wie Nikabrik den jungen Mann mitten ins Gesicht schlug, sodass er bewusstlos zu Boden fiel. 

"Tolle Leistung Nikabrik, wirklich!", sagte ich ehe ich den Mann mit Trüffeljäger in die Höhle beförderte.

Die Chroniken von Narnia die Rückkehr der HeldinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt