2. Kapitel: Die Offenbarung

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Wir legten ihn auf meinen Bett ab und ich begann sofort zu arbeiten, Trüffeljäger ging unterdessen wieder zu Nikabrik und Trumkin zurück.

Ich nahm mir die Ringelblumen und zermalmte sie zu einer Salbe die ich mit einen Stück von meinem Kleid auf die Wunde an seiner Stirn tropfte. Mir war klar das er ein Telmarer war, und doch spürte ich keinen Hass auf ihn.

"Man sollte meinen ich habe mir den Kopf angeschlagen und nicht er.", flüsterte ich ehe ich mir ein Fetzen aus meinen Kleid riss und diesen als Verband nutzte um die Stelle ab zu decken. 

Ich räumte die Reste weg und ging dann zurück in die Stube, wo Nikabrik und Trüffeljäger waren.

"Wo ist Trumkin?", wollte ich wissen und machte mir ernsthafte Sorgen um ihn.

"Sie haben ihn mitgenommen.", kam die traurige Antwort.

"Nikabrik das tut mir so leid, es hätte nie so weit kommen müssen.", antwortete ich und schlug mir die Hände vor das Gesicht, geplagt von Schuldgefühlen, rollte mir eine Träne über die Wange und es war sehr lange her das ich meine Beherrschung verloren hatte.



Position Kaspian

Ich erwachte auf etwas weichen und bemerkte das ich nicht mehr im Schloss war und dann wurde mir klar das ich geflohen war.

"Das Brot ist Knochen trocken!", hörte ich eine Stimme und schreckte zusammen.

"Dann bekommt er eben etwas Suppe, er wird bald aufwachen, Samira Suppe?", fragte eine zweite Stimme.

"Nein, danke.", war eine dritte Stimme zu hören, zart und schön und doch zittrig als ob die Frau weinte.

"Ich hätte ihn töten sollen als ich die Chance dazu hatte.", meinte nun wieder die erste Stimme und wieder schreckte ich etwas zusammen. Ich nahm mir den roten Verband vom Kopf der leicht nach Vanillie roch und wollte aufstehen, was mir im ersten Moment nicht gelang.

"Wir können ihn nicht töten, Samira hat gerade erst seinen Kopf verbunden.", widersprach die zweite Stimme.

"Außerdem ist mein Ringelblumen Vorrat dabei zuneige gegangen, und es wäre so als töte man einen Gast.", meinte wieder die Frau, diesmal klang ihre Stimme ruhiger.

"Wie glaubst du behandeln die Telmarer ihre Gäste?", wollte die erste Stimme wissen, diesmal gelang mir das aufstehen.

"Trumkin wusste genau was er tat der Junge hatte nichts damit zu tun.", antwortete die Frau. Nun sah ich um die Ecke und sah einen Dachs, einen Zwerg und eine Menschenfrau? Sie war wunderhübsch jedenfalls soweit ich das beurteilen konnte, da ich nur ihren Rücken sah.

Ich wusste nicht was mich dazu trieb aber ich lief aus meinem Versteck und wollte zur Tür doch der Zwerg stellte sich mir in den Weg. 

Position Samira

Nikabrik zog sein Schwert und der junge Mann eine Stange um das Feuer zu schieren. Der Junge blockte einen Schlag von Nikabrik ab und Trüffeljäger versuchte dazwischen zu gehen was jedoch nicht klappte.

Gerade als Nikabrik noch einmal zuschlagen wollte ging ich dazwischen und nahm dem Zwerg das Schwert ab, dumm Samira. Und noch dümmer.

"Wer bist du?", schrie mich Nikabrik an.

"Schrei nicht so es ist meine Ehre die nicht mehr so gut ist wie früher und nicht meine Ohren und zu deiner Frage ich bin Hochkönigin Samira die Weise und Starke.", antwortete ich ruhig.

"Wieso hast du es uns nicht gesagt?", fragte Trüffeljäger.

"Weil ich auf dem Schlachtfeld hätte sterben sollen anstatt mich nicht tausend Jahre zu verstecken, ich habe geschworen Narnia mit meinen Leben zu beschützen.", gab ich zur Antwort ehe ich die Suppe in eine neue Schale füllte und sie an den einzigen freien Platz stellte.

"Iss sie ist noch schön warm.", forderte Trüffeljäger unseren Besucher auf.

"Ich kann nicht, ich muss...", fing er an doch ich unterbrach ihn.

"Dich umbringen lassen? Es wäre sicherer wenn du über Nacht hier bleibst am Morgen begleite ich dich dann zu den Narnianen, du schilderst deine Probleme und vielleicht helfen sie dir dich zu verstecken.", ich verschluckte mich an meiner Suppe und verzog das Gesicht.

"Stimmt etwas nicht Samira?", fragte Trüffeljäger, als ich hustete.

"Was hast du da rein gemacht Trüffeljäger?", wollte ich wissen und schob die Schüssel von mir weg.

"Naja, die Pilze und noch ein paar Kräuter und Brennesel.", war die Antwort und ich musste einen Kommentar verkneifen.

"Hast du die Brennesel vorher getrocknet?", fragte ich und stand auf um noch etwas essbares aus der Suppe zu machen.

"Ehm nein, ich wusste ich habe irgendetwas vergessen.", antwortete der Dachs während ich die Brennesel Blätter hinaus schöpfte und Pilze zerkleinerte. 

"Wie kann man das denn vergessen?", fragte ich mich selbst und mixte neues Wasser mit getrockneten Brennesel Blättern in den Topf ehe ich alles einmal umrührte.

"Und wo möchte der Soldat hin?", fragte Trüffeljäger nach einer Weile.

"Ich bin kein Soldat. Ich bin Prinz Kaspian der zehnte.", widersprach unser Besucher.

"Was macht ihr dann hier?", wollte ich wissen und drehte mich vom Topf weg um ihn anzusehen.

"Ich bin auf der Flucht, mein Onkel trachtet schon ewig nach meinen Thron ich glaube ich bin nur deswegen noch am Leben weil er keinen eigenen Sohn hatte.", berichtete der Prinz.

"Ist das bei Königsfamilien immer so das man Familienprobleme hat?", fragte Nikabrik.

"Meistens wenn man nicht gerade einen Onkel hat der auf deinen Thron scharf ist oder eine bescheuerte Mutter die ganz Narnia hundert Jahre lang eingefroren hat, sodass dein Vater vor Verzweiflung eine Prophezeiung erdachte.", antwortete ich und stellte die Suppe auf den Tisch. Nikabrik sah mich komisch an und ich fügte hinzu.

"Wenn man an so etwas wie Prophezeiungen glaubt heißt es.", Trüffeljäger füllte Suppe in die Schüsseln und meinte dann zu den Telmarer.

"Du bist dazu bestimmt uns zu retten, das besagte das Horn von Königin Susen.", ich verdrehte die Augen und widersprach: "Streng genommen gehört mir das Horn. Meine Mutter hat es mir damals geschenkt, als die vier Adamssöhne und Evastöchter kamen, lieh ich Susan das Horn, damit sie rufen konnte wenn sie in Not war, alte Legenden haben meistens Fehler."


Nach einer halben Stunde, war der  Tisch abgeräumt und ich saß am Esstisch, weil ich den Prinzen mein Bett geliehen hatte. Schlafen würde ich sowieso nicht können dazu war ich zu sehr darin bedacht Wache zu halten. Bei jedem knarren der Bäume und bei jeden schnarchen von Nikabrik zuckte ich zusammen, und rechnete mit einem Eindringling. Wundervolle Nacht also, denn draußen stürmte und regnete es wie selten in Narnia, fast so als wollte das Wetter mich strafen.

Die Chroniken von Narnia die Rückkehr der HeldinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt