✧𝚛𝚊𝚒𝚗✧

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,,Also, das war so ein Treffen von berühmten Personen - und da waren auch Rapper und Sänger dabei, also dachte ich, meld ich dich da mal an..."

,,Aber...ich kannte da niemanden"

,,Echt nicht? Kooks, ich dachte du kennst dich da aus!" Ich seufze müde. ,,Jimin...heute war echt anstrengend. Ich möchte nicht so viel darüber reden..." ,,Dann...rufe ich dich wann anders an, ja?" Ich nicke leicht und verabschiede mich. 

Als ich durch das große Fenster sehe, regnet es. Nein, es schüttet. Und während der Himmel weint, beschließe ich, nach draußen zu gehen. Ohne Regenschirm, ohne Jacke. Einfach so. Denn ich liebe den Regen und ganz egal, wie es auf andere wirken mag, ich liebe dieses Gefühl, wenn man einfach draußen steht, unter den Wolken und alle Gedanken von einem abfallen. 

Ich laufe durch Pfützen, dränge mich durch die Menschen, die alle panisch nach einem Unterschlupf suchen und renne an Gebäuden vorbei, die mir die Sicht auf den Himmel versperren. 

Als ich an einem See ankomme, bleibe ich stehen. Meine Schuhe, sowie meine Hose sind komplett durchnässt, doch das interessiert mich in dem Moment nicht. Viel mehr beschäftigt mich die Frage, wieso die Menschen den Regen so schlimm finden. Er tut ihnen doch nichts, oder? Wieso laufen sie alle weg? 

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Es sind einige Minuten, wenn nicht sogar Stunden, vergangen, als es aufhört zu regnen. Mein Weg führt mich in eine Bar, in der ich mir Tequila bestelle und mich seufzend auf einen der Stühle setze. Mein Kopf ist voll mit Fragen, die ich noch nicht loswerden konnte. Ich hasse dieses Gefühl. Ich hasse es, wenn ich nicht weiß, was mit mir los ist. 

Wieso muss grade ich so leben? 

,,Jeon Jungkook"

Ich sehe auf, direkt in die Augen des Mannes, dem ich von meinen Problemen erzählte. ,,Darf ich mich setzen?", fragt er. Kurz zögere ich, doch dann fällt der Gedanke, dass er meine Karierre nur zerstören will, von mir ab. Ich weiß nicht wieso, aber er strahlt etwas aus, das mich ihm vertrauen lässt. 

,,Ich habe mit Jimin telefoniert", sage ich leise, ,,Er...sagte, dass er mich versteht." ,,Das ist doch gut, oder nicht?", erwidert der Mann und ich nicke langsam. ,,Ich habe fünf Tage frei, dann muss ich nach Korea zurück. Aber obwohl New York so laut ist, fühle ich mich hier....wohler.", versuche ich irgendwie zu erklären. ,,Das ist normal. Mir ging es genauso. Hier in New York ist es viel zu laut für schlechte Gedanken. Man denkt einfach generell nicht mehr so viel über Dinge nach, die schief gehen könnten. Man macht sie einfach." 

Er hat recht. Immer. Doch die Frage ist, wieso? Er kennt mich nicht. Nicht richtig. Und doch trifft alles zu, was er sagt.

,,Glaubst du, du möchtest zurück? Möchtest du immer noch modeln? Oder möchtest du in New York ein neues Leben anfangen, so, wie ich es getan habe?" 

,,Wenn ich hierbleibe, was wird dann aus meinen Freunden? Meiner Familie? Was passiert mit mir?"

,,Darüber hast einzig und allein du die Macht, Jeon Jungkook."

Ich sehe auf. Der Mann mustert mich mit seinen unglaublich brauen Augen, als ich antworte.

,,Wie definierst du Macht?"

,,Macht über sein eigenes Leben zu haben, ist die beste Macht, die man haben kann. Du musst dein Leben selbst in die Hand nehmen, um Macht zu haben."


𝐋𝐢𝐟𝐞 𝐨𝐧 𝐜𝐚𝐦𝐞𝐫𝐚 ʸᵒᵒⁿᵏᵒᵒᵏWo Geschichten leben. Entdecke jetzt