Kapitel 3

17 6 3
                                    

,,Zwiestern", begann der junge Anführer, ,,Obsidianstern", entgegnete der Federclan-Anführer sichtlich gereizt, ,,ich habe ein Anliegen mit dir zu besprechen!" Fauchend stand der schwarz-rote Anführer da. Obsidianstern nickte respektvoll. ,,Natürlich... folge mir." Der Dornenclan-Anführer führte den anderen Kater in seinen Bau.

Die Dunkelheit des Anführerbau empfing sie, als Obsidianstern die Einladung zu einem ernsten Gespräch aussprach. Zwiestern sah sich kurz um, bevor er sich auf den vorbereiteten Moosnestern niederließ. Ein knisterndes Schweigen herrschte, bevor Zwiestern seine Stimme erhob.

,,Mir ist zu Ohren gekommen, dass deine Krieger im Federclan-Territorium gesichtet wurden", knurrte der Anführer. Der junge Dornenclan-Anführer legte nervös die Ohren gegen den Kopf. ,,Es tut mir leid, Zwiestern. Es war nicht meine Absicht, dass Krieger aus meinem Clan euer Territorium betreten", fing Obsidianstern an, wurde jedoch durch ein Fauchen unterbrochen.

,,Wenn deine Krieger noch einmal unser Territorium betreten... Zum heiligen Sternenclan, ich zerreiße denen das Fell!" fauchte der Kater aufgebracht. Die Spannung zwischen den beiden Anführern war greifbar, und Obsidianstern spürte die Dringlichkeit, die Situation zu beruhigen.

,,Zwiestern, ich werde sicherstellen, dass meine Krieger klare Anweisungen erhalten und die Verantwortlichen dafür bestraft werden. Ich möchte keinen Konflikt, sondern den Frieden bewahren.", erklärte Obsidianstern mit einem Hauch von Besorgnis in seiner Stimme.

,,Dann fang damit an, Kontrolle über deinen Clan zu haben!" fauchte Zwiestern und bleckte drohend die Zähne. ,,Dies ist meine erste und letzte Warnung", begann der Federclan-Anführer drohend. ,,Passiert es noch einmal... dann werde ich nicht zögernd einen Kampf zu beginnen."

Obsidiansterns Augen verengten sich, während er Zwiestern fest ansah. ,,Ich versichere dir, dass ich alles in meiner Macht Stehende tun werde, um sicherzustellen, dass solche Vorfälle nicht wieder vorkommen. Unser Ziel sollte Frieden sein, nicht Krieg zwischen unseren Clans."

Zwiestern schnaubte abfällig, bevor er sich umdrehte und den Bau des Anführers verließ. Obsidianstern blieb allein zurück, die Worte seines Gegenübers hallten in der Stille des Lagers nach. Die Herausforderungen für den jungen Anführer schienen sich weiter zu stapeln, und er wusste, dass es an der Zeit war, kluge Entscheidungen zu treffen, um das Gleichgewicht zu wahren.

Der junge Anführer verfiel der drohenden Stille, die sich über das Lager legte, ein leises Seufzen entkam ihm. Warum musste das Anführer sein so kompliziert sein? Damals, als Krieger, hätte er nicht im Geringsten diese Probleme gehabt, doch nun war alles anders. Der Kater erhob sich und glitt aus seinem Bau, ehe er auf den Hochfelsen sprang. ,,Ich bitte alle Katzen, die alt genug sind, um ihre eigene Beute zu fangen, unter dem Hochfelsen zu versammeln", rief er durch das Lager.

Langsam versammelten sich die Katzen, neugierige Blicke richteten sich auf den Anführer. Obsidianstern spürte die Erwartung in der Luft und räusperte sich, bevor er zu sprechen begann.

,,Ich hatte ein Gespräch mit Zwiestern. Er war darüber entsetzt, dass Krieger aus diesem Clan im Federclan-Territorium aufgehalten haben", sprach der Anführer zu seinen Katzen.

Schattenwolke und Düstermaske tauschten kurz Blicke aus, bevor Schattenwolke kurz nickte und ihre Stimme erhob. ,,Woher sollen wir wissen, dass wir es waren?" sagte sie und warf dem Anführer einen abweisenden Blick zu. ,,Vielleicht warst du derjenige, der sich im Federclan-Territorium aufgehalten hat!" fauchte sie nun.

Die Spannung im Lager stieg merklich an. Obsidianstern spürte, wie sich die Blicke seiner Clanmitglieder auf ihn richteten. Einige wirkten unsicher, während andere besorgt schienen. Der junge Anführer atmete tief durch, bevor er antwortete: ,,Ich kann euch versichern, dass ich niemals aus unerklärlichen Gründen fremdes Territorium betreten würde", sagte er mit gekonnter Ruhe. ,,Außerdem hätte Obsidianstern gar keinen Grund, so etwas zu tun", verteidigte Traumjäger, der Heiler des Clans sowie ehemaliges Hauskätzchen, seinen Anführer.

,,Maul, Hauskätzchen!" fauchte Düstermaske den Heiler an. Traumjäger knurrte und sah Düstermaske bedrohlich entgegen. ,,Ich mag zwar kein vollwertiges Clanblut haben und meine Jungenzeit bei Zweibeinern verbracht haben, doch schließlich habe ich es geschafft, eine Bindung zum Sternenclan zu haben und Heiler zu werden. Und du so?" fragte er gekonnt zurück und funkelte Düstermaske bedrohlich an.

,,Es reicht!" fauchte Obsidianstern die beiden streitenden Katzen zusammen. Die Anspannung im Lager erreichte ihren Höhepunkt, und Obsidianstern wusste, dass er nun eingreifen musste, um die Einheit seines Clans zu bewahren.

,,Aber Schattenwolke hat Recht...", fing Kirschblüte zögerlich an. Sie warf Schattenwolke einen nervösen Blick zu, bevor sich die beige Kriegerin wieder an ihren Anführer wandte. Die Stille im Lager wurde greifbar, als die Clanmitglieder gespannt auf die Fortsetzung der Diskussion warteten.

Obsidianstern sah Kirschblüte ernst an ,,Was meinst du, Kirschblüte?" fragte er ruhig, bemüht, die Meinungen seiner Krieger anzuhören und den Frieden im Clan zu bewahren.

,,Der Clan war schon immer etwas unsicher, was deinerseits betrifft... selbst Haselstern damals", sagte die Kätzin vorsichtig. Zustimmendes Gemurmel erhob sich aus der Menge. Unsicherheit kroch dem Anführer den Rücken hinauf. Stellte sein eigener Clan gerade seine Autorität in Frage?

Die Worte von Kirschblüte durchschnitten die Stille wie scharfe Krallen. Obsidiansterns Blick schweifte über die Gesichter seiner Krieger, und er spürte den Druck der Verantwortung schwer auf seinen Schultern lasten. Es war klar, dass einige Katzen im Clan Zweifel hegten.

Der Anführer sammelte seine Gedanken ehe er aufsprach ,,Ich würde niemals meinen Clan hintergehen und mit Absicht meinen Clan in Stich lassen. Ich gebe mein bestes um diesen Clan gerecht zu werden, Haselsterns tot hat uns alle tief betroffen doch ich werde mein bestes geben um Haselstern gerecht zu werden" Sprach der Anführer

Düstermaske konnte nicht widerstehen, weiterhin Zweifel zu säen. Mit einem spöttischen Schnauben trat sie aus der Menge hervor und fauchte: ,,Das sind nur leere Worte, Obsidianstern! Seit du Anführer geworden bist, hat der Clan an Stärke und Respekt verloren. Vielleicht sollte jemand anderes die Führung übernehmen, jemand, der den Clan wirklich voranbringen kann."

Schattenwolke gesellte sich zu ihr und fügte mit einem verschlagenen Grinsen hinzu: ,,Ja, vielleicht sollten wir darüber nachdenken, wer hier wirklich die besten Entscheidungen für den Clan treffen kann. Es gibt Zweifel an deiner Führung, Obsidianstern, und diese Zweifel sollten nicht ignoriert werden."

Obsidiansterns Herz pochte gegen seine Brust. ,,Genug jetzt", knurrte er und zuckte mit dem Ohr. ,,Die Versammlung ist beendet", fügte der junge Anführer hinzu, bevor er sich in seinen Bau zurückzog.

Die Spannung im Lager blieb noch eine Weile bestehen, als die Katzen verunsichert auf die Worte ihres Anführers reagierten. Einige tauschten unsichere Blicke aus, während andere noch immer mit den kontroversen Meinungen kämpften, die während der Versammlung aufgekommen waren.

Obsidianstern schloss die Augen, als er in seinem Bau ankam, und versuchte, sich auf die bevorstehenden Herausforderungen vorzubereiten doch wird er jemals seinen Clan gerecht werden?

(1078 Wörter)

Rache Des AnführersWo Geschichten leben. Entdecke jetzt