Kapitel 8

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Obsidianstern starrte in die Dunkelheit des Waldes, während der Hass in seinem Herzen loderte. Sie hatten ihn so weit getrieben, dass er nun hier saß, verbannt und verlassen von jenen, die er einst als seine Familie betrachtet hatte. Die Dunkelheit umhüllte ihn wie ein Mantel, und Obsidianstern fühlte sich wie ein einsamer Schatten in der Nacht.

Plötzlich tauchte die Kätzin aus seinen Träumen vor ihm auf, ihre schattenhafte Gestalt im Zwielicht des Waldes. Ihr Blick durchdrang seine Seele, und Obsidianstern spürte die Last seiner Entscheidungen und die Bürde seines Schicksals auf seinen Schultern ruhen.

Obsidianstern spürte die dunkle Versuchung, die von der schattenhaften Kätzin ausging. Ihr verlockendes Schnurren schien sein Innerstes zu umhüllen und ihn in die Dunkelheit zu ziehen. Ein Mond war vergangen, seit er das letzte Mal vor dieser Entscheidung stand.

Er kämpfte gegen den Drang an, der ihn in die Finsternis zu ziehen schien. Doch in seinem Innersten wusste er, dass die Dunkelheit bereits in ihm wohnte, und er konnte nicht leugnen, dass ein Teil von ihm ihr schon immer gefolgt war.

Mit einem festen Entschluss in seinem Herzen und einem düsteren Glanz in seinen Augen antwortete Obsidianstern: ,,Ja, ich werde den Schatten folgen. Er ist mein Weg, und ich werde ihn bis zum Ende gehen."

Die Kätzin lächelte dunkel, und Obsidianstern spürte, wie sich die Schatten um ihn herum verdichteten. Sein Schicksal war besiegelt, und er war bereit, seinen Weg in die Dunkelheit anzutreten, egal wohin er ihn führen mochte.

,,Folge mir Obsidianstern und lasse mir unsere Geschichte dir näher bringen. Die Geschichte der Schatten, wie eins dein Vater uns wieder zu dem machte was wir nun sind~" Obsidianstern spürte einen Stich der Neugierde, als die schattenhafte Kätzin von seinem Vater sprach und wie er die Schatten wiederbelebt hatte. 

Die Kätzin trat aus den Schatten hervor, ihre Augen glühend vor Entschlossenheit, während sie Obsidianstern anblickte. ,,Komm, Obsidianstern", murmelte sie, ihre Stimme von einem Hauch des Schicksals umwoben. ,,Lass mich dir die Geschichte der Schatten erzählen, wie dein Vater sie einst aus den Tiefen der Dunkelheit zurückbrachte."

Ihre Worte hallten durch den düsteren Wald, während sie Obsidianstern tiefer in das Reich der Schatten führte. Der Pfad war von Schatten umgeben, die sich wie lebendige Wesen zu bewegen schienen, und das Lied der Nacht drang durch die Bäume wie ein ferner Ruf.

,,Es begann in den dunkelsten Stunden", fuhr die Kätzin fort, ihre Stimme von einem Hauch von Melancholie durchdrungen. ,,Dein Vater, ein mächtiger Krieger der Schatten, erkannte die Macht, die in der Finsternis ruhte. Er strebte danach, die Schatten aus ihrem Schlaf zu erwecken, und mit seinem Blut und seinem Willen brachte er sie zurück ins Licht."

Die Bäume um sie herum flüsterten leise, als würden sie die Worte der Kätzin bekräftigen, und Obsidianstern spürte die Kraft der Schatten um sich herum pulsieren. ,,Dein Vater war ein Meister der Dunkelheit", fuhr die Kätzin fort, ihre Augen leuchtend vor Ehrfurcht. ,,Er kannte die Geheimnisse der Nacht und beherrschte sie wie kein anderer. Unter seiner Führung erlangten die Schatten eine neue Stärke und Macht."

Obsidianstern lauschte gebannt, während die Geschichte seiner Herkunft vor seinen Augen entfaltet wurde. Das Lied der Dunkelheit umfing ihn, und er fühlte sich eins mit den Schatten, die sein Erbe waren.

,,Und nun, Obsidianstern", flüsterte die Kätzin, ihre Stimme von einem Hauch von Prophezeiung durchdrungen. ,,Die Schatten rufen nach dir. Wirst du ihnen folgen und das Erbe deines Vaters ehren?"

Ein Schauer lief Obsidianstern über den Rücken, als er den Ruf der Dunkelheit vernahm. Er spürte, wie die Macht der Schatten ihn umfing, und wusste, dass sein Schicksal untrennbar mit ihnen verbunden war.

,,Ja", flüsterte er, sein Herz erfüllt von Entschlossenheit. ,,Ich werde den Schatten folgen, wohin sie mich auch führen mögen." Und mit diesen Worten trat er tiefer in die Dunkelheit ein, bereit, das Erbe seines Vaters anzutreten und die Macht der Schatten zu umarmen und zu empfangen.

(632 Wörter)

Rache Des AnführersWo Geschichten leben. Entdecke jetzt