Die letzte Schlacht

0 0 0
                                    


25. Kapitel
DIE LETZTE SCHLACHT

Seattle
Juli 2041

Es vergingen weitere zwei Wochen, der 17. Juli und damit der Stichtag rückten immer näher. Alle waren nervös und mit jedem Tag war die Nervosität gestiegen. Seth und Grey waren sich in dieser Zeit näher gekommen, sie verschwanden regelmäßig in den zweiten Stock und wenn sie wieder erschienen legte sich jedes Mal ein rötlicher Schimmer über Seths Nase. Alec und Max hatten sich in ihre neue Rolle zusammen als Eltern zweier toller, fast erwachsener junger Männer, eingefunden, waren sich noch immer nicht oft einig und kabbelten sich in gewohnter Art aber sie strahlten eine Zusammengehörigkeit aus, die jeder sofort wahrnahm und bewunderte. Nika und Ben hatten nach vielen langen Gesprächen schon vor Monaten entschieden es durchzuziehen und Nika zierte mittlerweile ein enorme Rundung, die deutlich zeigte dass ihr Kind nichtmehr all zu lange auf sich warten ließ. Trotz aller Umstände gestaltete sich ihr Leben gerade in eine wunderbare Richtung, die keiner für möglich hielt aber es hing nach wie vor dieser Schatten über ihnen der sich mit jedem Tag wie Nebel senkte und die Stimmung drückte. Sie hatten sich schon ein paar Mal darüber unterhalten aber mittlerweile wurde allen klar dass die Familiars nicht kommen würden um ihren neuen Anführer willkommen zu heißen sondern es an ihnen lag herauszufinden wann sie sich versammeln würden und genau dann mussten sie da sein.
Mole kam unbewusst auf die Lösung.

„Die X7 spinnen wieder, der bescheuerte Vollmond stört die Fledermäuse".

In diesem Moment fiel es Max wie Schuppen von den Augen. Der Vollmond! Die ehemalige Festung! Das musste es sein. Die Familiars würden sich nicht melden oder dergleichen, sie würden dort an dieser für sie heiligen Stätte das neue Oberhaupt ihrer Konklave einsetzen und damit würde Bens Chance verstreichen.

„Wir müssen handeln", flüsterte Max.

Sie sah auf und direkt in Alecs Augen. Er nickte ihr zustimmend zu. Natürlich hatte er gehört was sie sagte. Er übernahm sofort die Kontrolle und rief die anderen. Sie suchte die Karte auf der sie allen zeigen konnte wo genau ihr Plan stattfinden sollte. Aber die Karten waren neu und die Gegend hatte sich in den letzten Jahren sehr verändert deshalb gestaltete sich die Planung etwas schwieriger als gedacht denn auf den neuen Karten waren die damaligen Gebäude und Anlagen nur noch als Grünfläche verzeichnet.

„Was ist los Mum"?

Max reagierte nicht.

„Mum"?

Max sah auf. Ben stand vor ihr. Sie schüttelte innerlich den Kopf. MUM. Daran musste sie sich noch etwas gewöhnen.

„Was brauchst du? Ist alles in Ordnung?"

„Mum, ich glaube ich kann dir weiterhelfen".

Ben stand dort und erst jetzt registrierte sie dass er ihr etwas entgegenstreckte. Sie griff nach dem Stück Papier und sah es sich an.

„Ben, kannst du Gedanken lesen? Du bist der Wahnsinn!"

Max war plötzlich komplett aus dem Häuschen und drückte ihren Zweitgeborenen dankend an sich. Dann sprang sie enthusiastisch zum Tisch um dort sofort in eine Art Tunnel abzutauchen. Sie schob alles auf dem Tisch umher, sortierte wortlos, schrieb Notizen für alle Umstehenden zunächst unzusammenhängend, bis sie sich mit beiden Händen auf der Tischkante abstützte und tief durchatmete. Alle sahen den Tisch an und nach und nach erschloß sich den anderen was hier passiert war. Der Schlachtplan. Alles war zusammengefügt und sogar die Einteilung der Gruppen war ersichtlich.
Die alte Karte in der Mitte des Tisches.

Maple FallsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt