Kapitel 7: Tag 365 - A light break through, another down

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Nun bin ich schon seit einem Jahr hier. Mein Leben hat sich zur ersten Woche hin nicht großartig verändert. Tagein tagaus arbeite ich mit den anderen Schlitzern zusammen, helfe ab und zu den Hackenhauern und habe mein Notizbuch mit Aufzeichnungen erweitert. Dieses verstecke ich weiterhin im Wald, da die Hüter und ich zu dem Entschluss gekommen sind, den anderen Jungs nicht mitzuteilen, dass ich mich an mein Leben vor dem Labyrinth erinnern kann. Den Chip mit A.L.I.E. habe ich gleich im nächsten Frischlingsfeuer verbrannt, damit niemand auf die Idee kommt die KI zu kopieren. Jeden Monat kommt ein neuer Junge, der sich am Anfang immer verloren fühlt und letzten Monat war es der zwölfjährige Chuck. Manchmal redet er etwas viel, aber ich habe nicht weiter mit ihm zu tun, weil er ein Schwapper ist. Alby hat die letzten zwölf Monate sein Versprechen gehalten und ich durfte keinen Schritt ins Labyrinth setzten. Nun aber sollte meine Sperre vorbei sein. Ich werde erstmal warten was für ein Frischling diesen Monat auf die Lichtung kommt und werde dann mal nachfragen, ob für mich jetzt die Möglichkeit bestehen würde ein Läufer zu werden.


Wie schon die letzten Monate ertönt die Sirene und sämtliche Lichter lassen ihre Arbeit fallen und eilen auf die Box zu. Gemächlich lege ich mein Messer zur Seite und wasche erstmal meine Hände. Ich kann nicht nachvollziehen, wie die Jungs jeden Mal so aufgeregt sein können. Ich meine als ob es heute anders wäre als die letzten Monate. Als ob heute unser Schlüssel zum Ausgang des Labyrinths in dem Fahrstuhl mit nach oben kommt.


Bereits der größte Teil der Jugendlichen hat sich um die Box versammelt. Einige schließen zu ihnen auf. Newt, Alby und Gally kann ich nicht sehen. Wahrscheinlich stehen sie in der ersten Reihe, um den Frischling zu begrüßen, was das auch immer für sie heißt. Die Ankömmlinge nach mir wurden mit mehr Argwohn empfangen und mit mehr Pessimismus behandelt. Ich verstehe, dass die Jungs langsam aber sichere in ihrer jetzigen Lage resignieren, weil sie keinen Ausgang finden, aber das ist noch lange kein Grund die Neuen so schlecht zu behandeln.


Hinter den Lichtern kann ich nur vernehmen, wie der Neue einige Fragen stellt. Die Menge teilt sich und der dunkelhaarige tritt hervor. Genau wie ich lässt er seinen Blick über die Lichtung schweifen. Im ersten Moment erscheint alles sehr imposant und nach dem Verlassen der grauen Box erscheinen einem alle Farben auf der Lichtung noch intensiver.


Alby stellt sich mit seinem Namen vor und reicht dem Neuen auch die Hand, aber dieser ignoriert sie nur, geht ein paar Schritte wer und lässt sich an der Rinde eines Baumes herumuntergleiten. Statt dem Neuen im Detail zu erklären, warum er hier ist oder was die Lichtung ist, drückt Alby sich nur mit den Lichter Begriffen aus und der Neuling versteht ihn natürlich nicht. Ich kann seine Lage voll und ganz nachvollziehen. Am Anfang ist noch alles neu und man fühlt sich etwas verloren, aber nach ein paar Tagen bessert sich das und sowohl die Jungs als auch der jeweils neue Frischling fassen Vertrauen zueinander.


„Wo bin ich hier", der Neue schaut sich immer noch um. An Alby's Gesichtsausdruck kann ich sehen, dass dieser langsam aber sicher genervt ist, weil der Neue so viel Fragen stellt. Tja Alby. Das ist das Anführerdasein. Du solltest dich daran gewöhnen. Langsamen Schrittes tritt der schwarze Jugendliche auf ihn zu und hockt sich vor dem Neuen hin und gibt sich meiner Meinung nach nicht ganz so viel Mühe wie noch bei mir oder Chuck vor einem Monat. Liegt es daran, dass der Frischling so viele Fragen stellt? Mehr als gewöhnlich?


Die große Gruppe hat sich in der Zwischenzeit etwas aufgelöst und die Jungs haben sich zu kleineren Gruppen zusammengeschlossen und bereden wie immer die Ankunft. Da ich nicht lauschen möchte, entferne ich mich ein Stückchen von dem Baum und geselle mich zu Winston. Sollen Alby und Newt, der jetzt zu dem ungleichen Paar getreten ist sich um die Situation kümmern. Minho steht auch nicht so weit von ihnen entfernt und da ich ihn mittlerweile in diesem einen Jahr, wo ich schon hier bin, kennengelernt habe, kann ich sagen, dass er die größte Tratsch- und Klatschtante ist, die ich kenne. Ich muss mir nicht mal die Mühe machen etwas über den Frischling herauszufinden. Minho wird ganz sicher heute Abend groß und breit alles erzählen. Typisch Klatschtante halt.

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