𝐒𝐡𝐚𝐝𝐨𝐰𝐬 𝐨𝐟 𝐈𝐧𝐧𝐨𝐜𝐞𝐧𝐜𝐞 𝓢𝓱𝓪𝓭𝓸𝔀𝓼 𝓸𝓯 𝓘𝓷𝓷𝓸𝓬𝓮𝓷𝓬𝓮

~Kapitel 7~

Isadora Coral Baird (Beffery)

Die vier Stunden vergingen nicht unbedingt wie im Flug. Eher im Gegenteil. Es zog sich unnormal. 

Der Zug wurde langsamer. Lecan starrte abwesend die Vase auf der Kommode an. ,,Lecan? Alles in Ordnung?", fragte Isa vorsichtig nach. Sie war sich nicht sicher, ob er reden wollte, aber versuchen konnte sie es ja mal. Lecan riss sich von der Vase los und blickte sie seufzend an. ,,Es ist nur so, wir sind fast da. Es kann sich nur noch um wenige Minuten handeln, bis wir ankommen. Die Spiele, sie, sie- sie machen mir Angst. Ich will nicht sterben." 

Isa schwieg. Zum ersten Mal in ihrem Leben wusste sie einfach nicht, was sie sagen sollte. ,,Ich weiß nicht, ob ich Angst habe. Ich glaube, ich habe die Situation einfach noch nicht realisiert. Die Spiele, der Ablauf, das kenne ich alles nicht. Du hast da schon einiges an Vorwissen, das ich leider nicht besitze."

Lecan sagte nichts, er zuckte einfach nur mit den Schultern. ,,Ich gehe mal Janine suchen, vielleicht ist sie nicht mehr eingeschnappt. Dann wissen wir, wann genau wir ankommen."

Mit diesesn Worten verschwand Lecan aus ihrem Nebenzimmer. Isa versank in ihrer eigenen Welt. Sie stellte sich vor, dass sie bei ihrer Ma war. Im Wald, wo es friedlich und ruhig war. Dort, wo sie sich wohlgefühlt hatte.
Isa vermisste ihre Ma.

Lucy Gray Baird

Lucy Gray vergrub ihr Gesicht in ihren Händen. Das konnte doch nicht wahr sein. Isa war weg. Seit mittlerweile drei Tagen und zwei Nächten suchte sie nach ihr. Schlafen konnte sie nicht, die Sorge um Isa war einfach zu groß. Was, wenn etwas Schlimmes passiert war?

Warum war Isa nur weggerannt? Lucy Gray spürte, wie sich erneut Tränen ihren Weg nach oben bahnten. Es gsb nur noch eine Möglichkeit, die die kannte.

Spaßig würde es nicht werden, den ganzen Weg nach Distrikt 12 zu laufen. Vor allem nicht das Wiedersehen mit den Covey. Hoffentlich wussten sie, wo Isa war. Sie mussten es einfach.

Coriolanus Snow

Heute war es also soweit. Die Tribute würden in wenigen Minuten ankommen. Dann begann der echte Stress.

Coriolanus blickte einigermaßen zufrieden auf seine 56 Seiten, die er Dr Gaul schon heute angeben konnte. Das würde einen guten Eindruck hinterlassen, da er schon früher fertig geworden war und zusätzliche Seiten geschrieben hatte.

Wann er wohl das letzte Mal etwas getrunken hatte? Coriolanus wusste es nicht so recht. Wahrscheinlich gestern Vormittag. Aber er hatte jetzt keine Zeit dafür. Er sollte sich lieber fertig machen, um bei der Parade pünktlich aufzutauchen. Bei seinem Glück würde Shane gleich wieder vor der Tür herumlungern, damit sie zusammen gehen konnten.

Darauf hatte er nicht besonders Lust, am liebsten würde er mit ihr Schluss machen, aber dann würde sie Sejanus genaue Todesgeschichte an die große Glocke hängen.

Gerade machte er sich keine große Hoffnungen, dass sein Leben wieder besser werden würde. Aus der Sache mit Shane konnte er nicht mehr raus. Sie würde ihn immer wieder mit Highbottom und Sejanus erpressen.
So würde es immer weitergehen. Bis er sie umbrachte.

Isadora Coral Baird (Beffery)

,,Isadora, komm, wir sind da!" Isa wurde aus ihren Gedanken gerissen. Schon da? Sie fühlte sich nicht so wirklich bereit den Zug zu verlassen.

Trotzdem würde sie hinaus müssen, ohne eine Vorstellung davon, was sie erwarten würde. Sicherlich viele Menschen, wie in Distrikt 12.

Isa trat zu Janine, die scheinbar noch eingeschnappt war, und Lecan, der sein besorgtes Gesicht gegen ein ausdrucksloses getauscht hatte. Die Tür des Zuges öffnete sich und sie sprang als erstes heraus, gefolgt von Lecan. Janine hingegen wartete darauf, dass sich die Treppe ausfuhr, was auch keine schlechte Idee war.

Isa saugte die neue Umgebung förmlich in sich auf. Der Bahnhof sah ganz anders aus, als der in Distrikt 12. Friedenswächter standen nutzlos herum. Isa stellte sich diesen Job ziemlich langweilig vor. Den ganzen Tag blöd herumstehen konnte man auch nach der Arbeit machen.

Ein weißes Auto fuhr außerhalb des Bahnhofs vor, das konnte Isa durch die offene Tür erkennen. Es war ziemlich stickig im Bahnhof, da die Sonne mit voller Kraft auf das Dach schien.

,,Kommt, unser Wagen steht sicherlich schon bereit." Janine lief mit erhobenem Kinn vor. Lecan verdrehte die Augen und imitierte Janine übertrieben. Isa lachte leise auf. Janine fuhr herum. ,,Was gibt es da zu lachen?" Isa verstummte. Lecan blickte auch nicht sonderlich glücklich drein, als sie in das Auto stiegen.

Das Kapitel ist 300 Wörter zu kurz, aber ich fände es zu viel, noch die Parade und das Stylistenteam mit rein zu quetschen. Das mach ich dann lieber ausführlicher im nächsten Kapitel. Ich hoffe, es hat euch gut gefallen!