𝐒𝐡𝐚𝐝𝐨𝐰𝐬 𝐨𝐟 𝐈𝐧𝐧𝐨𝐜𝐞𝐧𝐜𝐞 𝓢𝓱𝓪𝓭𝓸𝔀𝓼 𝓸𝓯 𝓘𝓷𝓷𝓸𝓬𝓮𝓷𝓬𝓮

~Kapitel 10~

✯Coriolanus Snow✯

,,Coriolanus, können wir jetzt sprechen? Ich habe nachher noch etwas vor." Er nickte kurz. Einfach nur schnell durchziehen, dann konnte er endlich schlafen. Oder etwas trinken. Beides würde er jetzt gerne tun.

Also standen sie beide auf und verließen die Tribüne. Jetzt hielt auch Coriolanus es für unwahrscheinlich, dass Shane die Sinnlosigkeit ihrer sogenannten Beziehung erkannt hatte. Auch wenn sie sonst einen klugen Eindruck auf ihn gemacht hatte, war sie in der Hinsicht wirklich naiv.

Shane öffnete eine Tür, die zu einem stickigen Flur führte. Die Sonne schien nicht einmal hinein, trotzdem waren es hier mehr als 30° Celsius.

,,Ich wollte mit dir sprechen, um eine Sache klarzustellen." Plötzlich durchzuckte ein stechender Schmerz seinen Kopf. Zusätzlich wurde ihm ziemlich schwindelig, was wohl an den hohen Temperaturen liegen musste. Coriolanus Blick fand einen kleinen Tisch neben ihm. Schnell stützte er sich mit einer Hand ab, allerdings zitterte sein Arm ziemlich. ,,Coriolanus, alles in Ordnung?

,,Ja, was willst du klarstellen?", murmelte Coriolanus. Er war sich nicht sicher, ob Shane ihn verstanden hatte. ,,Ich brauche den Job nicht." ,,Wieso?" Verdammt, warum konnte seine Stimme nicht einfach lauter und weniger zitternd klingen?

,,Es ist ein großer Schritt für dich, und ich weiß, dass du weiterkommen wirst. Höher als der oberste Spielmacher. Wenn du Präsident wirst, in vier oder fünf Jahren, kann ich immer noch oberste Spielmacherin werden."

,,Präsident? Übertreib mal nicht." Der Raum drehte sich weiterhin vor seinen Augen. War es jetzt endlich vorbei? Coriolanus wollte wieder Sauerstoff atmen. Machte die stickige Luft Shane überhaupt nichts aus?

,,Du hättest das Zeug dazu, außerdem unterstützt dich Dr Gaul. Wenn du es nicht aus eigener Kraft schaffen solltest, pusht sie dich sicherlich nach oben. Ich verzichte jetzt, wenn du mir versprichst, mich zu obersten Spielmacherin zu machen, wenn du aufhörst." ,,Versprochen."

❊Isadora Coral Baird (Beffery)❊

Isa sprang freudig vom Wagen. ,,Das war toll! Können wir nochmal?" Lecan sah sie ein wenig verständnislos an. Franklin Clyson hingegen warf ihr einen abwertenden und genervten Blick zu.

,,Hat es dir keinen Spaß gemacht? Die ganzen Leute haben uns zugejubelt!" ,,Heute bejubeln sie uns, in ein paar Tagen finden sie es amüsant, wie wir uns gegenseitig abschlachten."

Ach ja, das war der Haken der Sache. Mensch, diese Hungerspiele machten ihr aber auch alles kaputt.

,,Tja, ich muss zugeben, ihr habt das ganz akzeptabel hinbekommen." Isa und Lecan zuckten zusammen. Als sie sich beide umdrehten, erkannten sie, dass es Janines hohe Stimme gewesen war, die gesprochen hatte.

,,Durften Sie nicht gehen, oder warum sind Sie noch hier?", fragte Lecan mit einem sarkastischen Unterton. Janines wütender Blick durchbohrte Lecan fast. Aber er hatte recht. Janine hatte doch einen zornigen Abgang hingelegt.

,,Leider muss ich euch bis zu den Spielen betreuen. Von einer Siegertour gehe ich nicht aus, denn du", sie zeigte auf Lecan, ,,kommst vielleicht noch unter die Top 6. Aber du", jetzt zeigte ihr Finger auf Isa, ,,stirbst in den ersten Minuten im Blutbad."

Als Isa sich gerade gegen Janines Todesprophezeiung wehren wollte, kam Lecan ihr zuvor. ,,Isa wird nicht am Füllhorn sterben. Sie unterschätzen sie."
Verwundert blickte sie ihn an. Woher kam denn das?

Janine zog wortlos ihre feuerrote Augenbraue hoch.
,,Wir sollten uns auf den Weg zum Haus der Tribute machen. Dort werdet ihr eure Mentoren kennenlernen."