Kapitel 7 Vom Beobachteten, zum Beobachter

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Sicht Jeff

Wenn meine Mutter die Farbe sieht dreht sie durch garantiert, ich kann mich so nicht zu Hause blicken lassen, es würde keine fünf Minuten dauern und sie würde alle auseinander nehmen und eine Szene machen. Wegen mir ist es nun soweit gekommen das jeder jeden verdächtig. Aber die, die es tun schweigen natürlich. Was soll ich denn nur machen? Traurig saß ich auf einer Rutsche und hatte mittlerweile meine Freizeit Klamotten an. Ich hatte Hunger und natürlich kein Geld dabei und somit vergrub ich meinen Kopf in meine Uniform. Bis mich jemand von hinten an tippt. Es war der ältere Herr der den Imbiss bedient und er reichte mir eine Schüssel gebratene Nudeln.

Jeff
„Ich... woher wussten sie das ich..."

„Nun junger Mann, ich beobachte die Menschen nun schon so viele Jahre und frage mich welch Schicksal ihnen widerfahren sein könnte. Du beobachtest meinen stand nun schon seit zwei Stunden und ich beobachte dich auch immer auf deinem Nachhause weg, du traust dich nicht heim oder?"

Jeff
„Wow... können sie Gedanken lesen??"

„Nein haha. Na komm iss mit mir. Gib mir mal deine Jacke."

Jeff
„Ich glaube nicht das sie das sauer kriegen... ich hab's schon versucht."

„Na lass mal den alten Opi ran glaube mir, wir haben immer noch die besten Hausmittel."

Ich vertraute ihm. Er war so ein süßer kleiner Opi mit einem Imbissstand warum sollte er mir etwas schlechtes tun? Somit ließ ich es mir schmecken und er versuchte mit seinem Hausmittel meine Jacke zu säubern. Plötzlich bekam er Kunden und war nicht da. Ich stellte meine Nudeln ab und versuchte ihm ein wenig zur Hand zu gehen. Was mir wirklich gut gelang war ja nicht schwer er hatte schon vorab einiges vorbereitet und ich musste einfach nur ordentlich verpacken und kassieren.

Das die Uhr schon 20 Uhr anzeigte hatte ich gar nicht mehr mit bekommen auch hatte ich mein Handy in der Schule vergessen und somit konnte ich sie nicht erreichen. Verzweifelt lief sie durch die Straßen nur in ihren Hausschuhen und suchte mich, Tränen in den Augen, bis sie dann endlich den Imbissstand von weitem sah und auch mich, wie ich fröhlich essen verkaufte.

Mari
„JEFF!!!"

Ich zuckte zusammen oh Gott... jetzt kommt die schlimmste predigt meines Lebens, in schnellen Schritten kam sie auf mich zu bis sie vor mir stand.

Jeff
„Mum... ich... ich kann es erklären..."

Da schallte es auch schon in meinen Ohren eine saftige Ohrfeige, die ich verdient habe.

Mari
„Ich... ich bin ganz krank vor Sorge gewesen. Ich... ich dachte dir wäre etwas passiert ich habe dir zig Nachrichten hinterlassen, wieso bist du hier und nicht zu Hause??"

Jeff
„Also... das ist so... ich war auf dem Heimweg... aber dann hab ich..."

„Mam. Alles ist gut. Er hatte Angst sie würden mit ihm schimpfen. Er hat seine Jacke schmutzig gemacht und traute sich nicht mehr nach Hause. Dann hockte er die ganze Zeit auf der rutschte und ich habe ihm essen gegeben. Während ich seine Jacke gesäubert habe, hat er mir beim verkaufen geholfen."

Mari
„Ohhhhh... ist das wirklich wahr? Ach mein lieber Junge... es tut mir so leid... du bist doch keine zwölf mehr. Selbst wenn du in Matsch getränkt wärst..."

Jeff
„Aber Mama ihr sagt doch selbst immer, wir haben so wenig Geld und ich..."

Mari
„Für meinen Sohn habe ich immer Geld für neue Kleidung und wenn du etwas anderes brauchst. Du brauchst keine Angst zu haben. Lass mich deine Wange sehen Schatz..."

Ich hatte wirklich die beste Mutter auf der ganzen Welt. Sie konnte nie grundlos böse sein und so wie eigentlich jede Mutter für ihr Kind Zuneigung zeigen sollte, egal in welchem Alter, ein bisschen Spucke auf dem Daumen ein bisschen reiben auf die rötende Wange und schon war die Welt wieder für mich in Ordnung. Der Opi gab mir noch meine Jacke und sie sah aus wie neu. Wie hat er das geschafft? Leider habe ich keine Großeltern mehr, die hätten mir den Trick bestimmt verraten. Mum kaufte noch drei Extra Portionen und ich bedankte mich bei dem Opi und fragte nach seinem Namen. Koji. Danach gingen ich und Mutter nach Haus.

Sicht Barcode

Sogar er. Er bekommt eine Ohrfeige von seiner Mutter weil er nicht nach Hause gekommen war. Weil er ihr nicht Bescheid gegeben hatte ich konnte die Ohrfeige bis hin zu meinem Versteck hören. Jetzt war ich es der ihn beobachtete, ich frage mich was ich anstellen muss um auch endlich mal bestraft zu werden. Beim nächsten mal würde ich mir seine Ohrfeige einfangen, ich würde ihn vor allem beschützen. Es kam sogar soweit das ich ihnen bis nach Hause folgte und ich nun wusste wo er wohnte. Was soll das? Was tu ich hier eigentlich? Die Tür öffnete sich und seine Mutter kam heraus um den Müll zu entsorgen, sie stellte sich noch für eine Weile ans Tor. Auf wen sie wohl wartet? Dann holte sie einen Brief hervor las ihn und wischte sich die Tränen ab.

Jeff
„Mum? Dad kommt wieder später oder?"

Er holte sie aus ihrer Starre und sie warf den Brief in den Müll

Mari
„Ja Schatz. Er hat im Moment sehr viele Überstunden. Geh schon mal ins Bett Schatz."

Jeff
„Ich will nur noch ne Stunde in die Sterne gucken, dann geh ich sofort schlafen."

Mari
„Ist gut. Gute Nacht Liebling."

Jeff
„Gute Nacht Mum. Ich hab dich lieb."

Jeff kam doch noch einmal nach draußen gerannt auf seinen nackten Füßen selbst dabei schimpfte sie schon wieder weil er doch immer so schnell krank wird. Doch sie nahm ihn liebevoll in den Arm und wuschelte ihm durch die Haare. Sie haben sich wirklich lieb. Danach gingen die beiden ins Haus und schalteten das Licht aus. Warum hatte sie vorhin geweint? Was steht in dem Brief? Ich muss es wissen, durchwühle den Müll und nahm ihn an mich.

Danach schlich ich um das Haus herum in den Garten und fand schließlich das Fenster von Jeff seinem Zimmer, es war im zweiten Stock und ich kletterte auf einem Baum, ich hörte wie sich etwas öffnete eine Dachluke und konnte ein Teleskop sehen und Jeff wie er aus seinem Zimmer kletterte. Stimmt er wollte noch in die Sterne sehen, wann hab ich das letzte mal in die Sterne gesehen? Ich versteckte mich so das er mich nicht finden konnte zwischen den dicken Ästen.

Während er in die Sterne blickte ohne Teleskop, er lag nur einfach auf dem Dach, las ich mir den Brief durch. Mittlerweile waren schon zwei Stunden vergangen der Brief hatte mich so nachdenklich gemacht und Jeff war in der Zwischenzeit eingeschlafen. Wenn er hier draußen bleiben würde erkältet er sich sicher noch. Ich musste es riskieren also kletterte ich von Ast zu Ast und schwang mich aufs Dach. Er wurde nicht wach, sehr gut. Allein wie er da lag und schlief ich wollte ihn nicht wecken, aber er würde definitiv krank werden, die Nächte waren frisch geworden, also hob ich ihn hoch auf meine Arme und trug ihn hinunter in sein Zimmer und legte ihn auf sein Bett.

Man hat der einen tiefen Schlaf, noch nicht einmal ein Erdbeben könnte ihn wecken, ich deckte ihn zu und visierte die Treppe an.

Jeff
„Uhhhhh... Barcode..."

Scheiße er hatte mich entdeckt. Ich wagte mich gar nicht mich um zu drehen.

Jeff
„Nein! Bitte... geh nicht..."

Ich drehte mich um, er träumte bloß. Noch mal Glück gehabt. Die letzte Zeit habe ich ihn ignoriert, ich habe ihm gesagt das er sich von mir fern halten soll. Habe ihm gesagt das ich nicht gut für ihn wäre, doch was immer ihn gerade plagte muss mit mir zu tun haben. Dabei wollte ich es doch, ich wollte es das er mir fern bleibt. Jetzt... bin ich es der ihm so nah steht, der ihn verfolgt der jetzt bedingt durch den Brief mehr über seine Eltern weiß und wie es weiter gehen soll.

Das kann ich nicht zu lassen.
Ich muss ihm helfen. Egal wie selbst wenn ich IHN dafür brauche.
Selbst wenn ich diesen Pakt mit dem Teufel eingehe. Dieser Liebevollen Familie IHM darf nichts passieren ich will ihn beschützen.
Komme was wolle.

Ich war ein Engel, bis mich der Teufel verführteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt