Teil 27

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Mit einer Explosion aus grünen, silbernen und violetten Funken zersplitterte die Tür vor mir in Kleinholz. Langsam trat ich durch den Türrahmen den ich bis vor ein paar Minuten noch für unerreichbar gehalten hatte. Als ich auf der anderen Seite stand Atmete ich genießerisch die Luft ein. Es war zwar völlig bescheuert, sie war nicht anders als in der Hölle, aber es gab mir das gefühl endlich wieder etwas von meiner Freiheit zurück zu bekommen.

Und ich wollte mehr, ich wollte hier raus, in den Wald, das weiche Gras unter meinen Füßen spüren und die Sonne meine Haut Erwärmen lassen. Aber vor allem wollte ich Aris sehen.

Mit festen Schritten lief ich in Richtung der Holztreppe die direkt vor mir lag. Meine Magie knisterte in meinen händen und ich fühlte mich wie elektrisiert.

Die Treppen führten mich zu einer weiteren Tür und bevor ich weiter überlegte was sich eventuell hinter ihr befinden könnte ließ ich sie wie die Tür zuvor explodieren und trat durch den Staub der dadurch entstand hinaus. Als ich die zwei geschockten Gesichter zweier junger Männer sah fing ich an teuflisch zu Grinsen.

Ich war nicht mehr ich selbst, den die Layla die ich noch vor wenigen Tagen gewesen war, hätte jetzt die Beine in die Hand genommen und wäre abgehauen, sie hätte sich verkrochen. Doch etwas hatte sich geändert, ob es an der Folter meiner Magie oder an der Tatsache lag das jede Zelle meines Körpers sich nach Aris verzehrte, ich wusste es nicht genau. Aber ich wusste das ich sie alle leiden sehen wollte, jeden einzelnen von ihnen die mir das angetan hatten.

Ich musste die beiden Männer, sie waren gerade mal Mitte zwanzig und trugen schwarz grüne Uniformen. Sie müssten so etwas wie Wachen für mich gewesen sein. Langsam wie ein Raubtier lief ich auf sie zu.

Sie erwachten aus ihrer starre und zogen Dolche aus ihren Taschen. "Ach wie süß! Wollt ihr mich etwa damit picksen?", Frage ich sie provokant. Die beiden schauen sich verwirrt an und ich sah in ihren Augen Angst aufblitzen. "Ich muss euch leider enttäuschen, das wird mich nicht aufhalten, also entweder macht ihr jetzt ganz schnell die fliege oder ...", ich lasse den Satz so in der Luft stehen, sollen sie sich doch selbst überlegen was ich dann mit mit ihnen mache.

Ich bin eigentlich davon ausgegangen das die beiden sofort die Flucht ergreifen würden, aber stattdessen zogen sie noch beide eine Pistole hervor und Richten sie auf mich. "Das war die falsche Entscheidung", zischte ich bedrohlich und bevor auch nur einer der beiden den Abzug drücken konnte sprang ich vor machte eine Drehung mit meinem Fuß und beförderte sie auf den Boden.

Sie waren schnell wieder auf den Beinen und der kleinere der beiden rannte mit erhobenem Dolch auf mich zu. Ich währte seinen Angriff ab und behilt dabei immer die Pistolen der beiden im Auge. Was gar nicht so leicht war, den die Angriffe wurden immer aggressiver.

Plötzlich hörte ich einen lauten Knall und ich spürte wie etwas mein Ohr streifte. Ich biss die Zähne zusammen als ich die Warme Flüssigkeit über meine Haut rinnen spürte und mein Ohr anfing wie die Hölle zu brennen. Ein Streifschuss.

Wut, aber auch Angst flackerte in meinem inneren auf und verbreitete sich wie ein Lauffeuer. Ich würde das schaffen, ich musste es schaffen!

Als der nächste Schuss ertönte war ich in ein silbernes Schild aus Magie eingehüllt. Es waren immer mehr Schüsse zu hören, doch alle Patronen fielen sobald sie mit den silbernen Schwaden in Berührung kamen zu Boden.

Die beiden Männer schienen verblüfft und ich nutzte diesen Moment. Ich hob meine Hände grün violette Fäden Sprossen daraus und ich ließ sie in dem Boden fliesen. Nur eine Sekunde später durch brachen die Dornnigen Ranken von vorhin aus dem Boden und umschlossen die Beine der Männer.

Diesesal wartete ich nicht bis sich meine Opfer vor Schmerzen krümmten, ich rannte den Gang entlang auf eine große massive, mit Symbolen verzierte Tür zu.
Ich sprengte sie aus den Angeln und steckte. Das was ich dort sah war einfach nur unfassbar.

Vor mir lag eine rießen Halle die jetzt im Moment aber eher einem Schlachtfeld ähnlich sah. Werwölfe kämpften gegen ihres gleichen, Männer und Frauen kämpften mit Schwertern und Dolchen und überallem lag ein Ohren betäubender Lärm.

"Was zum Teufel ist hier los Sui?!", Frage ich verwirrt.

"Ich weiß es nicht, aber lass uns abhauen bevor sie uns edecken und wieder einsperren.", antworten Sui nervös.

Ich wollte ihr gerade zustimmen als etwas meine Aufmerksamkeit erregte. Es waren zwei Werwölfe die sich bedrohlich umkreisten. Sie befanden sich im hinteren Teil der Halle und ich musste meine Augen zusammen kneifen um zu erkennen was da vor sich ging.

Als ich das pechschwarze Fell und die Leuchtend grünen Augen erkannte überflutete eine Welle des Glücks und der Erleichterung meinen Körper. Es war Aris, er war hier!

Ich konnte es immer noch nicht fassen, Aris war hier. Ich Stand immer noch wie in Trance zwischen den Trümmern der explodierten Tür und starte zu dem anmutigen vor Macht strotzenden swarzen Wolf hinüber.

Also war er doch gekommen um mich zu retten, hatte er mich gesucht? Ich wusste es nicht, aber eins war sicher ich wollte zu ihm. Langsam lief ich los, die gewaltigen Treppe hinunter direkt auf das Schlachtfeld zu. Ich wurde immer schneller, meine Magie sammelte sich um mich herum und als ich in das Gewirr aus Menschen und Wölfen eintauchte ließ ich jeden der mir in den Weg kam von Ranken umschließen oder schoss Lichtdolche auf sie los.

Ich musste ein erschreckendes Bild abgeben mit meinen leuchtenden Haaren, den violetten Augen und der wabernden Magie um mich herum die sich wie Adern über meine Haut zogen. Zusätzlich müsste ich auch noch wie eine halbe Leiche aussehen mit meinen nicht ganzen zum Teil verheilten Wunden und meinem abgemagerten Körper.

Je näher ich Aris kam desto stärker spürte ich meine Magie und das Gefühl das alles wieder gut werden würde. Um mich herum hatte ich alles unter Ranken begraben, die die verschont geblieben waren schauten mich mit vor vurcht und Angst geleiteten Augen an. Für mich war das aber alles Nebensächlichkeiten, es zählte nur Aris und als ich nur noch wenige Meter von den beiden sich immer noch umkreisenden Wölfen entfernt war schrie ich seinen Namen.
"Aris!", es lag all meine Verzweiflung, meine Hoffnung und meine liebe in diesem einem Wort und als Aris ließ seinen Kopf zu mir zuckte und es schien die Zeit stehen zu bleiben.

Ich blickte in Mossgrüne Augen und verlor mich darin. Mein Herzschlag beruhigte sich mit einem Schlag und meine Magie kam zur Ruhe. Meine ganze geballte Wut verpuffte und ich fühlte mich endlich wieder ganz, vollkommen.

Als Aris realisierte das ich es war sprang er mit drei großen Sprüngen auf mich zu und warf mich zu Boden. Mein Rücken schlug hart auf dem Boden auf, aber das nahm ich gar nicht war. Ich vergrub meine Hände in Aris weichem Fell und fing an zu schluchtzen.

Eine weiche pelzige Zunge saberte mein Gesicht voll und wollte gar nicht mehr aufhören mich Abzugsschlecken.

MateWo Geschichten leben. Entdecke jetzt