Kapitel 13

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Als wir uns wieder beruhigt hatten, machten wir uns auf den Weg zurück ins Haus. Da die Haustür immer noch offen stand, musste ich nicht läuten, denn natürlich hatte ich keinen Schlüssel mitgenommen, als ich nach draußen gestürmt war. Ich hatte Lie gesagt, dass alles gut ist und sie sich nicht für ihren Ausbruch entschuldigen muss, dennoch stimmten mich die Begebenheiten des heutigen Nachmittags nachdenklich. Mir wurde so langsam bewusst, was ich alles verpasst hatte, in der Zeit, in der ich nicht fähig gewesen war, aktiv am Alltag teilzunehmen. Lie hatte sich verändert und das machte mir Sorgen. Mir dämmerte, dass irgendetwas nicht ganz seine Richtigkeit hatte, doch ich sprach sie nicht darauf an, nicht heute. Kenric saß immer noch genau da, wo wir ihn zurückgelassen hatten, wie ein treues Hündchen, das auf seinen Besitzer wartete. Meine Wangen nahmen einen leichten rosafarbenen Ton an. Hatte er gehört, was ich Lie gestanden hatte? Ich hoffte nicht, denn das musste ich erst mit mir selbst klären, bevor ich dieses Gespräch mit ihm führen konnte. Lie nahm ihren Mantel von der Garderobe und verabschiedete sich rasch. Ich hatte Verständnis dafür, denn auch sie hatte einiges zum Nachdenken bekommen. Dennoch blieb nach ihrem Abschied ein seltsames Gefühl in mir zurück. Ich konnte es nicht betiteln, aber irgendwas fühlte sich falsch an. Es war seltsam. Mit einem nachdenklichen Gesichtsausdruck, die Stirn gerunzelt und die Lippen gespitzt, kehrte ich zu Kenric zurück. „Möchtest du darüber reden?", fragte er vorsichtig. „Nicht heute. Ich muss erst darüber nachdenken. Lass uns etwas essen, ich verhungere", log ich, weil mir nichts besseres einfiel um einem angespannten Schweigen vorzubeugen. Denn wenn mir eins in diesem Moment fehlte, dann war es Appetit. Und trotzdem raffte ich mich zusammen und folgte Kenric in die Küche, wo die Gnome, die ohne Zweifel unser kurzes Gespräch verfolgt hatten, schon ein paar Dinge hergerichtet hatten. Ich nahm mir ein Glas Whisky, den ich bitter nötig hatte und einen Schmelzmallow und setzte mich auf die gemütliche Eckbank. „Also...", begann ich, da wir uns nun endlich damit auseinandersetzen mussten. „Wir sollten über diese ganze absurde Situation sprechen.", befand ich. Kenrics nickte zustimmend: „Das sollten wir." „Hast du zumindest einen Teil von dem mitbekommen, was Lietana und ich gesagt haben? Oder eher geschrien...", begann ich. „Ja, natürlich... ich glaube, das haben die anderen Ratsmitglieder auch.", gab er zu. „Oh nein. Das stellt uns vor ein richtig großes Problem", stellte ich ein wenig zittrig fest. „Das muss es nicht, Ora! Wir können es bei der nächsten Ratssitzung auch einfach ehrlich sagen. Wir können zurücktreten und uns abseits von Eternalia ein schönes Leben aufbauen! Wir könnten frei sein! Ich will dieses heimliche hintenherum nicht mehr. Ich will dazu stehen dürfen, wie sehr ich dich liebe. Darum frage ich dich noch einmal: trittst du mit mir zusammen aus dem Rat aus? Bitte, Ora, bitte." Er hatte gesagt, dass er mich liebte. In meinem Kopf drehte sich alles. Ich wusste es nicht! Ich wusste auf einmal nichts mehr. Das einzige, was mir vollauf bewusst war, war, dass ich diesen Mann absolut und unumkehrbar liebte. War das nicht erst einmal das wichtigste?

Eternal heartbeats - Koralie FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt