Samstag
13:10Nach einigen Tagen, die von Vorlesungen, Fotografieprojekten und dem ständigen Jonglieren zwischen Architektur und meiner wahren Leidenschaft geprägt waren, begegnete ich ihm wieder. Es war sehr zufällig. Ich saß alleine in einem Café und lernte fürs Studium.
Ich hatte Kopfhörer drin und war total konzentriert, bis jemand vor mir auftauchte und ich nach oben schaute. Ich erkannte Kylian.
"Ach hey, Fotografin, schön dich endlich wieder zu sehen" sagte er leicht grinsend.
Ich holte mir genervt meine Kopfhörer raus und schaute ihn in die Augen. Er lächelte mich jetzt an und diesmal war sein Lächeln anders, es war, als würde er sich an die vorherige Begegnung erinnern.
"Ich glaube du verdienst es jetzt meinen Namen zu wissen. Rozhina" stellte ich mich vor und wollte mir meine Kopfhörer wieder ins Ohr stecken, aber er sprach zu mir.
"Rozhina, was ein schöner Name" erwiderte er sofort und setzte sich zu mir.
"Woher kommst du?" Fragte er behutsam.Die Leichtigkeit in seiner Frage ließ meine Wachsamkeit für einen Moment nach.
"Ich bin kurdisch, mein Name bedeutet 'erstes Morgenlicht' auf Kurdisch. Einfacher gesagt, Sonnenaufgang oder so in die Richtung"
Kylian lauschte aufmerksam, und ich bemerkte, wie seine Augen eine leichte Bewunderung zeigten. Doch bevor ich es merkte, plauderte ich leidenschaftlich über meine Kultur, meine Wurzeln und die Faszination, mehr darüber zu erfahren.
Plötzlich wurde mir bewusst, wie viel ich preisgegeben hatte, und mein Blick wurde wieder kalt.
"Aber genug von mir und meinen Wurzeln. Das interessiert dich sicher nicht wirklich." Erwiderte ich und schaute auf meine Blättern.
Kylian schien einen Moment in meinen Worten zu verweilen, bevor er was sagte.
"Ganz im Gegenteil, Rozhina. Ich finde das faszinierend."
Innerlich spürte ich eine leise Veränderung in der Dynamik zwischen uns. Ich kehrte zurück zu meiner zurückhaltenden und sarkastischen Fassade, aber ich konnte fühlen, dass etwas in Kylian beeindruckt und verwirrt war.
"Das ist wirklich faszinierend. Deine Kultur, deine Wurzeln - das hat etwas Einzigartiges." Sagte er lächelnd.
Ich zuckte mit den Schultern und versuchte, die Atmosphäre zu lockern.
"Ja, wirklich beeindruckend, nicht wahr? Vielleicht sollte ich meine Memoiren schreiben: 'Die Fotografin mit den tiefen Wurzeln.'" Grinste ich.
Kylian lachte, aber ich spürte, dass er hinter meine sarkastische Fassade blickte.
"Du solltest wirklich mehr darüber teilen, Rozhina. Es ist interessant."
"Woah, da bin ich ja überwältigt von deinem Interesse" entgegnete ich mit einem Augenzwinkern.
"Aber glaub mir, ich bin nicht hier, um Kurdisch-Nachhilfe zu geben."Er hob die Hände verteidigend und ich musste kopfschüttelnd lachen.
"Verstanden, keine Nachhilfe. Aber vielleicht könnten wir mal etwas tiefer graben, wenn du willst."
"Ach, wie großzügig von dir. Du wirst bestimmt ein Experte für kurdische Kultur." Zog ich die Augenbraue hoch.
"Man kann es ja mal versuchen. Wer weiß, vielleicht überrascht es uns beide." Zwinkerte er mir zu.
"Überraschungen sind mein tägliches Brot, Kylian. Aber lass uns nicht zu sentimental werden. Fotografen haben schließlich ihren Ruf zu wahren." Schnaubte ich.Kylian lehnte sich leicht zurück und sah mich mit einem frechen Lächeln an. Ich musste innerlich schmunzeln.
"Oh, natürlich, Fotografin mit den tiefen Wurzeln, wir wollen ja nicht das Image ruinieren."
Ich spielte mit meinem Kaffeebecher und verzog das Gesicht.
"Genau. Wir wollen nicht, dass die Klatschpresse morgen titelt: 'Fotografin enthüllt geheime Kurdische Rituale in Pariser Café.'"
Er lachte herzlich und lächelte mich an. Ich spürte plötzlich komische Gefühle im Bauch, aber ignorierte sie und beobachtete Kylian.
"Das wäre doch mal eine Schlagzeile. Aber im Ernst, Rozhina, ich finde es bewundernswert, wenn Menschen stolz auf ihre Herkunft sind."
Mein Sarkasmus kam wieder zum Vorschein. Typisch.
"Ach, wirklich? Soll ich jetzt tief gerührt sein von deiner Bewunderung für meine 'Bewundernswertigkeit'?"
"Du bist echt, was besonderes Fotografin" lachte er und schüttelte sein Kopf.
"Das ist doch nur die Oberfläche, Kylian. In der Tiefe bin ich ein Mysterium" erwiderte ich mit einem schelmischen Lächeln.Er schüttelte lachend sein Kopf und stand wieder auf. Ich beobachtete ihn und er lächelte mich an.
"War schön dich wiederzusehen" sagte er.
"Natürlich, es kann nur schön sein mit mir" erwiderte ich gespielt.
"Ja" lachte er.
"Außerdem wollte Louis sich noch bei dir melden. Ich hab noch eine Party, wo ich unbedingt eine gute Fotografin brauche. Vielleicht musst du dich ja doch bei mir melden" sagte er grinsend.
"Warum bei dir? Wenn dann bei Louis" erwiderte ich.
"Nein, ich hab ihn gesagt, ich will die Fotografinnen diesmal persönlich kennenlernen, wenn er welche anstellt" grinste er über beide Ohren.
"Fotografinnen? Anscheinend hast du ja sehr viel Auswahl, also brauchst du mich dann nicht" erwiderte ich provokant und lächelte unschuldig.Ich packte meine Sachen zusammen und stand auch auf. Ich drückte ihm die Rechnung in die Hände.
"Sei so lieb, das schuldest du mir" sagte ich lächelnd und ging dann weiter.
Kylian wirkte überrumpelt, aber tat nichts dagegen und nahm die Rechnung. Ich schüttelte lachend mein Kopf, als ich das Café verließ und machte mich auf den Weg nach Hause.
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- ombragé
FanfictionIn den Schatten der Prominenz trifft eine schüchterne Fotografin unverhofft auf Fußballstar Kylian Mbappé. Zwischen Blitzlichtern und Geheimnissen entfaltet sich eine fesselnde Geschichte von unerwarteten Verbindungen und der Spannung, die im Verbor...