Chapter 29

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TW: Leichte Homophobie

Edward POV

Das erste was ich tat als ich Zuhause war, war mich auf mein Bett zu schmeißen. Tief atmete ich durch. Auch wenn man es mir vielleicht nicht angemerkt hatte, war ich während meines kompletten Outing sehr angespannt gewesen. Jetzt hier zu liegen und zu wissen, dass ich nicht rausgeschmissen wurde und auch keine Backpfeife bekommen hatte, nahm die ganze Spannung aus meinem Körper. Ich fühlte mich wie ein ausgewrungener Waschlappen!

Na, gut zuhause angekommen?

Hey, ich wollte mich doch eigentlich bei ihm melden! Trotzdem konnte ich nicht verhindern, dass sich ein breites Grinsen auf meinem Gesicht bildete. 

Klar, sind ja nur sieben Meter! ;)

Lächelnd antwortete ich ihm. 

Stimmt, wollte trotzdem nochmal sicher sein. Sag mal... sind wir morgen in der Schule wieder nur Freunde?

 Ehrlich gesagt hatte ich mir darüber noch keine wirklichen Gedanken gemacht. Ich war noch nie in einer offiziellen Beziehung. Demi hatte uns beide immer versteckt. Wollte ich, dass es alle wussten? Was für eine Frage, natürlich!

Nein, eigentlich solltest du morgen mein Fester Freund sein!

Antwortete ich mit fliegenden Fingern. Ob das für ihn in Ordnung war? 

<33

War die Antwort, die ich keine vier Sekunden später erhielt. Also war es wohl für ihn in Ordnung! Jetzt war ich mir sicher, dass das riesige Grinsen auf meinem Gesicht für die nächsten vierundzwanzig Stunden bleiben würde.

Ein Klopfen an meiner Tür riss mich aus meinen Gedanken. "Ed? Kann ich reinkommen?" "Komm rein." Erwiderte ich meiner kleinen Schwester nur. Schon wenig später saß sie mit mir zusammen auf meinem Bett. "Liebst du Zac?" Sie guckte mich aus großen Augen! "Äh, wie bitte?" Hatte ich mich gerade verhört? "Du hast dich eben wie ein Prinz aus meinen Büchern benommen und du sagst immer, dass die ihre Prinzessinnen lieben!" Sanft lächelte ich sie an. Stimmt, ich hatte ihr eine Zeit lang viele Märchen vorgelesen. 

"Weißt du Ally, Liebe ist ein großes Wort und dich habe Angst es jetzt schon zu benutzen, aber ja, ich mag Zac sehr gerne!" Sie nickte einmal. "Und warum mögen Mama und Papa das nicht?" Oh, eine einfache Frage. Trotzdem würde ich die Wahrheit etwas Kinderfreundlicher machen. "Weißt du, das sich zwei Jungen mögen ist nicht so normal auf der Welt. Viele Menschen bevorzuge einen Jungen und ein Mädchen, aber jeder sollte lieben dürfen wen er will, oder?" Sofort nickte Ally und grinste mich an. "Liebe ist Liebe. Das hat Jacob mir mal gesagt! Passt doch, oder?" Sanft strich ich ihr über den Kopf. Ich wusste zwar nicht, wann Jacob mit meiner kleinen Schwester geredet hatte, aber er hatte absolut recht. "Genau."

Mit dieser Antwort schien sie sich zufrieden zu geben, denn schon hüpfte sie wieder aus meinem Zimmer. Wow, ich wusste nicht, dass man sich so einfach mit seinen Geschwistern unterhalten konnte.

Den restlichen Tag verbrachte ich eigentlich nur in meinem Zimmer. Ich aß erst, als ich mir zu hundert Prozent sicher war, dass meine Eltern bereits in ihrem Schlafzimmer waren. Ich wusste natürlich, dass ich mich nicht für immer vor ihnen verstecken konnte, trotzdem wollte ich ihnen erstmal aus dem Weg gehen. Wir waren vermutlich eh nicht in ein Gespräch oder ähnliches gekommen und das hätte die ganze Situation unangenehm gemacht. Vielleicht hätte ich die beiden am Ende auch angeschrien, dass ich ihren Support und ihre Akzeptanz wollte. Ich konnte meine Emotionen und Gefühle in diesem Moment ziemlich schlecht einschätzen.

Obwohl, kein Gefühl konnte ich ziemlich genau feststellen. Glück. Glück darüber, dass ich Zac als meinen festen Freund wusste und diesen wunderschönen Jungen morgen in der Schule küssen konnte!

Am nächsten Morgen wurde ich vor meinem Wecker wach, was wirklich eine Besonderheit war! Vermutlich die Aufregung vor meinem, und Zacs, endgültigem Outing in der Schule heute. Heute war sogar einer der noch seltenerer Morgen, an denen ich mir Gedanken um meine Klamotten machte. Statt der gewohnten Jogginghose und einem einfachen T-Shirt griff ich diesmal nach einer blauen Jeans und, ok zugegebener Weise immer noch einem T-Shirt. Auch wenn Zac bei den 29 Grad die wir heute bekommen sollten wahrscheinlich trotzdem einen Hoodie trug, würde ich ihm da nicht folgen. Dafür das Zac immer fror konnte ich schließlich nichts.

Danach schlich ich wie ein Geheimagent in die Küche, um meinen Eltern aus dem Weg zu gehen. Sie waren allerdings schon bei der Arbeit, was auch Sinn ergab, da wir heute erst zur dritten Stunde Unterricht hatten. Marcel war deswegen ziemlich neidisch gewesen. 

Du schaffst das, du schaffst das!  Waren die einzigen Worte die ich während der gesamten Busfahrt in meinem Kopf aufsagte. Ich schien so leer und ängstlich in die Luft zu starren, dass Elijah irgendwann mit seiner Hand vor meinen Augen herumwedelte. "Ist alles ok mit dir? Du siehst aus, als müsstest du gleich eine Biopräsentation halten! Warte, hab ich etwas eine vergessen?" Jetzt guckte er mich ängstlich an. "Nein, keine Angst. Zac und ich verhalten uns heute zum ersten mal wie ein... Paar." Ich schluckte hart.

Man sah förmlich, wie Elijah ein ganzes Gebirge vom herzen fiel. "Puhh, ich dachte schon. Übrigens, ich weiß nicht, ob es dir hilft, aber ich habe mich zuhause auch geoutet." "Ja, hilft schon et..." Mitten im Satz begann mein Kopf erst zu realisieren, was mein Bester Freund da gerade gesagt hatte. "Du hast, was?!" 

"Hey, beruhig dich." Lachte er und senkte seine Stimme etwas. "Ich bin Asexuell und Heteroromantisch. Kompliziert, oder?" Er lachte wieder, aber mein Gehirn musste das erstmal verarbeiten.  "Äh, tut mir leid, dass ich das nicht weiß, aber was genau heißt das?" "Glaub mir, ich war genauso geschockt als ich es herausgefunden habe, aber es ist eigentlich einfach zu erklären. Die sexuelle Orientierung und die romantische müssen nicht immer gleich sein, auch wenn es bei den meisten Menschen so ist. Ich fühle mich auf romantischer Ebene zu Mädchen hingezogen aber Sexuell zu niemandem. Ich habe einfach kein Interesse an Sex." 

Ich nickte. "Das ergibt ziemlich viel Sinn." Sekundenschnell, und so gut das im Bus ging, nahm ich ihn in den Arm. "Gut, dass du das für dich erkannt hast!" Jetzt nickte der Blonde. "Hat etwas gedauert, aber jetzt fühle ich mich echt besser!" Stimmt, Elijah lächelte wie ich es schon lange nicht mehr gesehen hatte. 

"Oh Mist, wir müsse hier raus." Schon zog er mich durch die bereits geöffnete Bustür. Wow, waren wir wirklich schon da? 

Am Eingang sah ich schon meine Freunde stehen. Hilfe, warum mussten wir ausgerechnet heute die letzten sein? Und warum mussten wir ausgerechnet heute zur dritten haben? Das bedeutete nämlich, dass alle anderen gerade Pause hatten und auf dem Schulhof standen! Ich sah Jacob und Noah, wie immer Händchenhaltend, daneben Marvin am Handy, Maddox starrte etwas planlos aussehend in die Luft und... Zac. Bitte, an alle gerade verfügbaren Götter und sonstige übernatürliche Lebewesen, lasst es gleich nicht unangenehm werden!

Gemeinsam gingen wir zu unseren Freunden und schon richteten sich Zacs Augen auf mich. Warum war jetzt alles plötzlich in Zeitlupe? "H-Hey..." Brachte ich stammelnd hervor ehe ich mich vorbeugte und ihm einen vorsichtigen Kuss auf die Lippen hauchte.

Schon lagen sämtliche Blick auf uns. Na toll, könnte diese Leute sich nicht einfach um ihren eigenen Scheiß kümmern? Hätte ich ein Mädchen geküsst hätte es niemanden interessiert, da war ich mir sicher. 

Zac Wangen waren knallrot gefärbt, was ihn nur noch niedlicher Aussehen lies als er ohnehin schon war. Jacob und Noah schienen völlig begeistert, wenn Jacob es auch nur mit einem Lächeln ausdrückte, aber ich kannte ihn lange genug, und Marvin sah uns beide ziemlich stolz an. Ich bin mir sicher, er würde irgendwann einen super Vater abgeben. Maddox kam einfach zu uns klopfte uns fest auf den Rück. Jep, man merkte definitiv das er Basketball machte!

Und welche Person musste sich natürlich wieder als erstes in unsere Angelegenheiten einmischen? Richtig, Melissa, diese Bitch.

"Langsam wird mir das hier zu viel! Vielleicht sollte ich meinem Vater einfach sagen, dass er mich endlich von der Schule nehmen soll. Hier steckt man sich noch an!" Sagte sie laut, während sie über den Schulhof auf uns zukam.

Herablassend guckte ich sie an. "Weißt du, meine Liebe, niemand würde dich vermissen, also klingt das ganze nach einem tollen Plan!" Mit diesen Worten schnappte ich mir Zacs Hand und zog ihn hinter mir her ins Gebäude.

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Eigentlich war dieses Kapitel am Montag schon fast fertig, ich wollte es dann am Dienstag beenden und bin fett krank geworden, deswegen kommt das ganze erst Heute...

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⏰ Letzte Aktualisierung: Mar 23 ⏰

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