Konfrontation- Blaine POV

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Nachdem ich meine restlichen Sachen ausgepackt habe, entscheide ich mich dazu, noch zu Stacy zu gehen. Eigentlich war mir nach all dem heute gar nicht mehr danach, aber mittlerweile möchte ich echt mit jemanden über all das sprechen. Und mit wem könnte ich das besser, als mit Stacy? Sie versteht mich. Mittlerweile sind wir richtig gute Freunde geworden, ich würde sie sogar als meine beste Freundin bezeichnen.

Allerdings möchte ich das dieses Mal langsamer angehen, die Sache mit Violett hat mich schon ziemlich geprägt.

Ich nehme mir mein Handy, stecke es in meine Hosentasche und öffne anschließend die Zimmertür. Erschrocken bleibe ich im Türrahmen stehen und starre auf die Person vor mir. Ich hätte wirklich mit jedem gerechnet, aber nicht mit ihm. „Elijah?", frage ich vollkommen perplex.

Ohne mir zu antworten, schiebt er sich an mir vorbei und stampft wütend in mein Zimmer. Mitten im Raum bleibt er stehen und schaut mich mit gerunzelter Stirn an. Ich weiß nicht genau, wie ich mich dabei fühlen soll. In meinem Hals bildet sich ein Klos, welcher sich nicht so einfach herunterschlucken lässt.

„Was um alles in der Welt soll das?", fragt er mit lauter Stimme und gestikuliert wild mit seinen Händen. „Ich fass es nicht."

Wie mechanisch schließe ich die Tür, damit nicht jeder etwas davon mitbekommt. Immer noch verwundert schaue ich ihn an und versuche zu verstehen, was hier gerade vor sich geht. Selbst jetzt, sieht er unfassbar schön aus, als wäre er nicht von dieser Welt.

„Kannst du mir das vielleicht mal beantworten?"

Es dauert noch ein wenig, bis ich meine Stimme wiederfinde und die Gedanken in meinem Kopf sortiert sind. „Was meinst du?", bringe ich gerade so zu Stande.

„Das kann nicht dein Ernst sein", murmelt er leise und atmet tief durch. „Wieso bist du hier? Was soll das hier?"
Er greift in die Bauchtasche seines lilafarbenen Pullovers und zieht ein paar Briefumschläge heraus.

„Was ist das?"

„Tu nicht so, als wüsstest du das nicht", nörgelt er und hält mir die Umschläge hin. „Ach vergiss es", ohne zu zögern zerreißt er sie in der Mitte und wirft sie achtlos auf den Boden. „Ich brauch dein verdammtes Geld nicht."

„Oh", sage ich. „Das war eigentlich nur dafür gedacht, dass du dir keine Sorgen darüber machen musst, wie ihr die Schule bezahlt."

„Denkst du ernsthaft, dass das irgendwas ansatzweise wieder gutmachen kann?"

„Nein, dafür war das nicht gedacht, ich wollte euch wirklich nur helfen."

Mit einem ausdruckslosen Blick starrt er mich an. Dachte er wirklich, ich will ihn damit bestechen? Das war nie meine Absicht. Ich wollte lediglich sicher gehen, dass Elijah die Schule ohne Probleme beenden kann.

„Was machst du hier? Wieso kommst du hier her zurück? Und wieso bringst du... sie mit hier her? Denkst du auch nur ansatzweise mal daran, wie ich mich dabei fühle?"

Immer. Zu jeder Zeit denke ich an ihn. „Die Schule hat Probleme, zu viele Schüler suchen sich eine Neue. Die einzige Möglichkeit das zu ändern war es nun mal, dass ich hier her zurückkomme."

„Und deswegen musst du deine neue Freundin mit hier her bringen? Verstehe, ergibt natürlich Sinn."

„Elijah, bitte", sage ich fast schon flehend. Er versteht mich nicht. Er versteht das alles nicht und ich kann es ihm nicht verübeln. „Sie ist nicht meine Freundin, also... nicht mehr."

Er zieht eine Augenbraue nach oben und schüttelt den Kopf. „Du belügst mittlerweile nicht nur dich selbst, sondern auch mich."

„Ich belüge dich nicht, wirklich."

Royal Revolution [Band 3] || boyxboy Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt