Silvester Teil 2 - Blaine POV

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Als ich sehe, wen Alexia da gerade anspricht, rutscht mir mein Herz in die Hose. Vor einer guten halben Stunde, haben wir noch über Elijah gesprochen und ich habe erfahren, dass er auch hier ist. Und jetzt sehe ich ihn, nur wenige Meter entfernt von mir.

Er sieht alles andere als glücklich aus, die Situation macht ihm anscheinend zu schaffen. Und Alexia stellt sich auch noch genau vor ihn. Wie soll ich diese Situation bloß retten? Ich habe da so ein Gefühl, dass ich nur noch alles schlimmer machen würde, wenn ich hingehe. Aber wiederum will ich nicht, dass die Situation zu komisch wird oder eskaliert.

Verdammt. Ich atme tief durch und laufe dann los, ich muss Alexia davon abhalten, ihn in ein Gespräch zu verwickeln. "Äh, hey", sage ich etwas unbeholfen. Drei entsetzte Gesichter stehen nun von mir und starren mich ungläubig an. Es war keine gute Idee.

"Was zur Hölle...", murmelt Finn, Elijahs bester Freund. "Ich meine... was zur verdammten Hölle soll diese Scheiße?" Er fixiert mich mit seinen Augen und schaut mich angewidert an.

"Alexia, kommst du bitte? Steve will irgendwas von uns."
Wir müssen hier wieder weg, bevor Finn die Kontrolle verliert.

"Ja, genau Alexia, verschwinde lieber hier", zischt nun auch Aleyna. Ich fühle mich hier absolut fehl am Platz und bereue unheimlich sehr, hier her gekommen zu sein. Ich hätte es wissen müssen.

Alexia dreht ihren Kopf zu mir und schaut mich enttäuscht an. Sie weiß nicht, was hier vor sich geht. Immerhin ist sie nicht aufgeklärt. "Komm bitte", sage ich flehend und ziehe sie einfach am Arm hinter mir her. Ich muss hier weg, ganz ganz dringend. Ohne darüber nachzudenken laufe ich mit ihr in Richtung der Toiletten. Ich muss raus aus dieser Situation. Am besten raus aus diesem Gebäude. Raus aus diesem Land.

Ich schlage die Tür hinter uns zu und lehne mich schwer atmend gegen die kühlen Fliesen. Die Gefühle in mir überschlagen sich, ich kann sie nicht zuordnen. Ich fühle mich so miserabel. Wie der schlechteste Mensch dieser Welt.

Instinktiv greife ich mir an meinen Brustkorb und reibe mir darüber. Wieso ist die Luft hier drinnen so stickig? Hecktisch öffne ich die oberen Knöpfe meines Hemdes, um besser atmen zu können.

"Blaine... was ist los?" Alexias Stimme dringt nur schwer in meinen Kopf. Es fühlt sich an, als sei ich in Watte gepackt oder würde im Wasser schwimmen. Ihre Stimme ist so leise. „Sag mir bitte was los ist."

Sie greift nach meinen Armen und schaut mich besorgt an. Ihre Lippe bebt und eine einzelne Träne rollt über ihre Wange. „Ich mach mir Sorgen, bitte rede mit mir."

„Es ist wegen Elijah", sage ich. „Er... Er und ich..."

„Erzähl mir, was passiert ist. Du kannst mit mir darüber sprechen. Was war zwischen euch? Wart ihr ein Paar?"

Ich schüttel den Kopf. „Nein... Also nicht so wirklich wir waren nicht offiziell zusammen, aber..."
Meine Stimme zittert, während ich spreche. Ich bin eigentlich überhaupt nicht bereit dazu darüber zu sprechen.

„Was war zwischen euch? Wenn man sich von seinem Partner trennt, fühlt man sich schlecht und hat ein gebrochenes Herz, das ist ganz klar. Aber du fühlst dich nicht nur schlecht. Du hast gerade eine Panikattacke. Was ist zwischen euch passiert?"
Alexia legt mir eine Hand an die Wange und streichelt mir darüber.

„Er... Er ist die Liebe meines Lebens. Ich liebe ihn über alles und ich liebe ihn mit allem, was ich habe. Ich bin mir sehr sicher, dass er mein Seelenverwandter ist. Ich habe ihm sein Herz gebrochen, zweimal. Und meins gleich mit dazu. Das ist nicht rückgängig zu machen."
Die Worte sprudeln regelrecht aus mir raus, und ich muss mich konzentrieren, nicht komplett abzudriften. Meine Atmung ist schwer, und meine Stimme ist immer noch zittrig.

Royal Revolution [Band 3] || boyxboy Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt