Royale Weihnachten - Blaine POV

118 14 28
                                    

„Es wirkt wie ein Weihnachtswunder, König Blaine der Erste, hält seine Rede heute mit einer jungen Frau an seiner Seite. Alexia Barwick ist die Tochter von Herzogin Kate Barwick. Ist das eine öffentliche Verkündigung oder ist sie lediglich zur richtigen Zeit am richtigen Ort?" Ein Pressesprecher hält mir sein Mikrofon entgegen und schaut mich erwartungsvoll an.

„Das ist eine Verkündung", bestätige ich kurz und knapp, mit einem leichten Grinsen auf den Lippen. „Sonst hätte ich sie heute nicht mit hier her gebracht."

„Natürlich, Eure Majestät, damit haben Sie vollkommen recht. Wie lange führen sie beide schon eine Beziehung? Führen Sie beiden überhaupt eine Beziehung?"

„Noch nicht sehr lange", sage ich. „Es sind jetzt fast zwei Monate, in der wir in einer Beziehung sind."

„Sie sind gerade einmal 18 Jahre alt, in ein paar Monaten 19 und ihre Prinzessin ist kaum zwei Jahre älter. Auch wenn Sie so jung sind, glauben sie es hält ewig? Ist es zwischen Ihnen etwas für die Ewigkeit?"

„Nun ja, das kann man natürlich nie sagen, aber wir hoffen es inständig."
Ich schenke Alexia ein Lächeln und lege meinen Arm um ihre Hüften.

„Ich wünsche Ihnen beiden nur das Beste", sagt er freundlich.

Kurz danach beginne ich, meine Rede zu halten und auch Alexia sagt ein paar Sätze, bevor wir uns zum Gottesdienst in die Kirche begeben. Sie macht das Ganze so gut und gelassen, als hätte sie in ihrem Leben nie etwas anderen gemacht.

Der Gottesdienst wird jedes Jahr, zu Ehren der königlichen Familie, abgehalten. Jedes Jahr an Weihnachten, steht diese Kirche speziell für uns zur Verfügung. Das alles wird Live im Fernsehen übertragen und auf unterschiedlichen Kanälen ausgestrahlt. Es mir ein Rätsel, wer sich so etwas an Heiligabend ansieht. Aber die Einschaltquoten sprechen für sich.

Dieses Jahr ist allerdings eine Sache anders; ich bin nicht mehr nur Kronprinz, sondern König. Es ist das erste Jahr, dass ich eine Rede in der Kirche halten muss, vorher hat meine Mutter das getan. Sie war schon einige Jahre vertraut mit dieser Sache und wusste immer genau, was die Leute hören wollten. Mir fällt das oft noch ziemlich schwer.

Im Anschluss an den Gottesdienst, begeben wir uns wieder nach Sandringham, dem weihnachtlichen Anwesen der Königsfamilie. Hier endet die Liveübertragung und wir sind nur noch unter uns.


„Sie sind wirklich bezaubernd", sagt meine Großmutter an Alexia gerichtet. „So wunderschön und elegant. Ich beneide Sie für Ihr wunderbares Aussehen."

„Vielen lieben Dank, ich kann das wirklich nur zurückgeben. Es gibt wirklich keinen Grund, etwas zu beneiden."

Die beiden lächeln sich herzlich an, bevor sich meine Großmutter an mich wendet.
„Da hast du wirklich einen guten Fang gemacht."

„Definitiv, das habe ich", sage ich überzeugt.
Gedankenverloren schaue in die Runde und beobachte die anderen beim Essen. Neben den Großeltern meiner väterlichen Seite, ist auch noch die Mutter meiner Mutter anwesend. Auch Alexias Eltern und meine beiden Tanten sitzen mit uns am Tisch. Lediglich mein Vater fehlt. Ich habe ihn nicht eingeladen.

Meine Familie ist nicht sehr groß. Das war sie noch nie, im Gegensatz zu anderen königlichen Familien. Theoretisch hätte ich Arthur und seine Verwandtschaft noch einladen können, doch so etwas würde mir im Traum nicht einfallen. Verräter haben keinen Platz an diesem Tisch und in dieser Familie. Diese Zeit ist vorbei.

„Wie habt ihr beiden euch denn kennengelernt?", fragt Estelle, die Schwester meiner Mutter, neugierig.

„Durch ihre Mutter, Herzogin Kate", sage ich. „Ich kenne Alexia schon ein paar Jahre, aber so richtig miteinander gesprochen, haben wir früher nie."

Royal Revolution [Band 3] || boyxboy Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt