In Liebe deine Verbotene Frucht

Badgeflüster 1

Das Badezimmerlicht scheint dimm über dem Waschbecken, warm angenehm und entspannt. Wie immer bin ich zu spät dran. Die Sonne ist gerade dabei unterzugehen als ich aus der Dusche schlüpfe und meine nassen Haare sich wellen und das Wasser meinen nackten Körper herunter tropft. Heißer Wasserdampf entweicht als ich aus der Duschtür austrete und das Badezimmer wird in aphorisierenden Düften gehüllt. Ich schaudere als ich auf den kühlen Badfliesen trete und etwas zu hastig auf dem etwas angenehmeren aber viel zu kleinem Teppich springe.

Eine leichte Decke hängt über dem angekippten Fenster durch der ein kühler Luftzug zieht, denn durch das Fenster hat man einem perfekten Blick zum Innenhof. Ein Teil meiner Freunde kommen gerade angereist, denn an Silvester ist es üblich das wir uns bei meinem Freund auf dem Bauernhof treffen.

Es ist ein niedlicher mittelgroßer Hof mit einem Hühnerstall mit den 2 Katzen Bonn und Didi und dem alten Hund Emil. Von draußen höre ich weitere Autos auf den Innenhof anrauschen, bremsen werden angezogen Autotüren fallen zu und lautes Gelächter ist zu hören. Die meisten von Ihnen haben Rucksäcke und Schlafmatten auf dem Rücken.
Ich muss mich beeilen.

Ich streiche meine Haare aus dem Gesicht stecke sie mit einer Klammer fest. Mit geübter Hand fange ich an mich zu schminken. Ich ziehe einen einfachen Eyeliner und trage eine perfekte Menge Rouge auf. Dazu noch einen roten Lippenstift der meine helle Haut mit leichten Teint und dunklen Augen betont.

Meine Schwarzen Haare wellen sich leicht und ich betrachte mich beim Föhnen im Spiegel. So gut sah ich lange nicht aus, meine Haut war rein und strahlte förmlich. Ich zog mein Spitzenschwarzes Oberteil und einen Asymmetrischen Rock an und legte zum Schluss noch meinen Silberschmuck an, der mit roten Granatsteinen besetzt war.

Von draussen ertönte schon Musik und ich hörte Stimmen die ich nur zu gut kannte. Ich musste schmunzeln denn heute kam jemanden auf den ich schon lange gewartet hatte...ich sah aus dem Fenster hinaus und sah wie einige Menschen vom Innenhof die viel zu steile Treppe hochliefen und in den Partyraum gingen. Es war ein wunder das wir bisher auf unseren Partys noch keinen Unfall auf dieser Treppe hatten. Musste man oben im Partyraum aufs Klo, musste man die Treppe runter zum Innenhof und dann zum Haupthaus auf Klo zu gehen.

Ich entdeckte wie Emilio und Lena am Partyraum vorbei, hinter zur Sauna liefen um sich das neue Tauchbecken anzusehen. Immer wenn es Nacht wurde gingen einige Mädels und Jungs Abends zur Sauna um erst zu schwitzen und dann sich im Tauchbecken abzukühlen. Das Tauchbecken hatte jetzt ein neues Upgrade: eine Duschbrause. Bisher hatten sich einige immer mir einem einfachen Duschschlauch abgespritzt.
Nun waren Emilio und Lena hinter dem Partyhaus verschwunden und ich lächelte verletzt und bis mir auf die Lippe. Er hatte sie also mit auf die Party gebracht.

In der Schulzeit war er ziemlich unscheinbar und wirkte sehr zurückhaltend als ich in die Klasse kam. Anfangs bemerkte ich ihn nicht einmal, weil er sich so sehr zurückzog.

Er war ein äußerst netter Kerl der ein für mich unglaubliches Talent hatte. Er war Unfassbar aufmerksam beim Zuhören und wirkte aber gleichzeitig so unaufmerksam. Es dauerte immer etwas bis man eine Antwort bekam, jedoch kam jedes Wort, jeder Satz aus seinem Herzen. Was mich gleichzeitig verunsicherte und beeindruckte. Ich war jemand der immer gleich sagte was er dachte, oft auch ohne überhaupt zu überlegen. Er jedoch nahm sich alle Zeit der Welt um zu antworten. Was mir das Gefühl gab verstanden zu werden. Einfache Gespräche fühlten sich wie eine Ewigkeit an und intim. Wer nahm sich schon die Zeit so zuzuhören. Man hatte das Gefühl das einfache Gespräche einen entblößen.

Es ergab sich das wir das erste mal bei einem Klassenprojekt miteinander sprachen.

Wir arbeiteten an einem Kunstprojekt was ich eigentlich starten wollte, aber am Ende wenn ich nochmal darüber nachdenke letztendlich im Sand verlief. Wir saßen uns gegenüber in der Bibliothek und ich erinnere mich wie ich Ihn das erste mal von nahem sah.