Ich spürte seinen Atem auf meiner Haut. Mir schoss die Röte ins Gesicht und ein prickelnder Schauer lief mir über den Rücken.
"Lia wir-" Doch weiter kam er nicht.
" Jackson mein Schatz, wo bist du?" hörten wir eine Stimme rufen.
Wir schreckten auseinander und waren wieder im Hier und Jetzt. Ich schaute ihn mir genau an, seine Gesichtszüge und sein verwirrten Gesichtsausdruck aber Reue konnte ich nicht sehen.
Ich fühlte mich ertappt aber Jackson blieb cool.
"Ah Babe, da bist du ja. Hast du mich nicht rufen hören? Mir wurde gesagt, du hast das Meeting verlassen." schilderte Adriana die Lage.
" Was tust du hier?" Seine eisige Stimme ließ jeden im Raum zurückschrecken. Okay, er war nicht begeistert oder lag es an mir? Er war aber doch selbst dran schuld, wenn er sich im Meeting wie ein Affe aufführen musste.
"Ich lasse Sie mit Ihrer Frau dann alleine" flüsterte ich und tat zurück.
"Bleiben Sie hier Miss Baileys, bringen Sie mir bitte einen Kaffee in mein Büro."
Schön, das Jackson mich daran erinnerte, dass er eigentlich ein Arschloch ist. Ich hatte es ja fast vergessen. Also nickte ich ihm zu und setzte mein bestes Fake lächeln auf und ging zur Kaffeemaschine.
"Und bitte, vergessen Sie den Zucker nicht!" ermahnte er mich und verließ mit Adriana im Schlepptau die Küche.
Vielleicht schmeckt ihm der Kaffee mit Salz ja besser. Kindisch, aber ein bisschen spaß muss man ja schließlich auch haben.
Ich brachte ihm kurzdarauf den Kaffee in sein Büro. Er thronte auf seinem Chefsessel hinter dem Schreibtisch und seine Frau saß vor ihm im Stuhl.
Die Romantik könnte man nicht spüren, es herrschte Eiseskälte. Den Kaffee stellte ich vorsichtig auf den Schreibtisch und verließ sein Büro aber nicht ohne mich nochmal umzublicken. "Lassen Sie sich den Kaffee schmecken Mr. o'Niell."
Ich beschloss bei Conner im Büro vorbeizugehen um mich bei ihm zu entschuldigen für mein Verhalten von vorhin.
Auch ihn fand ich hinter seinem Schreibtisch.
"Conner, es tut mir so-"
"Lia, Schluss mit den Entschuldigungen, Jackson ist manchmal-" Er rieb sich übers Kinn, als würde er nach den richtigen Worten suchen.
"Anders? Merkwürdig? Undurchschaubar? Schrecklich? Such dir was aus." Er lachte und lehnte sich an seinen Sessel. "Und jetzt, ruft die Arbeit." Damit war ich entlassen und ich bin immer wieder dankbar so ein Chef zu haben.
An meinem Computer angekommen, fand ich auch gleich eine neue Email.
Danke für den schrecklichen Kaffee, das musst du nochmal üben - J
Ich beschloss darauf nicht zu antworten und scrollte weiter.
EINLADUNG
Hallo Lia,
als persönliche Sekretärin benötige ich deine Anwesenheit am Freitag um 19 Uhr. Die Familie Whinting feiert ihre jährliche Spendengala. Bitte sei pünktlich! Mein Vater wird sich freuen seine beste Angestellte wieder zu sehen.
Beste Grüße
Conner.
Naklasse und was ziehe ich an? Kann Oliv überhaupt am Freitag auf Luca aufpassen? Conner stellt sich das ganz schön einfach vor und was sollte ich da überhaupt machen?
Händeschütteln und lächeln?
Die Uhr schlug 14 Uhr und ich beschloss für heute Feierabend zu machen und nach Hause zu meinem Sohn zu gehen.
Zuhause angekommen, sprang mir auch schon Oliv entgegen.
"Erzähl, erzähl, wie wars? Ohgott ich habe von Tylor erfahren was heute ihm Meeting abging. Adonis ist so scharf. Ich steh auf dominante Typen. Wie sah er aus und Luca hat heute so viel gelacht, das war so süß, aber das lag auch nur an mir." Oliv sprach ohne Punkt und Komma.
"Hi Oliv, schön dich zusehen und Danke aber ich muss jetzt erstmal mein wunderbaren Sohn begrüßen"
Ich ging zur Couch, wo ich ihn friedlich schlafend in seinem Nestchen fand. Ich gab ihm einen Kuss auf die Stirn und beobachtete ihn. Er sah immer so friedlich aus. Ein kleiner Prinz.
"So- genug begrüßt, jetzt hau raus mit den ganzen Informationen." Oliv setzte sich neben Luca auf die Couch und schaute mich mit großen Augen an.
"Oliv, er sah so gut aus. Ich befürchte ich kann ihm nicht stand halten. Meine Knie werden weich und mein Gehirn hört auf zu denken, aber er ist so ein Arsch." Ich schilderte ihr die Lage und beobachtete wie nervös sie auf der Couch herumrutschte.
"Kannst du übrigens am Freitag auf Luca aufpassen? Ich muss von der Arbeit aus auf so eine Spendengala."
"Oh Süße, das könnte schwierig werden, da ich mit Tylor am Freitag auch dort hingehe. Die Familie Whinting und Tylors Familie kennen sie doch, deshalb herrscht dort Anwesenheitspflicht."
"Kein Problem, dann sage ich Conner, dass es nicht geht. Er wird es verkraften."
"Nimm doch Luca mit. Ich kann mich vor Ort um ihn kümmern und ich sehe es Tylor an, er liebt den kleinen und er findet mich danach noch anziehender. Also win win Situation. Dort werden bestimmt mehrere Kinder sein. Senior Whinting ist doch ein Familienmensch."
"Ich spreche mal mit Conner" wies ich ihre Idee ab.
" Du bist so ein Angsthase, schrei Adonis in sein Gesicht, das Luca sein Sohn ist und er gefälligst sein wunderbaren Hintern schwingen soll um dich zu unterstützen. Ich habe eine wunderbare Idee, am Freitag wirst du Aphrodite sein und er wird dir zu Füßen liegen. Er wird ganz seine Frau vergessen. Dieser Mann gehört dir!" Oliv tänzelte freudestrahlend um mich herum.
"Das will ich doch gar nicht. Oliv, er ist verheiratet." Oliv schaute mich an und verharrte in ihrer Tanzposition. "Lia, was wenn er nicht verheiratet ist?"
"WAS? Drehst du jetzt ganz durch, hast du heute Drogen genommen, zu viel gesoffen oder hat sich dein Gehirn komplett verabschiedet?" ich war verwirrt.
"Also, ich habe ihn heute gegoogelt. Ich habe keinen einzigen Bericht mehr über eine Hochzeit gefunden und wusstest du das sein Vater gestorben ist? Keinen einzigen Artikel mehr und auch keinen neuen. Gefühlt existiert diese Beziehung in der Klatschzeitschrift nicht mehr."
"Oliv, sie war heute im Büro. Sie existiert und sie führen eine Beziehung. Ich weiß es." klärte ich sie auf und sie schien gekränkt.
"schade und ich dachte, ich bin die neue Karla Kolumna." Ich umarmte sie lachend und bin immer wieder dankbar für meine verrückte Freundin.
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Our Night
RomanceEin Blick, eine Nacht und 10 positive Schwangerschaftstest. Diese Nacht würde Liana am liebsten aus ihrem Kopf streichen. Doch als ihr neuer Chef beim Meeting die neuen Geschäftspartner vorstellt, fällt ihr einer ganz besonders ins Auge. Sein arrog...