Justus Strelow x Johannes Dale-Skjevdal

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Es hat ein bisschen gedauert, aber hier ist ein neuer Oneshot. Keine Ahnung wie ich auf das Pairing gekommen bin, aber ich find die zwei ganz cute zusammen.

Ihr könnt mir auch gerne Vorschläge und Wünsche schreiben, vielleicht kommt dann mal ein bisschen öfter was Neues. :)



Schon seit er ein kleines Kind war, träumte Justus von seinem ersten Weltcupsieg. Er träumte von den Blumen und der höchsten Stufe auf dem Podium und der Medaille und den Fans, die ihm zujubelten. Als kleiner Achtjähriger hatte er eine ganz genaue Vorstellung von diesem ersten Sieg. Er sollte in Oberhof stattfinden, seinem Heimweltcup, und am besten im Einzel oder im Sprint. Auf dem Podium sollten neben ihm noch ein Deutscher auf dem 3. und ein Norweger auf dem 2. Platz stehen. Er wollte fehlerfrei gewinnen und mit knappem Vorsprung, damit es spannend blieb. Am Ende kam alles ganz anders.

Sie waren in Antholz, nicht in Oberhof und es war auch kein Einzel oder Sprint, sondern die Single Mixed Staffel. Er schoss nicht fehlerfrei, hatte aber so viel Vorsprung, dass er noch nach der Flagge greifen konnte. Aber der Plan des achtjährigen Justus war in diesem Moment völlig egal. In dem Moment als er die Ziellinie als Erster mit der deutschen Flagge in der Hand überquerte und Vanessa ihm danach überglücklich in die Arme fiel, war alles andere unwichtig.

Die Realisation dauerte eine Weile. Er war so in einer Art Trance gefangen, dass sein Gehirn gar nicht realisieren konnte, dass das soeben sein erster Weltcupsieg gewesen war. Erst nachdem er durch die Interviews durch war und sich schon komplett umgezogen hatte, drang die Wirklichkeit so langsam zu ihm durch. Zwischen zwei Teamcontainern brach er heulend zusammen.

Die Person, die ihn fand, war Johannes Dale. Der Norweger war an dem Tag nicht gestartet und wollte seine Teamkollegen vom Streckenrand aus unterstützen. Jetzt stand er da mit dem immer noch weinenden Justus Strelow in seinen Armen und versuchte ihn ein wenig zu beruhigen. Irgendwann stoppten die Tränen des Deutschen und er strahlte einfach nur noch.

Mit diesem Tag begann ein reger Austausch zwischen den zwei Biathleten. Justus würde es nicht als Freundschaft beschreiben, zumindest von seiner Seite, dazu sah der Norweger einfach zu gut aus und er war zu queer.

Nach Rennen liefen sie sich zwangsläufig immer über den Weg und wo man sich vorher noch ignoriert hätte, blieb man jetzt stehen und unterhielt sich. Abends lagen sie manchmal beide noch lange wach und schrieben miteinander. Johannes schickte leidenschaftlich gern Memes und selbsterstellte Sticker von anderen Biathleten und Justus fing immer an zu lächeln, wenn er eine Nachricht von ihm bekam.

Nach guten Ergebnissen bekam er Gratulationen und nach schlechteren Rennen süße und aufmerksame Aufmunterungen und Umarmungen. Im Gegenzug hörte er zu, wenn sich der Jüngere mal aussprechen wollte, wenn es nicht so lief wie geplant.

Diese Beziehung zwischen ihnen half Justus ungemein. Er war für gewöhnlich kein Mensch, der sich gerne anderen anvertraute und behielt Probleme lieber für sich. Jetzt war Johannes da, der sich bereitwillig alle Probleme anhörte und Lösungsvorschläge brachte.

Nur brachte dieser Austausch für all die Probleme, die er löste, ein neues. Und dieses Problem nannte sich das Herz von Justus Strelow. Dieses verräterische Ding fing immer an viel schneller zu schlagen, wenn Johannes ihm schrieb oder ihn anlächelte. Und die Person, der er normalerweise alles erzählen konnte, verursachte genau diese Herzfehlfunktion. Also war er wieder auf sich allein gestellt.

Er versuchte seinen Frust und Art von Liebeskummer im Wettkampf zu verarbeiten, aber irgendwie wollte das auch nicht so richtig funktionieren. Es wurde einfach nicht besser.

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