Liebe Leser,
hier folgt schon das 5. Kapitel. Ich bin gespannt, wie es bei euch ankommt!
Liebe Grüße eure Bitterblue
~~~~~~~~In Rubias Gassen zu Wandeln, kann gefährlich sein. Manchmal verschlingt die Stadt kleine Kinder mit Haut und Haar. Gibt sie nie mehr frei! Niemals mehr!
~~~~~~~~Irgendetwas war heute anderes. Scarlett Moreno konnte nur nicht benennen was anders war.
Am grauen wolkenverhangenen Himmel über den schmalen Gassen des Äußeren Rings zogen Raben ihre geschäftigen Kreise.
Viel mehr als gestern noch.
Ihre schwarzen Augen blickten wachsam auf das Leben in den Straßen. Sie waren Mylady Carfax's Augen in der Luft. In der ganzen Stadt patrolierten Soldaten.
Viel mehr als gestern noch.
In schwarzer Rüstung. Auf den gepanzerten Schultern konnte man eine kleine eingravierte Rose erkennen. Sie waren Mylady Carfax's Augen am Boden.Das flache längliche Gebäude, auf welches Scarlett Moreno mit festen Schritten zusteuerte, hatte seinen Glanz schon vor langer Zeit verloren.
Falls es diesen jemals gegeben hatte.
Der Putz bröckelte großflächig ab, war im braunen Schlamm zu seinen Füßen versunken. An einer Seite war ein großes Tuch gespannt. Dort war die Außenmauer schon vor langer Zeit eingestürzt. Auch das Dach fehlte an vielen Stellen. Das rothaarige Mädchen allerdings kannte das Gebäude nicht anders.„Gib mir deine Hand, sonst verliere ich dich wieder in diesem Gedränge."
Sagte Scarlett zu ihrer kleinen Schwester. Im gleichen Moment schob die Frau ihre Sorgen in den hintersten Winkler ihres Kopfes.
Ignorierte das Gefühl, hier heute am falschen Ort zu sein.Gemeinsam traten die beiden durch den runden Torbogen. Im Inneren herrschte schon arges Gedränge. Zu viele Menschen auf zu wenig Raum. Überall boten die Händler ihre Waren an. Da gab es feste Stände aus Holz. Da gab es aber auch nur ein einfaches auf dem Boden ausgebreitetes Tuch. Mit Äpfeln und Kirschen. Und angelaufenen silbernen Armreifen.
Ob die Hohe Lady, der diese zuvor gehört hatten, sie vermisste?
Wohl kaum.
Die Lady hatte bestimmt eine ganze Schmuckschatulle voller Armreifen.„Ich möchte ein Stück Lebkuchen haben!", rief Mara fröhlich über den Lärm der Markthändler ihrer einzigen Verwandten zu. Mit vor Freude strahlenden Augen suchte die Kleine nach dem Stand, an welchem es die Süßigkeiten gab. „Zuerst brauche ich neues Nähzeug. Dann kann ich den Riss in deinem Umhang verschließen." Musste Scarlett die Freude ihrer Schwester trüben.
Aus einer der schmalen Gassen zu ihrer linken stoben laut meckernd eine Herde schwarzweiß gefleckter Ziegen hervor. Mit einem beherzten Sprung zur Seite brachte Scarlett sich und Mara aus der Laufbahn der Tiere. Diese jagten Staub aufwirbelnd vorüber. Kurz nach den Ziegen hetzten zwei kleine Jungen lauthals Fluchend ihnen nach.
In der Ferne war leiser Donnerhall zu hören. ~~~~~~~~Francis Soledou besah sich die Wolken über ihm. Nicht mehr lange und es würde regnen. Leise erklang schon Donner.
Der Lord brachte sein schwarzes Pferd zum Stehen. Sah sich nach seinen Begleitern um. Seine Augen fielen auf einen Mann, der absolut nicht in den äußeren Ring gehörte.
Lord Carim Carfax viel hier auf, wie ein rot gefiederter Singvogel.
Nur das sein Gefieder anstelle von Federn, aus rotem Leder war. Mit einem langen blutroten Umhang über den breiten Schultern. Am Saum des Mantels, waren aus feinen Goldfäden Rosen aufgenäht.
Wenigstens hatte der Bruder der Herrscherin auf einen Helm verzichtet.Ein verstohlenes Lächeln stahl sich auf Francis Mundwinkel.
Ach, Carim was habe ich dir da nur eingebrockt. Und gleich musst du von deinem hohen Ross hinab in den Matsch der Gosse steigen.
„Was erheitert Euch Lord Soledou?"
Carim brachte sein prächtiges Ross neben dem anderen Pferd zum stehen. "Ich habe die Diebin gefunden. Sie muss dort drin sein." Francis deutet auf ein schäbiges Gebäude vor sich, "Wo fängt man am Besten eine Ratte, Mylord?"
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Chroniken von Lymera
FantasyAusschnitt: "Ich möchte nach Hause gehen." Ihre Stimme klang hoffnungslos. Völlig unbemerkt war der Lord dicht hinter die Rothaarige getreten. Francis widerstand dem Drang ihr eine verirrte Haarsträhne aus dem Nacken zu streichen. Stattdessen beugt...