Rettung...?

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Ich vergaß meine Situation mit jedem Schrei mehr. Meine Angst wuchs mit jedem schmerzerfüllten Laut. Aber ich hatte nicht um mich Angst, nein. Es war eindeutig O-Saft der schrie und das ließ mich alles vergessen. Ich verzweifelte an seinen Schmerzen, es quälte mich.

Ich hielt das nicht mehr länger aus. Ich musste zu O-Saft, ich musste ihm helfen! Aber ich kam hier nicht raus. Die Männer hatten abgeschlossen, nachdem sie mich hier eingesperrt hatten. Ich sprang auf und lief im Zimmer auf und ab. Hielt meinen Kopf, versuchte, meine Ohren irgendwie zu zuhalten. Aber es half nichts. Ich wusste, dass O-Saft litt. Und dieses Bewusstsein zerstörte jeden klaren Gedanken, den ich fassen konnte. Ich wollte ganz weit weg und gleichzeitig wollte ich zu ihm. Noch ein Schrei drang zu mir.

Ich rannte auf die Tür zu und schlug mit voller Wucht dagegen. "LASST MICH RAUS! ICH MUSS ZU IHM! BITTE! LASST IHN!", schrie ich und hämmerte immer weiter gegen die Tür. Aber meine Rufe wurden nicht gehört. Weinen tat ich schon die ganze Zeit, nur nahm ich das nicht war. Ich wollte zu O-Saft. Ich musste zu ihm!

"BITTE! LASST DAS! NEHMT MICH FÜR DIE SCHMERZMITTEL! LASST IHN GEHEN!", schrie ich weiter verheult gegen die Tür und hämmerte darauf ein. Mit aller Wucht trat ich davor. Es tat höllisch weh, doch ich wollte nicht aufgeben. Ich trat noch mal und noch mal vor die Tür. "LASST IHN", schrie ich verzweifelt. Erneut ein Schmerzenslaut. Meine Fäuste flogen auf die Tür zu.

Ich war schwach, aber in manchen Situationen muss man stark sein. So auch in dieser. Aber ich schaffte es nicht. Und doch wollte ich nicht aufgeben, ich durfte es nicht. "LASST IHN FREI!", flehte ich weiter mit einem panischem Ton. Ich warf mich mit Anlauf gegen die Tür und sie bewegte sich keinen Millimeter.

War das hier eine Art Folter? Wenn ja, dann tat sie ziemlich weh. Seine Schreie zerrissen mich innerlich so heftig und schmerzvoll, das mein Herz jedes mal aufhörte zu schlagen. Mit Tränen verhangenen Augen hämmerte ich weiter gegen die Tür.

"Lasst ihn", schluchzte ich und trat noch einmal gegen die Tür. Ein Schrei und ein knacken. Kraftlos ließ ich mich an der Tür hinab gleiten. "Bitte...", hauchte ich verzweifelt.

Mein Körper schmerzte. Wieso wurde immer ich vom Leben verraten? Immer und immer wieder, wenn ich dachte, dass alles gut wird, passierte etwas noch schlimmeres.

Meine Augen starrten paralysiert auf die weiße Wand. Meine Arme hingen schlaff an mir herab, ich konnte sie eh zu nichts gebrauchen. Immer wieder drangen schmerzerfüllte Rufe an mein Ohr. Immer wieder tropfte eine Träne meine Wangen hinab und zersplitterte auf dem kalten Boden.

Die Zeit vergaß ich. Was bedeutete sie denn schon, wenn ich mit anhören musste, wie O-Saft litt? Es tat einfach nur weh.

Und nach viel zu langem warten öffnete sich die Tür. Ich kippte leblos zur Seite und starrte weiter auf die Wand. Warme Hände nahmen mein Handgelenk und fühlten den Puls. "Er lebt", rief eine unbedeutende Stimme. Es wurde irgendwas mit einer anderen Person besprochen, doch das Gespräch war nicht wichtig. Im Vordergrund hörte ich nur noch das erstickte Auf keuchen. Er hatte immer erstickter geschrien, bis er nur noch schmerzvoll aufstöhnte. Und mit jedem hilflosem Laut wich der Lebensgeist weiter aus mir.

Mein Körper wurde geschüttelt. Ein qualvolles Husten. Jemand versuchte mit mir zu reden. Ein lähmender Schrei. Ich setzte mich panisch auf. Verzweifelt schluchzte ich. Was war jetzt geschehen, dass O-Saft wieder schrie?

"Maudado?", fragte mich jemand. Ich sah nach links. Eine kalte, weiße Maske schimmerte mir entgegen. Sie glänzte im kalten Licht. "Komm", forderte mich GermanLetsPlay auf. Ich schüttelte langsam den Kopf. "O-Saft", krächzte ich. Ein zweiter Mann tauchte hinter ihm auf. Es war niemand anderes als Taddl.

"Wir befreien ihn, aber wir haben wenig Zeit", meinte GLP bloß und stand auf. Er half mir hoch und ich stand wackelig auf meinen Beinen, ging jedoch entschlossen auf den Gang. Ich hatte zu viel Angst um O-Saft, als das ich hier zusammen brechen würde. Panisch fing ich an, an jeder Tür zu rütteln. Zwei Schatten folgten mir die ganze Zeit. Ich wusste, dass GermanLetsPlay und Taddl hinter mir waren, aber das störte mich nicht. Die Verzweiflung war zu groß.

"Er ist verdammt ruhig geworden", meinte GLP. Mein panischer Blick fiel auf ihn. Die Maske starrte emotionslos zurück und er legte den Kopf schief. "Höchst wahrscheinlich ist er tot. Komm, lass uns gehen", meinte er und zog mich auffordernd am Handgelenk mit sich.

"Nein", fauchte ich und funkelte ihn an. Dann drehte ich mich um und riss eine weitere von hundert Türen auf. Die Wände des Raumes wurden von tausenden von Rubinen besetzt. Alle schimmerten matt in dem Licht, das von der Decke fiel. Der Tisch in der Mitte wurde von einem roten Klumpen besetzt und eine Substanz war auf dem Boden ausgekippt worden.

"Ach du scheiße", murmelte GLP und Taddl zerrte mich von der Tür weg. Im letzten Moment sah ich, dass sich der Klumpen bewegte. GLP stürmte in den Raum und fing an, irgendetwas aus einem Kasten an der Wand zu zerren. Taddl hielt mich zurück, sodass ich nicht wieder in den Raum schauen konnte.

"Lass mich", sagte ich und er schüttelte den Kopf. "Das kann ich dir nicht antun", antwortete Taddl beruhigend, aber man hörte seine Anspannung und seine Besorgnis deutlich heraus. Aber da war noch etwas. "Lass mich", forderte ich energischer und er ließ mich zögerlich los. Meine Füße trugen mich wieder zur Tür. Ich schaute erneut in das Zimmer.

Mir wurde schlagartig schlecht. Die Wände waren mit Blutspritzern übersäht und auf dem Boden befand sich eine Lache aus dem Lebenssaft. Ich ging langsam und wackelig auf den Tisch zu. Das war kein Klumpen, der darauf lag...

PsychoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt