Das Klopfen an der Tür klang dumpf und hohl. Einmal tief durchatmen. Er brauchte nur eine Frage stellen, weiter nichts. Die Stille um ihn herum steigerte nur seine Nervosität. Eigentlich hatte er nie wieder vor dieser Tür stehen wollen. Eigentlich hatte er nie wieder auch nur an diese Tür denken wollen. Wieso tat er das alles?
Die Luft um ihn herum knisterte, sie war energiegeladen. Es wurde immer kälter um ihn herum. Lautes Klopfen in seinen Ohren hinderte ihn am Denken. Das Pochen seines Herzens beschleunigte sich. Seine Hände waren kühl und schweißnass.
Aber auf der anderen Seite blieb es Still.
Er hob erneut seinen Arm um an die Tür zu hämmern. Die schwere Holztür, von der er wusste, dass sie auf der anderen Seite mit sämtlichen Schlössern verriegelt war. Er klopfte.
Das weiße Licht schien auf sein Gesicht und entblößte seine tiefen Augenringe und die leeren Augen, die nervös hin und her huschten.
Angespannt betrachtete er die glatte Oberfläche des Holzes. Sie würde sich nicht mit Gewalt öffnen lassen, das wusste er. Ein leise Klimpern auf der anderen Seite ließ ihn aufhorchen. Ein Knacken folgte. Immer mehr metallische Geräusche erklangen und jagten ihm einen Schauer über den Rücken.
Die Tür wurde aufgemacht und zwei grüne Augen blitzten ihm entgegen."Was willst du?", fragte er, seine weiße Maske glänzte kalt und emotionslos. "Meine Freunde zurück", antwortete er und seine Nervosität wich einer ausgeglichenen aber auch beängstigenden Ruhe. "Und was willst du dann bei mir?", die Maske blieb regungslos. "Antworten", gab er nur knapp zurück. Auch seine Miene war unergründlich, man konnte weder sagen, ob er Angst hatte, noch, ob er Wut verspürte. Ausdruckslos starrten sich die beiden an, mit Flammen in den Augen.
Der Maskierte wandte seinen Blick ab. "Dann komm", murmelte er und ließ Zombey eintreten, doch beobachtete er jede einzelne Bewegung, die er tat, genau. Zombey ging gelassen auf die großen Bildschirme zu, er wusste, was er wollte. Er setzte sich auf den großen Stuhl aus Leder, in dem er sich so unfassbar klein fühlte. Seine Finger begannen wieder zu zittern und wanderten nur langsam über die Tastatur. Er hatte Angst vor der Wahrheit.
Angst davor, was mit seinen Freunden wirklich passiert war. O-Saft war spurlos verschwunden, Maudado war blutüberströmt in seine Arme gelaufen und als er aufwachte, konnte er sich an nichts mehr erinnern. Taddl war auch weg gewesen und als er wiederkam, war er anders. Komplett anders. Was war bloß vorgefallen?
Und wo war O-Saft? Normalerweise werden Leute, die bei den Versuchen ums Leben kommen, auch beerdigt. Niemand kümmerte hier ein Leben, aber Tote soll man zur Ruhe finden lassen. Der Friedhof war hier der ruhevollste und friedlichste Ort auch wenn man sich das nur schwer vorstellen konnte.
Immer weiter zurück, immer weiter und weiter spulte er die Überwachungsvideos. Sein Blick haftete auf den Bildern, die die Versuchstrakte zeigten. Auf einmal sah er Taddl mit jemanden auf dem Rücken durch den Flur hechten. Hinter ihm zwei Menschen, man konnte sie nicht erkennen. Der eine war verletzt. Sie schienen Taddl zu verfolgen. Leichen lagen noch auf dem Flur. Verzweiflung keimte in Zombey auf. Waren das die Reste seiner Freunde? Taddl mit einer Leiche und Tote auf einem Gang? Zurück, Zombey spulte weiter zurück.
"Ich wollte dir eh noch etwas sagen", brach GermanLetsPlay das Schweigen, beäugte Zombey am Computer immer noch misstrauisch. So, als müsse er erst abwägen, was er tat. Und genau das machte er. Entweder Plan A, der jedoch unter schlechten Sternen stand, aber überzeugender klang, oder Plan B, die restlichen wollte er gar nicht erst anschneiden. Sie waren nur für den Notfall gedacht.
Zombey drehte sich von den Bildschirmen weg und sah auf die Maske. "Ich dachte, du hättest mir nichts mehr zu sagen", antwortete er, der Schmerz in seiner Stimme war schneidend, "das hast du mir klar und deutlich zu verstehen gegeben".
GermanLetsPlay starrte seinen Gegenüber an. Fassungslos, so wie es eigentlich nicht hätte sein sollen, nicht hätte sein dürfen. "Dann hasst du mich?", fragte er. Zombey legte nachdenklich den Kopf schief. Er liebte Manuel, das stellte er nicht in Frage. Aber war dieser maskierte Mann vor ihm noch Manu? Sein kleiner Manu, der frech und vorlaut war, der mit allen lachen konnte, aber auch so ernst und besorgt wie kaum ein anderer...
Die Beiden hatten nichts miteinander zu tun. Es war derselbe Körper, aber nicht derselbe Mensch. Dieser Mensch hatte gar nichts mehr mit seinem Manu zu tun.
"Ja", antwortete er dann und drehte sich wieder zu den Bildschirmen um, die Wahrheit war nur wenige Mausklicke von ihm entfernt, das wusste er. "Aha", gab GermanLetsPlay ungläubig zurück. Zombey log.
Und auch wenn es nicht so war, würde er trotzdem das machen, was er sagte.
Denn GLP hatte etwas, was Zombey suchte...
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Danke an @VannylleTuetchen für das neue Cover, mir gefällt es extrem gut.
Und da ich bemerkt habe, dass ich sage und schreibe 9.600 Reads und 927 Votes habe will ich einfach mal Danke sagen.
Ich konnte mir einfach nicht vorstellen, dass irgendwer die "geklaute" Geschichte liest und als es dann doch ein paar gemacht haben, habe ich mich schon riesig gefreut. Ich habe nie wirklich auf die Zahlen geschaut, da ich das immer unwichtig fand. Aber als ich es dann doch gemacht hab, bin ich sehr erstaunt gewesen. Und dankbar. Aber vor allem war ich glücklich, ich hätte echt nicht gedacht, dass das wirklich so gut aufgenommen wird. Danke!
Lolly
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Psycho
FanfictionEine Anstalt für geistig Behinderte. Da soll er hingebracht werden. Aber nicht irgendeine, sondern eine Anstalt für "besondere" Fälle. Voller Angst und Verzweiflung wird er also dem ausgesetzt, vor dem er machtlos ist. Und das eskalierte schnell...