📸 @nicosantosofficial
Breathing water
Drowning mind
Holy borders
Sink in timeBut somewhere across the river
Way back where the sun rises slow
A leading road shines like glitter
There's still a long way to goA million raindrops fell, but now I'm escaping the clouds
On these streets of gold
On these streets of gold
A million ways to go, but I'll never walk on my own
On these streets of gold
On these streets of gold
(Nico Santos/Streets of Gold)~
Berlin, Spätsommer 2019
Klopf klopf klopf
Ich haue den Nagel in die Wand. Steige vorsichtig von der Trittleiter. „Ich glaube, du solltest es hinhängen.", fordere ich Nico freudig auf. Seine Augen funkeln, vielleicht sammeln sich in ihnen Tränen. Vor Freude, vor Stolz, vor Ehrfurcht. Er nickt lächelnd, steigt die Leiter hinauf und nimmt sie mir ab: Seine zweite Platinauszeichnung, diesmal für seinen Hit Rooftop.„Schau, sie glitzert in der Sonne.", bemerke ich. Mein Arm über Nicos Schulter. Schweigend betrachten wir das Zeugnis seines Erfolges.
„Ich bin so stolz auf dich.", murmele ich und drücke ihm daraufhin einen zarten Kuss auf die Lippen.
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Ein schwarzer Van braust durch Berlin, diese unendlich weite Großstadt. Ich bin auf der Rückbank eingequetscht, zwischen Nico und seinem neuen Manager. Im Radio trällert The Weeknd Blinding Lights, Nico summt leise für sich mit.
Wir sind auf dem Weg zu seinem nächsten Konzert. Hier. In der Hauptstadt. Ich kann es immer noch nicht ganz fassen.
„Bist du denn nicht nervös?", frage ich Nico belustigt, da dieser meiner Meinung nach extrem entspannt wirkt. Er lacht kurz auf. „Noch nicht, nein. Ich freue mich einfach zu sehr. Aber keine Sorge, mein Magen rebelliert bestimmt kurz bevor ich auf die Bühne gehe." Womit habe ich den Mann verdient?
Der Wagen legt sich heftig in die Kurve, bevor er abrupt zum Stehen kommt. Vor uns schon die Bühne zu sehen. Sie ist riesig. Nico spielt heute ein Freiluftkonzert. Ein Spätsommerluftkonzert.
Noch steht die Sonne hoch am Himmel, noch bin ich guter Dinge, noch setzt das Kribbeln im Bauch nicht ein. Wenn Nico auf der Bühne ist fiebere ich immer so sehr mit, dass ich fast vergesse zu atmen. Laute Klänge dringen in meine Ohren, wirres Zeug wird in das Mikrofon gebrabbelt, „Test? Test.", ich kriege Gänsehaut.
Bevor Nico zum ersten Ton, erstem Song ansetzt, verlasse ich das weite Gelände. Wo gerade noch der Staub des trockenen Lehmbodens um meine Füße wirbelt, tanzen nachher 4000 Menschen. Eine unvorstellbar hohe Zahl.
Ich schreibe Nico eine Nachricht, dass ich pünktlich zum Konzertbeginn wieder hier sein werde. Es soll später wie eine Überraschung für mich wirken. Etwas ganz besonderes sein, obwohl es das eh jedes Mal ist. Obwohl ich sowieso jeden einzelnen Song auswendig kann. Jede einzelne Zeile, jedes Wort.
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Wir liegen uns in den Armen. So fest, dass ich fast keine Luft mehr bekomme. Mein Körper zittert, dabei betrete ich überhaupt nicht die Bühne. Dabei bin ich gar nicht diejenige mit diesem unglaublichen Talent, Leute mithilfe von Musik zu begeistern. Zu heilen.
Nico ist ein Seelenheilender. Und ich weiß nicht, ob er das weiß. Dabei habe ich ihm das doch schon längst gesagt. Er glaubt es nicht. Und selbst, wenn er von tausenden Menschen singt, glaubt er es nicht. Wenn sein Album plötzlich so erfolgreich ist, dann -
kann er es nicht glauben.
Vielleicht ist das so ein Ding des Erfolgs...die ganze Zeit träumt man und wenn dieser dann der Realität weicht, schafft man es kaum, sich umzustellen, einzustellen. Auf diese komplett neue Welt.Auf den pulsierenden, lebendigen Traum.
„Viel Glück. Das wird großartig!", spreche ich ihm Mut zu. Schwarze Augen funkeln mich an. Und das Lächeln haut mich fast um. „Danke.", haucht Nico und greift nach meinen feuchten Händen. Er streichelt sie. Ich kriege Gänsehaut und grinse, doch es kommt wie immer nicht gegen Nicos an.
Aber das ist sowas von egal.Die 4000 Stimmen bilden einen lauten Chor aus Gemurmel und Gelächter. Ich kann sie noch nicht sehen, hinter dem hohen abgedunkelten Baustellenzaun. Aber ich kann die positive Atmosphäre durch ihn hindurch fühlen.
Die Wolken über uns färben sich bereits rosarot. Sommerhitze vom Tag wird durch einen frischen Sommerwind verdünnt.
Nico und seine Band bilden einen Kreis. Eine geschlossene Einheit. Sie klatschen, sie schreien, lachen und schweigen. Zusammen, Schulter an Schulter. Ich beobachte sie lächelnd. Denke, die Truppe hat sowas von Bock. Auf die Bühne, das Publikum. Auf das Spätsommerluftkonzert in Berlin. In der Hauptstadt.
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Ein bisschen Nebel. Und bunte Lichter. Erst gelb, dann orange. Zum Schluss rot. Nico steht dort oben, nur wenige Meter von mir, in seiner blauen Jeansjacke und performt, als gäbe es keinen Morgen mehr. Als wären diese Töne sein Leben und die Show nie zu Ende. Wäre schön, denke ich, könnte sowieso nicht aufhören, ihm beim Singen zu zuhören.
Irgendwie verliere ich das Zeitgefühl. Farben und Lieder verschwimmen. Meine Kehle schon trocken vom ganzen Mitschreien, doch ich höre nicht auf, niemals. Blinzle Tränen der Freude weg und bewege mich im Rhythmus der Körper um mich herum mit. Gebe mich vollkommen dem Gefühl hin.
Ab und zu treffen sich unsere Blicke. Was heißt ab und zu - Nicos Augen finden mich immer wieder in der Menge. Jedesmal strahle ich ihn an, gerade erwidert er meinen Gesichtsausdruck. Vielleicht nur für eine Millisekunde, aber für mich fühlt es sich irgendwie endlos an. Als stünde die Welt still, wenn unsere Augen sich treffen.
Beim nächsten Song Hold Somebody wünscht sich Nico plötzlich vom Publikum, dass alle ganz tief in die Hocke gehen.
Ich muss kichern, schließe mich den anderen an.
Und plötzlich zählt er bis drei, der Refrain ertönt und die Menge springt. Wir springen so hoch, so lang, bis die Knie schmerzen. Konfetti schießt aus der Kanone, verfängt sich in unseren Haaren.
I want someone like you, someone like you, yeah
I want someone like you, someone like you, yeah
I want someone like you, someone like you, yeah
Hold somebody
I want someone like you, someone like you, yeah
Hold somebody (hold somebody)
(Nico Santos/Hold Somebody)Der Boden bebt. Die Welt dreht sich. Tiefer Bass lässt meinen Körper schütteln.
Das ist es. Das ist es wirklich, was Musik ausmacht. Sie lässt uns so viele Sorgen vergessen. Wir lassen die Realität hinter uns. Atmen frische Luft. Singen uns die Seele aus dem Hals.
Unser Körper dankt uns mit Endorphinen.
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🌊RIDE ~ [Nico Santos FF]
FanfictionDrei Jahre sind vergangen. Drei verdammte Jahre, seit ich dich verlassen habe. Ich sehe dich trotzdem jeden Tag, kriege dein Lächeln nicht mehr aus dem Kopf. Wieso muss Liebe so wehtun? Wieso lebe ich meinen Traum und fühle mich innerlich trotzdem l...