Kapitel 26

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„Was jetzt? Ohnmächtig ist sie auf jeden Fall." Gibt diese Maria nervös von sich. Mit geschlossenen Augen liegt sie vor uns, beinahe friedlich sieht sie aus. Nur das heben und senken der Brust ist ein Zeichen das sie lebt. „Wir müssen warten und hoffen" Gibt Ava unsicher von sich.

Sie sah schon immer aus wie ein Engel. Als ich sie zum ersten Mal sah... sah ich noch nie jemanden so perfekt. Für mich war sie der Inbegriff von Perfektion. Als sie Ich liebe dich zu mir gesagt hatte, fühlte ich mich noch nie sie glücklich. Ich fühlte Frieden und Geborgenheit und wusste ab diesen Moment an, dass uns niemand trennen wird, Nichtmal der Tod. Jeden Tag, jede Stunde, jede Minute und jede Sekunde vermisse ich sie aufs neue, selbst wenn wir nur für ein paar Stunden getrennt sind. Es fühlt sich an wie eine Ewigkeit. Wir beschützen uns gegenseitig, niemand wird vernachlässigt. Wir sind uns ebenbürtig und wissen alles über denjenigen.

Und sie so zu sehen versetzt mir ein Stich, nein, es quält und zerreißt mich. Ich sehe ihr Leiden, ich sehe es in ihren Augen. Das Leben hat sie so gezeichnet und ich verstehe es. Ich verstehe jede einzelne Tat die sie vollbracht hat. Es ging ihr besser, sie war viel glücklicher, sie traute sich zu sprechen,selbst wenn es nicht viel war. Ich war trotzdem stolz auf sie, auf jeden Schritt den sie ging.

Sie wieder körperlich und psychisch leiden zu sehen macht mich fertig. Sie redet nicht, Ava hat mir zwar erzählt was passiert ist, aber ihre Kräfte waren nicht der Grund warum sie aufgehört hat zu reden. Wie sie Ava beschützt hat und dafür die Konsequenzen auf sich genommen hat. Ich fühle mich machtlos. Ich gucke in ihre Augen und sehe den Schmerz. Und ich kann nichts dagegen tun.

Jetzt gerade sieht sie wieder aus wie ein Engel. Wie Dornröschen, die auf ihren Prinz wartet. Aber der Prinz ist kein Prinz. Nein, kein Prinz sondern ein gefallener Engel. Ein Engel, der böses getan hat und von Gott verstoßen wurde. Wie kann sie mich nur lieben? Ein verstoßener Engel und Dornröschen.

Eine Unschuldige und eine Peinigerin. Sie ist viel zu unschuldig für die Welt. Wie kann jemand so perfektes, so etwas abscheuliches wie mich lieben?
Die Ausbrüche werden immer schlimmer, was wird danach passieren? Ich will sie nicht verletzten, sondern beschützen. Wenn ihr was passiert, würde ich mir das nie verzeihen.

„Ist das was wir tun eigentlich richtig?" Ich schweife meinen Blick zu Maria. Es ist komisch sie anzusehen. Sie sieht Lydia zum Teil ähnlich, aber dann wieder nicht. Manchmal aber sehen sie sich doch täuschend ähnlich. Ich verstehe es nicht ganz.

Wie jetzt, diese Gesichtszüge und diese Augen, es errinert mich an Lydia. Wenn sie nachdenkt ihre Arme verschränkt, ihren Kopf leicht anhebt wenn sie eine Idee hat oder wenn sie lügt ihre Stimme tiefer und monotoner wird.Aber dann kommen die fremden Sachen, die Sachen die ich nicht kenne, die sie von ihr unterscheidet. „Wie meinst du das?" Mutter Oberin guckt mit einer irritierten Miene die rothaarige an. „Naja ich weiß nicht. Ich meine das ganze töten, diese Waffen. Ich weiß das geht mich nichts an, aber habt ihr euch nie gefragt ob eure Taten richtig oder falsch sind?"

„Ich weiß es klingt komisch, ich selbst bin in einem Gefängnis aufgewachsen. Ich habe früh gelernt mich zu verteidigen, aber als Außenstehender... Wären wir eigentlich die bösen oder die guten?" Irgendwie errinern mich diese Gedanken an meine.

Mutter Oberin wollte gerade antworten als wir eine Explosion mit der Folge eines Erdbebens hören. „Mutter Oberin, Mutter Oberin!!!"

Eine Nonne mit kurzen roten Haaren kommt in den Raum gestürmt und guckt uns voller Schock an „Was ist passiert, antworte uns!" Gerade als sie antworten wollte hören wir Schüsse und im nächsten Moment lag die Nonne leblos am Boden.

„Heilige!-" Eine Horde an Menschen kommen auf uns zu. Die sind besessen, diese Art kenne ich doch „Das Sind-" „Adriels Anhänger! Aber wie?" Bringt Ava verwirrt von sich. „Lilith schnapp dir Lydia!" Ohne weitere Worte komm ich zu ihr ans Bett und hebe sie behutsam hoch ohne das die Dornenkrone dabei abfällt. „Kommt alle zu mir!" Schreie ich. Wir müssen hier weg. In weniger als einer Sekunde sind alle außer Ava bei mir, die versucht die Armee von uns fernzuhalten. „Ava los!-" „Ich komme nach!" „Aber -" „Wir haben keine Zeit Bea!" Unterbricht Camila Beatrice. Ich konzentriere mich an einen anderen Ort was mir schnell gelingt und in Mittels weniger Sekunden waren wir nichtmehr in Spanien sondern in Rom.

In this life or the next  ||Warrior NunWo Geschichten leben. Entdecke jetzt