|Intermezzo|

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Sicht Chad Diamond

Mein Herz schlägt schnell in meiner Brust, als ich vor den Bildschirmen im Studio stehe und auf die dunklen Monitore blicke. Der Raum ist erfüllt von der Spannung des Ungewissen, während das gesamte Team verzweifelt versucht, herauszufinden, was mit unseren beiden Kandidaten, Sadie und Carter, geschehen ist. Sie scheinen wie vom Erdboden verschluckt. Jede Verbindung zu ihnen ist unterbrochen. Wir sind machtlos und wissen nicht einmal, ob sie noch am Leben sind.

Inmitten dieses Chaos tauchen plötzlich die Freunde von Sadie und Carter auf. Der besorgte Blick einer jungen Frau mit braunen Locken durchbohrt mich regelrecht, während zwei andere ungeduldig auf mich einreden und Antworten erwarten.

Ich spüre ihre Angst und Sorge, aber wie soll ich ihnen erklären, was ich selbst nicht verstehe? Was ich nicht weiß.

Als ich in ihre erwartungsvollen Gesichter blicke, durchzuckt mich ein Stich der Verzweiflung. Ich möchte ihnen alles sagen, ihnen die Wahrheit erklären, aber ich kann nicht. Wenn das an die Öffentlichkeit gelangt, ist der Sender am Arsch. Und ich vermutlich auch.

"Wir wissen es wirklich nicht", murmele ich schließlich, meine Stimme kaum mehr als ein Flüstern in der Stille des Raumes. Von meiner sonst so aufgedrehten Art, die in den letzten Jahren zu meinem Markenzeichen geworden ist, ist gerade nichts mehr zu sehen. "Etwas hat die Verbindung unterbrochen. Ein kleiner technischer Fehler, den wir sicher bald behoben haben."

Die Augen der beiden Frauen füllen sich mit Tränen. "Wir gehen nicht, ehe wir wissen, wo sie sind", sagt der Glatzkopf mit den vielen Tattoos. Seine Worte durchdringen meinen Drogennebel und treffen mich wie ein Schlag ins Gesicht. Ich muss schlucken, um die aufkommende Panik zu unterdrücken. "Wir haben das beste Team. Sie werden die Verbindung wiederherstellen. Sobald wir Neuigkeiten haben, werden wir Sie informieren."

"Nein. Sie können uns nicht so einfach mit ihren Lügen abspeisen. Wir wollen die Wahrheit wissen. Was ist passiert und wo befinden sich die beiden jetzt?"

Das Gefühl der Hilflosigkeit erdrückt mich und ich frage mich, wie lange ich diese Fassade noch aufrechterhalten kann. Als die Produzentin mit der örtlichen Polizei hereinkommt und das Studio auf Hinweise überprüft, werde ich mit neugierigen Blicken beobachtet.

"Nochmal ... wo sind sie?", fragt der Typ noch energischer. Ohne auf eine Antwort zu warten, macht sich der andere Kerl bereits auf den Weg herüber. Die anderen folgen ihm.

"Hey! Bleibt hier! Das ist nicht ..." Doch natürlich hört niemand auf mich, also eile ich ebenfalls hinterher und höre den einen Polizisten sagen: "Wir haben Informationen gefunden, die darauf hindeuten, dass Carter Williams für den Hackerangriff verantwortlich ist."

Die Worte hallen wie ein Schock durch den Raum und eine Welle des Entsetzens breitet sich aus. Auch bei mir. Als ich näher trete, ist meine Haltung angespannt und ich kann das Blut in meinen Adern rauschen hören.

"Wer sind Sie?", versichert sich die Produzentin bei den paar Zuschauern, die eigentlich gar nicht mehr hier sein sollten.

"Wir gehen nicht, ehe wir Sadie gesehen haben. Lebend!", sagt ein Kerl mit blonden Haaren.

Der Glatzkopf mischt sich ein. "Und wir Carter."

Misstrauisch beäugt ihn der Polizist. "Sie kennen Mister Williams?"

"Er ist mein Bruder. Möchten Sie uns nun endlich sagen, was passiert ist und was Carter damit zu tun haben soll?"

Die Produzentin hebt beschwichtigend die Hände. "Wir müssen abwarten, bis die Polizei alle Beweise ausgewertet hat", sagt sie mit einem gequälten Ausdruck. "Aber im Moment sieht es nicht gut aus."

Die Freunde von Sadie und Carter tauschen ratlose Blicke aus, während die Nachricht langsam in ihren Köpfe anzukommen scheint. Die Ungewissheit hängt wie ein bleierner Vorhang über uns alle und jeder von uns versucht, sich mit der schockierenden Realität auseinanderzusetzen: Die beiden scheinen wortwörtlich in diesem Spiel gefangen zu sein.

 Die Ungewissheit hängt wie ein bleierner Vorhang über uns alle und jeder von uns versucht, sich mit der schockierenden Realität auseinanderzusetzen: Die beiden scheinen wortwörtlich in diesem Spiel gefangen zu sein

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