|18| Portal ins Glück

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In meinem Inneren schlägt mein Herz vor Angst wie wild, während ich den Angriff der monströsen Kreatur wie in Zeitlupe verfolge. Plötzlich durchbricht ein lauter Knall die Stille, gefolgt von einem grellen Lichtblitz. Als sich der Rauch langsam lichtet, erblicken wir erleichtert, dass Carter es geschafft hat. Das Portal flackert zum Leben, seine Oberfläche pulsiert vor Energie.

"Schnell! Wir haben nicht viel Zeit!", ruft er und trommelt uns alle zusammen.

Die Kreatur, die zuvor eine unmittelbare Bedrohung darstellte, scheint von der plötzlichen Aktivierung des Portals abgelenkt zu sein. Sie zögert einen Moment, bevor sie sich zurückzieht und in den undurchdringlichen Wald verschwindet. Jonathan Blackwood fehlt, vermutlich von der Kreatur verschluckt, während Carter das System repariert und uns einen Weg aus dieser Alptraumwelt eröffnet hat.

Ein erleichtertes Aufatmen durchströmt unsere Reihen, als wir erkennen, dass die Gefahr vorüber ist.

Wir beeilen uns, durch das Portal zu treten, bevor sich die Gelegenheit wieder zunichtemacht. Mit jedem Schritt fühle ich die Erleichterung, die mich durchflutet, während wir dem Licht entgegengehen und der virtuellen Welt endlich entkommen.

Von der Ferne aus beobachtet Luna uns, ihre treuen Augen leuchten in der schimmernden Sonne. Ein leises Bellen erklingt, ihr Zeichen, dass wir fliehen müssen. Wir können uns nicht verabschieden, aber die Erinnerung an sie wird immer einen Platz in unseren Herzen haben.

Damon, sichtlich verwirrt von dem Verschwinden seines Vaters, folgt uns ebenfalls durch das Portal, bevor es sich schließt.

Die grellen Lichter des Studios umhüllen uns und ein schriller Schrei dringt in unsere Ohren, als wir durch das Portal treten und uns im Raum umsehen. Alles wirkt so real und gleichzeitig surreal, dass es schwer ist, zwischen Realität und dem, was wir erlebt haben, zu unterscheiden. Die Techniker umkreisen uns wie aufgescheuchte Vögel, ihre Augen weit aufgerissen vor Verblüffung.

"Wo zur Hölle wart ihr?", ruft einer der Techniker aus, seine Stimme voller Unglauben.

Wir tauschen uns verwirrte Blicke aus, unsicher, wie wir auf die Frage antworten sollen. Gleichzeitig stürmen Polizisten den Raum, dicht gefolgt von dem Moderator in seinem neonfarbenen Kostüm. Sie alle sehen genauso verwirrt aus wie wir, als sie den Raum betreten und sich umsehen.

Die Polizisten scheinen entschlossen zu sein, Carter direkt mitzunehmen, doch ich kann nicht tatenlos zusehen. Damon hat bereits angedeutet, dass es falsche Beweise gibt und offensichtlich hat er nicht gelogen.

"Halt! Ihr habt den Falschen", rufe ich laut aus und trete hervor. "Es war nicht Carter. Es waren Damon Blackwood und sein Vater. Sie stecken hinter dem Angriff und sind dafür verantwortlich!"

"Für alles. Für unser Verschwinden und für unseren vorgetäuschten Tod", erklärt meine Mutter.

Die Polizisten halten inne und sehen uns skeptisch an, während ich weiter auf sie einrede und alles daransetze, sie von der Wahrheit zu überzeugen. Es ist schwer zu sagen, ob sie mir glauben werden, aber ich kann nicht zulassen, dass Carter unschuldig bestraft wird.

Die Techniker um uns herum murmeln aufgeregt, als sie das Gespräch verfolgen, und der Moderator sieht zwischen mir und den Polizisten hin und her, unsicher, was er tun soll. Die Spannung in der Luft ist greifbar, während wir alle darauf warten, wie die Polizisten reagieren werden.

***

In der stickigen Wartehalle der Polizeistation herrscht eine gedrückte Stimmung, während meine Eltern mitten in der Begragung stecken und Carter noch immer festgehalten wird. Zumindest solange bis man die Beweise widerlegen kann.

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