Kapitel {4}

9 8 0
                                    

Der Nachmittag neigte sich dem Abend zu und die Sonne sank mit jeder Stunde weiter ab. An einem ruhigen Viertel vor einem der vielen Blockhäuser kamen sie in Blaine's Wagen zum Stehen. Neben dem Wohnhaus, in dem sie lebte, befand sich ein kleiner alter Buchladen. »Weshalb warst du überhaupt in dem Viertel?«, erkundigte Blaine sich bei Malina als sie aus dem Wagen stiegen und es umrundete. »Mein Auto ist stehen geblieben«, teilte sie ihm mit. »Es wurde abgeschleppt und zu C.V. Werkstatt gebracht, ich hoffe nur, es wird nicht allzu teuer«, flüsterte sie, als sie die Tür von Chase öffnete und ihren schlafenden Sohn aus dem Kindersitz nahm. »Ich kenne den Besitzer«, teilte Blaine ihr leise sprechend mit. »Dein Onkel?«, hinterfragte sie schmunzelnd auf dem Weg zur Haustür. »Mein Bruder«, korrigierte er sie belustigt. »Mach dir keine Sorgen, ich kläre das, im Gegenzug würde ich mich freuen, wenn wir in Kontakt bleiben«, lächelte er ihr charmant entgegen. »Das ist wirklich nicht nötig«, wies sie sein Angebot ab. »Ich bestehe darauf«, behaarte er. »Nun dann sollte ich wohl dein großzügiges Angebot annehmen«, willigte sie mit einem zaghaften Lächeln augenverdrehend ein. Sie wusste nicht genau warum, aber sie fand es schön, ihn wiederzusehen. In seiner Nähe fühlte sie sich wohl auf eine Art und Weise, die sie jedoch nicht ganz verstand. »Dein Handy«, verlangte Blaine und hielt ihr seine Hand entgegen. Sie musterte ihn misstrauisch, reichte ihm dennoch ihr Handy. Ihr Handy in seiner Hand haltend, drückte er den Knopf an der Seite und ein Bild von Chase und Malina tauchte auf. Sie trug Chase auf ihrem Armen und gab ihm einen Kuss auf die Wange. Es wurde keine zehn Meter entfernt auf diesem Bürgersteig geschossen.

»Fünfter November, zweitausend, einundzwanzig«, verriet sie ihm ihr Password. »Chase's Geburtstag«, teilte sie ihm mit, was der Tag für eine Bedeutung hatte. Blaine tippte die Zahlen ein und der Sperrbildschirm öffnete sich. Ein weiteres Bild der beiden erschien. Es wurde von Malina aufgenommen. Sie saßen in einer Bücherei auf einem alten Sofa und jeder von ihnen hielt ein Buch in der Hand. Blaine mutmaßte, dass es der kleine Buchladen neben ihrer Wohnung war, was ihn schmunzeln ließ. Er drückte auf ihre Kontakte und sah, dass sie nur sieben Kontakte eingespeichert hatte, darunter der Kinderarzt und ihre Arbeitsstelle. Er tippte auf Kontakt hinzufügen und gab seine Nummer an als auch seinen Namen. »Meine Nummer«, machte er ihr klar, was er mit ihrem Handy gemacht hat. Malina durchwühlte gerade ihren Tasche, was Chase etwas Unverständliches murmeln ließ. Ein paar Sekunden später hatte sie ihren Schlüssel in der Hand und nahm ihr Handy wieder, was Blaine ihr entgegenhielt. »Danke«, lächelte sie und blickte zu ihm. »Ich mein für alles heute.« Blaine's charmantes Lächeln legte sich über seine Lippen. »Für dich doch immer«, entgegnete er. Beschämt wich sie seinem Blick aus und drehte sich der Haustür zu. »Auf Wiedersehen«, sprach sie, während sie die Tür aufsperrte. »Auf Wiedersehen«, sprach er ihr nach. Somit verschwand Malina mit Chase im Arm hinter der Tür. Im Treppenhaus stieg sie die Treppen hinauf, während Blaine schmunzelnd zu seinem Auto zurückkehrte.

-

Das zarte Klopfen an Malina's Haustür am späten Abend ließ sie wissen, dass Elina Worker vor ihrer Haustür stand. Ihre Nachbarin, die sie vor zwei Jahren, als sie hier einzog, kennengelernt hatte. Elina wurde zu einer guten Freundin, die ihr Leben, nachdem ihr Ex-Mann Archer sie verlassen hatte, komplett umgekrempelte. Sie arbeitete nun als Kindergärtnerin und half öfters mal im Buchladen nebenan aus. Archer verließ sie und doch taucht er öfters betrunken vor ihrer Tür auf. Sie weiß es besser und doch konnte sie ihn ihren Gefühlen gegenüber nie im Flur stehen lassen. Sie liebte ihn, obwohl er sie nach der Scheidung als Fremdgeherin verurteilte. Was einer der Gründe ist, weshalb er öfters vor ihrer Tür auftauchte und sie anschreit. An manchen Tagen schlug er sie sogar. Elina ähnelte sogar mit ihren Haaren und ihrer Figur her Malina doch ihr Gesicht war etwas markanter und etwas länger, eher Diamantförmig. Was sie eindeutig unterschied. Erneut klopfte es an der Tür, keine fünf Schritte von der Küche entfernt. Sofort hörte Malina auf mit dem, was sie tat und lief zur Tür rüber. »Hey«, sprach sie erfreut, ihre gute Freundin zu sehen. Keine Sekunde später huschte schon der kleine Nick vorbei. »Chase«, rief Malina über ihre Schulter. »Nick ist da«, teilte sie ihrem Sohn mit, dass sein drei Jahre älterer Freund vorbeikam. Chase schnelle Schritte waren zu hören. Er schoss sofort mit einem breiten Grinsen aus seinem Zimmer. Er zog Nick in eine lange Umarmung, bevor die beiden wieder in Chase Zimmer verschwanden.

Take The RiskWo Geschichten leben. Entdecke jetzt