Kapitel {15}

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Zwei Monate später.

Es war bereits nach acht, als Malina sich für ein Date zurechtmachte, das sie alleine mit Blaine verbringen wird. Sie hoffte, dass es der Abend wird, an dem Blaine ihr ebenfalls sagte, was er für sie empfindet. Den dies hat er bisher nicht getan und Malina dachte, mit einer Frau zu schlafen wäre etwas andres, als sie zu lieben. Elina erklärte sich bereit, während des Dates auf Chase aufzupassen. Es ging ihr schon viel besser und Malina vermutete, dass dies an Vadik lag, der ab und an nach ihr sah. Im Badezimmer zog sie gerade den letzten Strich ihres Eyeliners, als ihr Handy klingelte. Sofort legte sie den Stift beiseite und eilte in den offenen Wohnbereich. Fast, aber nur fast stolperte sie über eine der vielen Kisten, die seit einigen Tagen überall verteilt auf dem Boden der Wohnung lagen. Es waren Umzugskartons, den Blaine fragte sie, als er mal bei ihnen übernachtet hatte, ob sie nicht vielleicht zusammen ziehen wollen und da Chase bei ihnen saß und sofort begeistert zustimmte, konnte Malina nicht ablehnen, was sie sehr wahrscheinlich auch nicht getan hätte. Ihr Handy, nicht weit entfernt vom Sofa erblickend, lief sie hinüber und hob ab. »Hey красота«, drang Blaine's Stimme in ihr Ohr. Den Spitznamen gab er ihr vor einigen Monaten. Malina, die ausführlich danach in Büchern suchte, was er bedeutete, da Blaine es ihr nicht verraten wollte, fand heraus, dass es übersetzt Schönheit hieß. »Blaine«, entgegnete sie ihm schmunzelnd. »Hast du schon zu Abend gegessen?«, fragte er. »Nein ich habe...« Auf dich gewartet. »Ich hatte keinen Hunger.« Blaine murmelte auf Russisch etwas Unverständliches. »Meinst du, du hast vielleicht in etwa zwanzig Minuten Appetit?«, erkundigte er sich. »Worauf Appetit?«, deutete sie charmant an. Blaine's amüsantes Lachen drang an ihr Ohr. »Du machst mich fertig, Lady! Ich meinte eigentlich, ob du Appetit auf etwas Essbares hast. Ob du und ich irgendwo essen gehen.« Er hielt inne. »Mein Chauffeur ist in fünf Minuten bei dir, wir sehen uns gleich«, teilte er ihr mit und ließ ihr nicht mal Zeit zum Antworten, da legte er schon auf. Sie lächelte.

Vor seinem Haus, das sie die letzten Monate öfters zusammen mit Chase besuchte, kam der Wagen zum Stehen und der Chauffeur stieg aus. Er öffnete ihr die hintere Tür und streckte ihr seine weiß behandschuhte Hand entgegen. Erfreut nahm sie seine Hand dankend an und stieg aus dem Wagen. In ihrem langen schwarzen seiden Kleid stand sie nun in der Einfahrt. Die warme Sommerluft am Abend wirbelte ihre weichen, voluminösen Locken auf, als sie auch schon Blaine entdeckte. Er stand vor seiner Haustür, trug einen dunkelblauen Anzug und seine Haare lagen ihm auf der Stirn. Es sah weniger ungepflegt aus, es stand ihm und es machte ihn sogar auf eine Art und Weise attraktiver. Sein charmantes Lächeln auf seinen Lippen ließ Malina's Herz schneller schlagen. Sie liebte dieses Lächeln. Als sie bei ihm ankam, warf sie sich direkt in seine Arme. »Gott, darauf habe ich den ganzen Tag lang gewartet«, sprach sie. Von ihm umarmt zu werden, fühlte sich so gut an. Und als er sie küsste, glaubte sie, dahinzuschmelzen. Sie schlang die Arme fester um seinen Nacken und strich mit ihrem Finger durch sein weiches Haar. Blaine wich zurück. Sie sah zu ihm auf. In seinen dunklen Augen schimmerte ein kleines Feuer, doch in ihnen lag auch etwas Nervöses.

»Du siehst wundervoll aus«, lächelte er, als er sie von Kopf bis Fuß musterte. »Genau wie du«, entgegnete sie ihm mit einem reizvollen Lächeln. Ihr Blick wanderte zur offenen Haustür. »Ich dachte, wir gehen essen?«, erkundete sie sich verwirrt bei ihm. »Zuerst möchte ich dir etwas zeigen«, sprach er schon fast unruhig und reichte ihr seine Hand. Neugierig sah sie von seinen Augen zu seiner Hand und wieder zurück. Ihre Hand in seine legend, lief Blaine auch schon mit ihr durch die Haustür. Aufgeregt fragte sie sich, was er ihr wohl zeigen wollte. Er blieb vor der Tür, in der sich sein Arbeitszimmer befand, stehen und drehte sich zu ihr. Mit einem ernsten Blick musterte er sie. Malina's Lächeln wisch ihr keine Sekunde von den Lippen. »Öffne sie«, flüsterte er ihr zu. Malina bemühte sich, ihre plötzliche Nervosität zu verbergen und wandte sich der Tür zu. Ihre Hand legte sich um den Türgriff und keine Sekunde später drückte sie diese herunter. Blaine ließ sie keine Sekunde aus den Augen und beobachtete jeden Zentimeter ihres Gesichts. Er wollte ihre gesamte Reaktion auf das, was sie erwartet, betrachten. Sie lief hinein, gefolgt von Blaine. Ein zwanzig Quadratmeter großes Kinderzimmer erschien vor ihren Augen. Die großen Fenster ließen es trotz der weißen langen Gardinen sehr hell und geräumig wirken. Das Kinderbett stand in der Mitte rechts an der Wand. Darauf befanden sich zwei orange Kissen und eine dazu passende Decke. Über dem Bett hing von der Decke hinab ein beigefarbener Stoff, der sich um beide Bettenden legte. Daneben stand ein Nachttisch, auf dem sich ein kleines Nachtlicht in Form eines Elefanten befand. Vor dem Bett lag ein blau-orangener Teppich und gegenüber dem Bett befanden sich eine kleine Autobahn. Links daneben ein kleines Bücherregal samt einer Kuschelecke. In der Mitte des Zimmers stand ein kleiner Tisch mit zwei Hockern aus Holz. Malina trat ein Schritt weiter in den Raum und erkannte aus dem linken Fenster den großen Garten, in dem sich Bosco und Carlos aufhielten. Sie spielten mit einem schon sehr abgeranzten Seil. Malina hatte sich bereits etwas an die beiden gewöhnt, weshalb sie keine Angst mehr vor ihnen hatte. »Wie findest du es, glaubst du, Chase wird es mögen?«, erkundigte er sich bei ihr.

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