Thoughts

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POV Ryo

Nach der ewigen Leere verspürte ich, wie mein Bewusstsein zurück kam. 
Mein Körper bewegte sich im Schlaf. Er drehte sich nach oben und nach unten nach links und nach rechts, bis ich auf Widerstand stieß. Ich spürte die Wärme, die von dem Körper ausging, der neben mir lag und je mehr der Schlaf vorbei ging und je mehr die Realität zurückkam, spürte ich den warmen Atem welcher in mein Gesicht stieß.
Mein Rücken tat unglaublich weh, sowie auch meine Adern und meine Arme. 
Es fühlt es sich beinah an, als hätte man sich eingeklemmt. Irgendeinen Muskel, der nicht da sein würde, wo er hingehört doch so war es nicht. Als ich meine Augen öffnete, ignorierte ich die Person, die neben mir lag. Vorerst. Ich sah auf meine Arme, meinen Oberkörper, welcher von einem offenen Hemd ummantelt war. An jeder Vene, die durch meinen Körper floss, erkannte ich die Farbe schwarz.
Die schwarze Magie machte sich bemerkbar
Ich war, schwach. Aber nicht mehr so schwach, dass ich in deine Ohnmacht fallen würde. Nachdem ich die Adern meines Körpers inspizierte Blickte ich herauf in das Gesicht von Stephanie. Ihr ruhiger Atem welcher mir verrät, dass sie gerade wahrscheinlich am Träumen war, blies mir ins Gesicht. Ich weiß nicht genau, warum sie neben mir im Bett liegt, warum mein Hemd offen ist, warum ihre Hand auf meiner Schulter liegt.
Doch, ich denke, sie wollte nur aufpassen - aufpassen, dass mir nichts passiert und aufpassen, dass ich nicht sterbe.
Bedacht darauf, sie nicht zu wecken, verließ ich das Bett. Ich konnte mich nur langsam fortbewegen, es glich eher einer Person, welche sich das Bein gebrochen hat- oder vermutlich ein Bandscheibenvorfall hatte. Ich beobachtete auf dem Balkon die Garde, wie sie hektisch herum liefen, wie sich Jack und Chris stritten, wie Nero dazwischen ging. Wir alle verdutzt geschaut haben, wie keiner verstanden hat, warum Chris Jack geschlagen hat
Ich verstand es auch nicht. Chris wirkte schockiert. Es wirkte nicht es würde er Jack  verletzen wollen. Es wirkt wie als wäre er fremd gesteuert. Aber geht sowas überhaupt? was ist überhaupt passiert, nach dem großen Knall?
Welche Fähigkeiten haben sich entwickelt? Welche Menschen sind in unser Königreich eingedrungen, welche magischen Wesen? Gibt es neue Formen der Magie? Ich fühle mich, als wäre mein Kopf so leer und gleichzeitig so voll mit Fragen. Ich fühle mich, als wär ich nicht mehr der König. Ich fühle mich, als wär ich ein Neuling, der gerade in die Unterwelt gestoßen ist. Ich fühle mich so wie vor den unzähligen Jahren, in denen ich hier gelandet bin.
Das Gespräch mit der Person, welche ich am Felsen getroffen hab... es lässt mich nicht los. Die Person erklärte mir alles aber verstehen tue ich nichts. Ich wachte auf einer großen, grünen Wiese auf. Ich hatte das Gefühl, dass ich 18 Jahre alt bin, das Gefühl, dass meine Verlobte im Eisreich auf mich wartet und ich alles tun muss, um sie zu erreichen.
Doch je länger ich hier bin, wirkt es mehr als ein trug, der mit der neuen Welt ein herkam.
Zu wem gehöre ich? Wo sind meine Leute? Wo sind die Bewohner des Sommerreiches?
Wer bin ich?
Ist mein Name Ryo Black? Oder ist es auch nur eine Lüge des ganzen Problems hier?
Doch die größte Frage, die mich beschäftigt neben meiner Existenz - wo finde ich Samantha Green? Und wie bringe ich sie zu Fall? Wie kann ich es rechnen, dass unser Sommerreich, verloren ist?

POV Jack
Ich konnte nicht fassen, was gerade passiert ist
Ich ging mit Chris in das Haus, um für eine Sekunde den Scheiß Frust zu vergessen. Eine Sekunde mal im Drecks Kopf ausschalten. Eine Sekunde mal nicht der Chef der Garde sein zu müssen.
Doch bevor ich die Beziehung mit Chris ausleben konnte, und bevor sich unsere Körper überhaupt näher kommen konnten, brach das Haus über uns ein.
Die Balken krachten herab, trafen Chris an seine Schulter. Eine Millisekunde später und wir wären tot. Glücklicherweise konnte ich Chris an der Seite nach draußen schubsen glücklicherweise konnte ich uns dieses eine Mal retten.
Etwas schwer atmend vom Schreck, der in unseren Gesichtern geschrieben war, sah ich zu Chris. Wir waren beide sehr erleichtert, doch das verblasste sehr schnell.
In der nächsten Sekunde traf mich Chris seine Faust unverhofft am Kiefer - ich hätte es nicht abwehren können. Das war das erste Mal, dass er mich geschlagen hat. Wut entbrannt fragte ich, ob er noch alle Latten am Zaun hat.
Aber ich sah sehr schnell den Schock in seinem Gesicht. Er Entschuldigte sich 1000 mal bis er wieder aus holte- doch bevor er mein Gesicht treffen konnte, fing die starke Hand von Nero  seine Faust ab. Er gab ihm eine Standpauke Und ich distanzierte mich etwas von der Situation. Irgendwas stimmt da nicht.  irgendjemand will mir schaden
Vielleicht weil ich momentan noch der stärkste bin. Vielleicht weil ich der Anführer der Garde bin und der einzige, der gerade noch ein kühlen Kopf bewahren kann. Ich zeigte Nero mit einer kurzen Geste, dass er mir so schnell es geht, folgen sollte. Danach verschwand ich in dem Kerker des Königreichs. in vielen alten Schriften wurde festgehalten, dass der Kerker der einzige Ort ist, wo keine Art der Magie funktioniert. Wie ein Bunker abgeschottet
In dem Kampfbereich oder auch der Arena in diesem Kerker, welchen ich anpeilte war nur fairer Kampf erlaubt. Keine Magie, höchstens Schwerter, Äxte oder die blanke Hand.

POV Lu
Nach dem Nero als auch Jack, Chris in seiner Erschütterung alleine ließen, gesellte ich mich zu ihm
Er wirkte wirklich niedergeschlagen, fast so, als würde er sich selber hassen, dass er Jack geschlagen hat. Obwohl er es doch nicht mit Absicht gemacht hat. Zumindest Beteuert er das und ich glaube ihm
Ich Strich vorsichtig über seinen Kopf und Schenkte ihm nur etwas meiner Nähe um ihn fühlen zu lassen, dass er nicht alleine ist. Dass jemand für ihn da ist, besonders da Jack jetzt erst mal nachdenken muss. An Jacks Blick konnte man sehr schnell merken, dass er eine Idee oder eine Vorstellung dessen hat, was gerade passiert ist.
„hast du Lust auf einen Tee? Ich könnte einen kochen ... mit Nana zusammen? Dann bist du erst mal Sicherheit und dann können wir auch schnell deine Schulter anschauen."

POV Zero
Ich erschrak mich fast zu Tode als die Gestalt hinter dem Bücherregal hervorkam.
Ich fragte wer die Person sei, beschwerte mich darüber, wie missverstanden ich mich hier fühle und fragte ihn, woher er kommt, nachdem ich seiner Stimmlage zufolge schlussfolgern konnte, das es wahrscheinlich ein Junge war.
Doch er gab mir keine großartigen Antworten. Er brummte und drückte sich sehr, sehr schnell an mir vorbei. Ich sah am vorbeigehen das Logo auf seinem Cape.
Nach unserer Begegnung ging mir das Treffen nicht mehr aus dem Kopf. Wer ist der mysteriöse Fremde, welcher sich in der Bibliothek aufhält? welcher so panisch war, als ich in erwischte?
Ich würde ihn nie verraten. Warum sollte ich auch? Warum sollte ich diesem blöden Drecksnest hier helfen?
Ich Schnappte mir ein unbeschriebenes Buch.  Wie es aussah, war hier schon seit Ewigkeiten keiner mehr drin ... also mach ich's  mir hier einfach gemütlich. Ich mag verlorene Plätze. Ich sehe mich darin. Schnell, fand ich kleine Kerzen. Ich zündete sie mit den Streichhölzern, welche in einer Schublade in einem Schreibtisch lagen an und begann zu schreiben.
Ich schrieb über Caden und Kage und wie sehr ich die beiden vermisse. Ich philosophierte darüber, was den beiden geschehen sein muss, dass sie so wurden, wie sie sind und was hätte geschehen müssen, dass ich die beiden nicht hätte verlieren müssen.
Ich vermisse die beiden, in jedem Atemzug den ich mache. Das gleiche gilt für Alice. Ich hoffe sie ist mit Addam sehr glücklich. ich hoffe, sie wird nicht verletzt und ich hoffe am allermeisten, dass alle drei noch leben. Ich hoffe, dass sie nicht mit ihrem Ziel gestorben sind, die Elite auszulöschen. Ich hoffe, dass ich die drei jemals wieder sehen werde, wenn ganz viel Zeit verstrichen ist. So viel Zeit, dass man vergeben kann was passiert ist und so viel Zeit, dass man Gefühle nicht mehr so überstürzt fühlt. Besonders der Konflikt zwischen Kage und Caden macht mich fertig. Dieser ewige Konflikt zwischen Liebe und Freundschaft.
Ich schrieb auch viel über die ersten Stunden, hier im Sommerreich - darüber, wie missverstanden ich mich fühle. Wie der große, starke Mann sowie auch der dünne, zierliche weißhaarige denken, dass ich vermutlich verrückt bin.
Ich schrieb alles auf, bis ich für den heutigen Tag zur letzten Seite kam
Es skizzierte mir das Gesicht des fremden, welches verdeckt war, skizzierte mir das Logo, was ich auf seinen Klamotten wieder finden konnte. Ich versuchte, seine strahlenden Augen zu malen, aber das war mit den Farben, die ich hatte, sehr schwierig.
Seine Augen waren unglaublich ausdrucksvoll... so viel Angst und auch so viel Freiheit. Ich liebte es. Ich liebe es, in solchen Momenten zu spüren, wie das Adrenalin durch meine Venen fließt, wie mein Herz schnell schlägt, wie meine Neugier unersättlich ist. Ich hoffe, ich treffe ihn eines Tages wieder.
Ohne aufzupassen wurde der Tag wieder zur Nacht.
Ich war froh, die Kerzen gefunden zu haben. Sie spenden mir Trost und Helligkeit in der großen Dunkelheit.
Nachdem ich meine Gedanken und Gefühle aufgeschrieben hatte, beschloss ich nun endlich einen sicheren Platz für mich in der Bibliothek zu errichten. 
Ein Bett, vielleicht ne kleine Küche und Tisch - einfach alles, was man eben so braucht, ohne dass es großartig viel ist. 
Und solange es noch keine Bibliothekarin im Sommerreich gibt, könnte es vielleicht mein Beruf werden?

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