Ich kann sehr hartnäckig sein. Also warf ich mich in den Mississippi und fand dabei heraus, dass ich nicht mehr aufs Atmen angewiesen war. Ich stapfte eine halbe Stunde auf dem schlammigen Flussgrund herum und wartete darauf, zu ertrinken. Dann gab ich es auf und schlug mich zurück zum Ufer durch. Interessanterweise fühlte ich die Kälte nicht, obwohl ich pitschnass und es nicht wärmer als acht Grad war.
Dann hängte ich mich an eine Starkstromleitung und erdete mich. Das war zwar nicht gut für meine Frisur, hatte aber leider nicht den gewünschten Effekt.
Ich trank eine Flasche Bleiche, bekam aber nur einen trockenen Mund und unerträglichen Durst.
Ich stahl ein Metzgermesser bei Wal-Mart. Kann ich nur empfehlen: Um drei Uhr morgens kann man bei Wal-Mart prima einkaufen, wenn man tot ist und gerade keine Kreditkarte dabeihat. Mit dem Messer stach ich mir mitten ins Herz. Nichts. Nur ein kleiner Tropfen floss träge aus der Wunde, wurde langsamer, während ich ihm entsetzt und zugleich fasziniert zuschaute, und stoppte dann ganz. Ein paar Minuten später erinnerten nur noch ein Riss in meinem Anzug und ein winziger Blutfleck an den Versuch.
Ich dachte gerade darüber nach, wie ich mich selbst enthaupten könnte, während ich die Lake Street entlangtrottete, als ich plötzlich leise Stimmen und eine Art unterdrücktes Wimmern hörte. Ich wollte schon weitergehen, schließlich hatte ich mit mir selbst genug zu tun, besann mich dann aber auf mein Gefühl für Anstand, überquerte die Straße und bog um die Ecke.
Dort bot sich mir folgende Szene: Drei Männer umstanden in einem bedrohlichen Halbkreis eine Frau und schubsten sie brutal hin und her. Die Frau hielt ein kleines Mädchen mit großen Augen an der Hand, das vielleicht sechs Jahre als war. Ihre Angst ließ die Frau wie fünfzig aussehen. Ihre Handtasche lag auf dem Boden. Niemand versuchte danach zu greifen, und ich nahm an, dass sie die Tasche den Männern entgegengeworfen und dann zu fliehen versucht hatte. Die Typen aber hatten sie in die Ecke getrieben, denn sie waren auf etwas anderes scharf als auf ihre Handtasche. Sie wollten ...
"Bitte", wisperte sie, und ich war erstaunt, wie gut mein Gehör funktionierte, da ich sie bereits einen Block entfernt wahrgenommen hatte. "Tun Sie mir nichts vor meiner Tochter. Ich gehe mit Ihnen. Ich tue alles, was Sie wollen ... aber bitte ... bitte ..." "Mami, lass mich nicht allein!" Die Augen des Mädchens leuchteten in einem hellen Whiskey-Braun, und als ich ihre Tränen sah, verspürte ich in meinem toten Herz eine Regung. "Geht weg. Lasst meine Mami in Ruhe ihr ... ihr Stinker!"
"Psst, Justine. Sei still." Die Mutter wollte sich aus dem Griff ihrer Tochter befreien und versuchte so etwas wie ein Lachem. Ein grausiges Lachen. "Sie ist müde. Es ist spät. Ich gehe mit Ihnen."
"Will nicht dich", sagte einer Männer, das Mädchen fest im Blick. Justine brach erneut in Tränen aus, wobei sie mit den Füßen stampfte und Kiesel und Sand in Richtung des Mannes trat. Ich bewunderte ihre Tapferkeit, auch wenn ich von der Szene tief geschockt war.
"Ich nehme Sie mit zu meinem Auto. Der Motor springt nicht mehr an, aber ich könnte ... mit allen ... bitte, tun sie mir nur einen Gefallen ..."
"Hallo, ihr Arschlöcher!", sagte ich aufgekratzt. Alle fünf fuhren erschreckt zusammen. Das erstaute mich. Eigentlich bewegte ich mich nicht besonders leise. Ich konnte nicht glauben, was ich da tat, denn ich war auch nicht gerade der konfliktfreudige Typ. Andererseits, was hatte ich zu verlieren? "Pardon, ihr drei Arschlöcher. Ich meine nicht die Lady und das Kind. Leute, würdet ihr mal rüberkommen und mich umbringen?" Während sie damit beschäftigt wären, mich abzumurksen, könnten die beiden anderen flüchten. So wäre allen geholfen.
Justine lächelte mich erleichtert an und enthüllte dabei eine Lücke in ihren Milchzähnen. Die Männer kamen auf mich zu, Justine griff nach der Hand ihrer Mutter und zog sie in Richtung Lake Street, in Sicherheit.
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Männlich, Ledig, Untot (Larry Stylinson) *Abgeschlossen*
FanfictionDas war eine fürchterliche Woche für Louis Tomlinson! Zuerst verliert er seinen Job, und dann kommt er auch noch bei einem Verkehrsunfall ums Leben! Offensichtlich hat er es seinem Stiefvater zu verdanken, dass er im Leichenhaus in einem grauen Anzu...