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Ich wachte neben Styles auf und bekam den Schock meines Lebens. Zu allem Überfluss lag er auf der Seite, hatte den Kopf auf das Kinn gedrückt und beobachtete mich. Seine Brust war makellos und sein ...

„Guter Gott!" Ich setzte mich auf und betastete mich von oben bis unten. Gott sei Dank war ich bekleidet. „Lass das! Was mache ich überhaupt hier auf diesem satinbezogenen Höllenbett?" Ich robbte zur Bettkante vor. Wir lagen in der Mitte des gigantischen Bettes, dessen Laken erfreulicherweise gewechselt worden waren. Heute waren sie hellgrau, fast silbern.

„Ein Guten Abend auch dir." Er sah zu, wie ich mit der Grazie eines Nilpferdes aus dem Bett kletterte. „Wie kommt es, dass du heute Morgen von der Sonne nicht kross gebraten wurdest?"

„Was? Das fragst du mich? Wie soll ich das wissen?"

Wir waren so schnell wir konnten zu Styles Haus gefahren, trotzdem hatte die Sonne uns plötzlich überrascht. Ich machte mir keine Gedanken darüber. Hatte ich nicht die letzte Woche mit geöffneten Vorhängen geschlafen? Und zeigte mein Schlafzimmer nicht nach Osten? Aber Styles flippte aus, als ich die Autotür öffnete.

„Woher hätte ich denn wissen können, dass ein unterirdischer Weg zu deinem Haus führt?", grummelte ich, blinzelte mich selbst im Spiegel an und fuhr mir mit den Fingern durchs Haar. War mein Haar vielleicht gewachsen? Würde ich mir jemals wieder Sorgen machen müssen, ob ich einen Termin bei Simone bei Le Kindest Kut bekäme? Die Ansätze wirkten nicht dunkler. Wahrscheinlich sollte ich noch einmal zwei Monate abwarten.

„Lou?"

„Was?" Würde ich jemals wieder rote Strähnchen ausprobieren können – die waren mal in gewesen, dann wieder out und jetzt wieder ganz trendy. Was, wenn schulterlanges Haar einmal richtig aus der Mode käme? Ein schrecklicher Gedanke! Ein unmoderner Haarschnitt, ein Leben lang, für die Ewigkeit! Das wäre fast so schlimm, wie in den 60ern als Vampir wiederzukehren und auf ewig mit dem männlichen Mary-Tyler-Moore-Look leben zu müssen. Dann schon lieber gepfählt.

Louis."

„Was?"

„Wir haben gerade darüber gesprochen, warum du letzte Nacht nicht verbrannt bist. Versuche doch wenigstens, dich zu konzentrieren."

„Und du beruhige dich, bevor dich der Schlag trifft. Was ist schon Großes passiert? Ich hatte halt geglaubt, dass das Sonnenlicht dir genauso wenig etwas ausmacht wie mir."

„Herzlichen Dank für die Klarstellung. Nur um sicherzugehen: Sonnenlicht macht dir nichts aus?"

„Du warst doch in meinem Schlafzimmer, Styles. Erinnerst du dich daran, dass es nach Osten zeigt? Und dass meine Vorhänge weiß und durchsichtig sind?"

„Ich nahm an, du würdest im Keller schlafen." Er betrachtete mich mit solcher Eindringlichkeit, dass ich fast den Drang verspürte, mich unter seinem Blick zu winden. „Bemerkenswert. Wirklich bemerkenswert."

„Nun ja. Wie dem auch sei." Ich hüstelte bescheiden. „Als du den Wagen anhieltest, hatte ich nicht erwartet, dass sich der Eingang zur Bat-Höhle öffnen würde."

Styles hielt seinen Arm hoch. Es war ein grelles Rot, fast hummerfarben. Bei seinem Griff nach mir hatte er sich böse verbrannt. Das war mir wirklich peinlich gewesen. Hier stand ich, blinzelte ins Sonnenlicht und gähnte. Dort war Styles, noch bleicher als sonst, und streckte seinen Arm aus dem dunklen Wagen nach mir aus wie ein Rettungsring. „Oh, na klar", sagte ich langsam und dümmlich. War ich jemals so müde gewesen? „Die Sonne ... sie brennt ... oh, der Schmerz z... oh, grausame Strahlen ..." Schnarch.

Styles räusperte sich und holte mich zurück in die Gegenwart. Ich starrte auf seine Brandwunde. „Das tut mir leid. Ich wollte nicht, dass du verletzt wirst. Es wäre nicht passiert, wenn du mich hättest fahrenlassen, das ist dir doch klar?"

Männlich, Ledig, Untot (Larry Stylinson) *Abgeschlossen*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt