Ich liebe meine Katze. Sie kann eine ganz schöne Nervensäge sein, aber sie ist von mir abhängig und hat mich noch nie nach meinem Äußeren beurteilt. Genau genommen steckte ich überhaupt nur ihretwegen in diesem Schlamassel. Dennoch hatte ich sie nicht vor die Tür gesetzt. Ich hatte noch nicht einmal an ihr genascht! Ich war definitiv ein Katzenmensch!
Deshalb war es auch sehr irritierend, als ich feststellen musste, dass Hunde mich nun unwiderstehlich fanden. Bevor ich in dem Beerdigungsinstitut aufgewacht war, hatte ich Hunde geflissentlich ignoriert, und sie mich. Jeder hatte sich um seine eigene Angelegenheit gekümmert. Jetzt nicht mehr.
Nachdem ich aus meinem Auto gestiegen und einige Schritte gegangen war, hefteten sich fast ein Dutzend Hunde an meine Fersen. Sie himmelten mich geradezu an, und das sehr ausdauernd. Wenn ich mich umdrehte und sie mit einem Tritt in die Flucht zu schlagen versuchte, schlichen sie nur näher, leckten an meinen Knöcheln und schenkten mit eine Art breites, dämliches Grinsen. Ich weiß nicht, warum mir das noch nicht widerfahren war, als ich in der Lake Street nachts die bestmögliche Selbstmordmethode gesucht hatte. Vielleicht brauchten meine Vampir-Pheromone einige Zeit, um sich voll zu entfalten. Vielleicht gab es in diesem Viertel mehr Hunde. Vielleicht wurde ich aber auch langsam verrückt. Als ob die sabbernde Meute um mich herum nicht schon genug gewesen wären, klingelten mir noch die Ohren von Zayns Standpauke. Lange Rede kurzer Sinn: Ein Treffen mit einem Fremden, der wusste, dass ich ein Vampir war, hielt er erstens für verrückt und zweitens für dumm und mich, wenn ich zu diesem Treffen ginge, für verrückt und dumm. Ich hingegen verwies darauf, dass es noch verrückter wäre, meinen verletzbar, sterblichen Freund zu dieser Verabredung mitzunehmen.
Als er drohte, mir zu folgen, betrat ich meine Auffahrt und schob sein Auto auf die Seite. Unglaublich, wie leicht das ging. In meinem vorherigen Leben hatte ich mehr Mühe damit gehabt, meine Garagentür zu öffnen. Zayn war beeindruckt, aber sauer. Bis dahin hatte ich noch keine gemischten Gefühle zu wittern bekommen, und es roch sehr merkwürdig - wie flambierter Schokoladenpudding.
Als ich ging, war er gerade dabei, meine Küchenschränke umzuräumen. Er weiß, wie ich es hasse, nichts zu finden.
Ich parkte meinen Wagen in einem unverschämt teuren Parkhaus und näherte mich gerade Barnes & Noble, als eine dreckige, matschverschmierte Limousine auf meiner Höhe mit quietschenden Reifen bremste. Die Hunde (drei schwarze Labradore, ein Corgi, ein Golden Retriever, zwei fette Pudel und ein Köter undefinierbarer Rasse, alle mit Hundehalsbändern und schleifenden Leinen) erschrecken sich vor dem Lärm, und ich nutzte die Aufregung, um noch einmal "Haut ab!" zu zischen.
Alle Türen der Limousine sprangen auf
"Was ...?"
Viele Hände griffen nach mir.
"Heh ...!"
Und zerrten mich ins Innere des Wagens. Die Türen schlugen zu, und wir fuhren los.
"Ich wusste, dass das geschehen würde", ließ ich meine Entführer wissen, "nur damit ihr Bescheid wisst. Es war ja ganz offensichtlich, dass der Anruf eine Falle war." Vier meiner Entführer saßen mir gegenüber (toll! Extrabreite Sitze!), und ihre martialische Aufmachung war beeindruckend. Sie hielten mir große Holzkreuze mit ausgestreckten Armen entgegen, und einer von ihnen schüttelte eine kleine Flasche mit einem Korken. Ich nahm an, es handelte sich um Weihwasser. Sie wirkten ein bisschen angespannt, aber nicht wirklich eingeschüchtert. Das hier taten sie nicht zum ersten Mal. "Wer von euch hat mich angerufen?"
Totenstille.
"Bitte, bitte. Wenn ihr es so haben wollt. Aber Angst habe ich nicht. Das erinnert mich an meinen Abschlussball. Der rüde Umgang, die muffigen Gesichter, die übertriebene Limousine ... ach ja ... schön war die Zeit."
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Männlich, Ledig, Untot (Larry Stylinson) *Abgeschlossen*
FanfictionDas war eine fürchterliche Woche für Louis Tomlinson! Zuerst verliert er seinen Job, und dann kommt er auch noch bei einem Verkehrsunfall ums Leben! Offensichtlich hat er es seinem Stiefvater zu verdanken, dass er im Leichenhaus in einem grauen Anzu...