VIII - Der Sturz eines Falken

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Heute ist der Tag gekommen. Ich weiß wie hart es sein wird. Auch ich musste meine Familie, meine Heimat damals verlassen. 
Königin Dara wachte auf. Eine sanfte Sommerbrise wehte durch das offene Fenster in ihr Zimmer hinein. Die Sonne schien und die Luft war angenehm warm.
Sie legte die Decke beiseite und stand auf. Die warme Luft prallte auf ihren Körper. Sie zog sich einen Mantel drüber und lief hinüber zu ihrem Tisch, dort schenkte sie sich Wasser ein und trank einen Schlug.
Es klopfte an der Tür und Katherine Prierce trat herein. Sie war Daras beste Freundin und gleichzeitig ihre Bedienstete.

"Ein Wundervoller Morgen nicht?" Sagte sie. Katherine hatte lange braune, leicht lockige Haare und braune Augen und war wenige Jahre älter als Dara.

"Das ist es." Antwortete sie kalt und saß sich auf ihren Stuhl.
Katherine half ihr sich die Haare zu bürsten.

"Heute Abend wird sie abreisen." Sagte Dara und starte mit leeren Augen in den Spiegel.
Katherine seufzte: "Ihr habt sie zu einer starken Frau erzogen. Ich bin mir sicher sie ist beriet dafür." Sagte sie aufmunternd.
Dara sah sie mit einem milden Lächeln an.

"Das ist sie, aber ich weiß nicht ob ich es bin." Ihre Augen liefen rot an.

"Ich kann mir nicht im kühnsten vorstellen wie hart es für euch sein muss, doch ihr seid die Königin, die Herscherin von Herros. Ihr müsst stark sein." Sagte sie und fasste ihr dabei an die Schulter.
Dara nahm Katherines Hand: "Ich danke dir."


Nachdem Daras Haare gemacht waren und sie ordentlich gekleidet war verließ sie ihr Gemach und lief alleine hinaus in den Garten. Sie wollte Zeit für sich haben und bat ihren Leibwächter, Ser Nolan, an der Burg Mauer zu warten.
Viel Zeit blieb ihr aber nicht, denn sie wurde von einem Überbringer unterbrochen.

"Eure Majestät, die ersten Gäste sind angekommen. Sie warten auf euren Empfang am Burgtor."
Dara sah ihn überrascht und verwirrt an. Doch ließ sich nichts anmerken.

"Ich komme sofort." Sagte sie höflich.
Sie wollte ihre unerwarteten Gäste nicht warten lassen und beeilte sich.
Am vorderen Hof traf sie dann auf ihre Gäste. Es war das Haus Astrantia, Lehnsherrn der Laycesters. Lord Erhard Astrantia half seiner Gattin Lady Emma Astrantia aus dem Wagon auszusteigen. Nach ihnen trat eine Junge Frau heraus. Sie war 22 Jahre alt und trug lange offenen Haare, die in sanften Wellen ihren Rücken runter fließten. Mit ihren klaren, blauen Augen sah sie sich um. Sie trug ein helles lilanes Kleid mit einem weiten Ausschnitt. Ihr Teint strahlte eine natürliche Eleganz aus und ihr Lächeln war warm und einladend. Ihre ganze Ausstrahlung verleihte ihr eine zeitlose Schönheit, die im ganzen Land bekannt war. Ihr Name war Lilly Astrantia.  
Zusammen liefen die drei in Daras Richtung. Ihre Gardisten kümmerten sich um ihr Gepäck und nur ein einzelner Ritter ist mit ihnen gereist.

"Willkommen!" Sagte König Laurin freudig, der gerade heraus stürmte und sich neben Dara stellte. Loras, Jamie und Padme folgten ihm.
Dara sah, noch immer ahnungslos, zu ihm herüber. Seine Haut war immer noch blass und sein Körper noch immer sehr dünn und schmächtig. Doch er war fröhlich und gut gelaunt. Ich habe ihn sehr lange nicht mehr so glücklich gesehen dachte sie sich.

"Wir danken euch für eure Einladung, eure Majestät." Sagte Lord Astrantia und alle drei verneigten sich kurz und respektvoll.

"Kommt, wir begleiten euch herein." Sagte König Laurin einladend und lief voraus.
Jamie wollte sich mit Lilly unterhalten, doch sie wies ihn ab. Dara lief schweigend hinterher.

"Ist alles in Ordnung, Mutter?" Fragte Padme die sich neben ihr stellte.

"Ja, mein Kind. Es ist alles in Ordnung." Sagte sie in ihren Gedanken versunken.

"Es hat was mit Vater zutun." Sagte Padme misstrauisch. "Er ist... anders als sonst, so fröhlich." Sagte sie.
Dara schwieg.
Das letzte mal hielt es nicht lange an, ich hoffe meine Worte haben ihn diesmal erreicht. Wenn nicht... fällt die ganze Last am Ende wieder auf mich.
Vor dem Gästezimmer hielten sie an.
Lord Astrantia richtete sich zum König.

Die Ballade von Leid & Elend Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt