Kapitel 5 - Das Unvermeidbare

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POV Izuku:

Natürlich hatte er bis dahin nicht seine Ruhe. Ganze vier Mal hatte Bakugo ihre ruhigen Spaziergänge gestört und sich zwischen ihn und Ochako gedrängt. Irgendwann hatte es ihn so genervt, dass er nicht mehr an den Spaziergängen teilnahm, zu Inkos Bedauern. Seine Mutter verstand seine Abneigung gegen den Lord nicht, aber er hatte ihr auch nicht gesagt, was Bakugo ihm am Ball ins Ohr geraunt hatte.

Leider konnte er ihm nicht ewig entkommen. Und heute war wieder ein Ball angesagt. Kurz hatte er überlegt, ihn ausfallen zu lassen, doch er wollte sich nicht alles verderben lassen.

So machte er sich fertig, ging noch einmal baden und schlüpfte in seinen schwarzen Anzug für heute Abend. Darunter trug er ein dunkelblaues Hemd und seine Fingernägel waren schwarz lackiert, ganz nach dem Thema „Mondlose Nacht" der Familie Tokoyami, die den Ball ausrichteten. Einzelne helle Punkte auf seinem Hemd symbolisierten die Sterne des Nachthimmels und seine Socken, die niemand sehen würde, trugen ebenfalls Sterne auf ihnen.

„Die dunklen Farben stehen Euch", meinte sein Kammerdiener Tonaro, der ihm beim Ankleiden half. „Damit werdet Ihr bestimmt ins Augenmerk einer interessanten, jungen Dame fallen."

Izuku lächelte und erwiderte nur: „Solange ich damit der Aufmerksamkeit von einem bestimmten Lord entkomme, ist es mir recht."

Zwei Stunden später stand er in einem düsteren, mit flackernden Kerzenleuchtern ausgestattetem Saal, der in jeder Ecke eine kleine Bühne hatte, auf dem sich edel bemalte Männer und Frauen zum Takt der leisen Musik räkelten. Izuku musste zugeben, dass ihn die geschmeidigen Bewegungen anzogen, sie wirkten fast wie aus einer anderen Welt. Gerade stand er vor einer Bühne, auf der ein schlanker, muskulöser Tänzer mit blauschwarz bemaltem Körper sich sinnlich zur Musik wiegte, die Augen geschlossen.

„Gefällt dir, was du siehst?", raunte ihm eine dunkle Stimme ins Ohr. Izuku hatte das Gefühl, das Herz springe ihm vor Schreck aus der Brust und er tat einen erschrockenen Satz zur Seite. Rote Augen, die im flackernden Schein schelmisch blitzten, sahen ihn an. Bakugo trug einen schwarzen Smoking und das darunter liegende Hemd war ebenfalls schwarz. An seinen Ohren hingen kleine, sternenförmige Ohrringe.

Izuku fing sich wieder und sah den Lord sauer an. „Musste das sein?"

Bakugo schmunzelte und meinte: „Was, ich habe doch nur eine Frage gestellt. Oder darf man das nicht mehr, oh Lord Midoriya."

Izuku brummte genervt und wandte sich von ihm ab. Er hatte keine Lust, sich auf seine Spielchen einzulassen. Zu seinem Bedauern folgte der Lord ihm zum Getränkestand. Er griff sich das erstbeste Glas und tat sich beschäftigt mit Trinken. Bakugo ergriff ebenfalls ein Glas und stellte sich provokant neben ihn. Izuku schwieg eisern. Leider tat er es ihm nicht gleich.

„Ich habe dich die letzten Wochen im Park vermisst", säuselte er. „Auch wenn ich zugeben muss, dass meine Gesprächspartnerin erstaunlich selten über dich gesprochen hat. Und das, obwohl ihr angeblich Freunde seid, nicht?"

Izuku versuchte seine aufkommende Wut zu unterdrücken.

„Du kannst es einfach nicht lassen, mir diese Scheiße unter die Nase zu reiben, was?"

„Nein, kann ich nicht", antwortete er amüsiert und lehnte sich entspannt an die Wand. „Immerhin muss ich dir doch zeigen, wie wenig Kontrolle du über die süße Ochako hast."

Izuku schloss für einen Moment die Augen, um nicht auszurasten. Er konnte es sich nicht erlauben, vor aller Mann eine Szene zu machen. Das hätte Konsequenzen, auf die er gern verzichten würde. Aber Bakugo machte es ihm so verdammt schwer.

„Ich weiß nicht, ob du es immer noch nicht kapiert hast, aber ich habe kein romantisches Interesse an Ochako. Die für dich übrigens Lady Uraraka ist, verstanden?"

Der Lord, der mich verführte - BakuDekuWo Geschichten leben. Entdecke jetzt