Kapitel 20 - Der Tag danach

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POV Izuku:

Sie wurden durch leises Klopfen geweckt. Müde blinzelte Izuku und versuchte, im Dämmerlicht etwas zu erkennen. Eine Gestalt stand in der Zimmertür.

„Verzeiht, meine Herren, aber falls Lord Midoriya zurück zu seinem Elternhaus kehren will, bevor seine Abwesenheit entdeckt wird, solltet Ihr Euch beeilen."

Es war Kelvin, Katsukis Kammerdiener, der sie versuchte zu wecken. Katsuki bewegte sich an Izukus Rücken und rappelte sich leicht nach oben.

„Was", murmelte er verwirrt. Izuku beobachtete, wie er einen Moment benötigte, ehe er die Situation begriff. Als er Izukus Gegenwart bemerkte, hob er zuerst überrascht die Augenbrauen, dann schienen die Erinnerungen zu ihm zurück zu kommen und er grinste breit.

Katsuki wandte sich zu Kelvin und meinte in rauer Morgenstimme: „Danke, Kelvin, wir sind gleich unten. Kannst du die Kutsche bereit machen?"

„Das mache ich. Ich kam aber noch nicht dazu, sie seit gestern Abend zu reinigen." Er lächelte sie vielsagend an, verbeugte sich leicht und ließ sie allein.

Izuku blickte Katsuki verlegen grinsend an. Dieser schmunzelte und ließ sich zurück aufs Bett sinken. Er zog ihn an sich und umarmte ihn fest. Sein nackter Körper war herrlich warm.

„Äußerst schade, dass du schon so früh verschwindest", murmelte er müde, der Schlaf steckte noch in seinen Gliedern.

„Da hast du recht."

Izuku runzelte die Stirn und seine gute Laune verflog. Die Realität drohte ihn niederzustoßen. Er hatte überhaupt keine Ahnung, wie er seine Eltern mit den Tatsachen konfrontieren sollte. Und dass dieser kommende Moment das Ende seines bisherigen Lebens sein würde, war unumstößlich. War nur die Frage, wie es dann weiterging.

Izuku setzte sich auf das Bett im Schneidersitz und begann unruhig mit seinen Fingern zu spielen. Katsuki bemerkte es und legte ihm sanft eine Hand auf den Oberschenkel.

„Du hast Sorge vor deinen Eltern?", fragte er.

„Panik trifft es vielleicht eher", murrte Izuku. „Ich habe nicht vor, unsere Verlobung zu verheimlichen, aber wenn ich ehrlich bin, habe ich große Angst vor der Konfrontation."

Katsuki stemmte seinen Kopf gegen seinen Arm und sah ihn mitfühlend an. Eine Weile waren sie beide in Gedanken versunken, dann sagte Katsuki leise: „Wie wäre es, wenn wir zuerst einen Plan machen, bevor du blind in die Situation rein rennst?"

Izuku sah ihn schmunzelnd an und meinte neckend: „Du und Pläne? Mir war nicht bewusst, dass du dieses Wort überhaupt kennst."

Katsuki boxte ihn sanft, dann erklärte er: „Stimmt schon, Pläne sind nicht mein Stil. Aber ich will unbedingt verhindern, dass dich dein Vater ein zweites Mal wegen mir verprügelt und wegsperrt."

Izuku nickte, genau davor hatte er Angst.

„Also lass uns überlegen, wie du es ihm sagst und wie du die Kontrolle über die Situation behältst."

„Na gut", seufzte Izuku.

Es dauerte bestimmt eine Stunde, bis sie sich auf eine Vorgehensweise geeinigt hatten. Katsuki bestand darauf, sich in seiner unmittelbaren Nähe zu befinden, um Schlimmstes zu vermeiden. Als schließlich Kelvin zurück kam, um sie erneut aus den Federn zu schmeißen, weihten sie ihn in den Plan ein. Er freute sich sichtlich über die Nachricht, dass sie verlobt waren, jedoch war ihm die Sorge deutlich anzusehen. Er hatte von Tonaro mitbekommen, wie schlimm sein Vater war.

„Das wird schon", versuchte Katsuki ihm Mut zuzureden. Izuku nickte mit engem Hals und gab sich kurz dem Kuss hin, den Katsuki sanft forderte.

„Ich gebe Euch einen Moment, um Euch fertig zu machen. Ihr werdet nämlich außerdem unten erwartet. Wir werden es wohl zeitlich nicht mehr so hinbekommen, dass Ihr unbemerkt in Euer Haus schlüpfen könnt, befürchte ich."

Der Lord, der mich verführte - BakuDekuWo Geschichten leben. Entdecke jetzt