Kapitel 10

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Als wäre alles nicht schräg genug, klingelte es in der Situation, wo Ethan und ich dabei waren uns anzunähern. Zum Teil verfluchte ich das blöde Ding, zum anderen war ich der Klingel dankbar, uns gestört zu haben. Somit konnte ich mich irgendwie ein wenig fassen und passiv darüber nachdenken, was zur Hölle genau geschehen war.

Räuspernd, entfernte ich mich von Ethan und wollte mich erkundigen, wer mich um diese Zeit besuchen würde. Viel Möglichkeit gab es da nicht, außer Tay und meiner Mutter.

'Das ganze ist vollkommen verrückt',
dachte ich mir, als ich mich von dem Sofa erhob und meine Kleidung wieder zurecht richtete.

Es war nicht allzu lange her, dass ich Ethan kennenlernte und es war bereits so viel zwischen uns vorgefallen. Alles lief viel zu schnell und war verdammt aufregend, wenn ich ehrlich war, sodass ich langsam begann meine Sexualität seitnetwegen zu hinterfragen.

Es war nicht so, dass ich Homosexuelle Menschen nicht mögen würde, für mich war es eher einem Gebiet, dass ich nicht kannte und die unzählige Cliches, die man hörte, verunsicherten mich so dermaßen dies zutun, denn ich wollte nicht von der Gesellschaft deshalb 'abgestoßen' werden.

"Ich ähm, werde kurz zur Tür gehen", verständigte ich Ethan, der ebenfalls seine Kleidung und seine Haare stumm zurecht richtete, er schien jedoch sehr abwesend zu sein und ich fragte mich, was ihm in dem Moment durch den Kopf ging.

Kopfschüttelnd, öffnete ich die Tür einen kleinen Spalt, um zu sehen, wer sich davor befand, komischerweise war weit und breit keiner zu sehen.

'handelt es sich hierbei nur um einen blöden Scherz?'

"Ich gehe dann mal", äußerte Ethan im Hintergrund, der sich in der Zwischenzeit zurechtgemacht hatte und dessen Anwesenheit ich vollkommen vergaß.

Obwohl das, was wir zu haben schien, sehr oberflächlich und nur rein körperlich war, wollte ein winziger Teil von mir, dass er noch nicht fortging. Nicht, weil ich ihn vermissen würde oder so einen derartigen Quatsch, es ging eher darum, dass, obwohl wir bereits intim miteinander wurden, ein Teil von mir sich doch nach mehr sehnte.

"Oh, alles klar." So gut es ging, zwang ich mich zu einem kleinen Lächeln.

"Damit ich gehen kann, musst du bitte aus dem Weg gehen", grinsend signalisierte Ethan mit seinem Zeigefinger auf meine Füße, die wohl am falschen Ort waren und ihn dabei hinderte, die Wohnung zu verlassen.

"Oh Entschuldigung, klar!" Vollkommen durcheinander und mit hastiger Bewegung, machte ich einen Schritt zur Seite, um Ethan gehen zu lassen.

"Ethan!" "Jay?" Ethan, der kaum die Türklinke in der Hand hatte, hielt sofort inne, drehte sich ein wenig zu mir und mit einem müden Lächeln blickte er mich sanft an. "Was ist?." ergänzte er.

"Können wir über all das hier reden? Ich weiss, du willst los, aber irgendwann müssen wir nun mal über das reden, was gerade passiert." Etwas unbedacht redete ich drauf los. Doch weder meine Unsicherheit, noch die plötzliche Rede Bedürfnis, schien Ethan nichts auszumachen.

"Nagut?"

"Nagut?"

"Nagut".

Etwas überrascht, dass er mich an der Hand zurück ins Wohnzimmer zog, um mit mir dieses Gespräch durchzuführen, ließ ich mich mitziehen. Jedoch, worüber ich mit ihm genau reden sollte, war mir nicht ganz bewusst in dem Moment. Ein Glück, dass Ethan die Führung übernahm.

"Fühlst du dich unwohl?" Ethan hatte sich auf dem Sofa hingesetzt und stützte sich an seine Hände , als er sich ein wenig zurücklehnte.

"Nein, das ist es nicht-" verneinte ich schnell Kopfschüttelnd. "Es ist nur so, dass du immer schnell verschwindest, nachdem wir naja. etwas miteinander hatten" verlegen kratzte ich an meinem Hinterkopf, während mein Blick zur Seite wich.

Teacher's Pet (BoyxBoy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt