Das Ende der Woche rückte unerbittlich näher, ob ich wollte oder nicht. Viel hatte ich in der Zwischenzeit nicht geschafft, außer zu arbeiten und nach der Arbeit meine Zeit für das Studium zu investieren.
Ein Musterschüler-Leben eben.
Ethan ging ich in dieser Zeit komplett aus dem Weg, um unangenehme Gespräche zu vermeiden. Es war mir zu peinlich, nach unserer letzten Konfrontation wieder auf ihn zuzugehen. Die Erinnerung an unsere Auseinandersetzung lastete schwer auf mir.
Ein Modell hatte ich bis zum Ende der Woche immer noch nicht gefunden. Diese Aufgabe erwies sich als schwieriger als gedacht, da fast jeder potenzielle Mitschüler bereits von anderen Studenten des Kurses beansprucht wurde.
Ich hoffte, dass Ethan am nächsten Tag, wenn ich mein Portrait vorlegen musste, ein wenig Verständnis für meine Situation haben würde.
"Ich mache kurz eine Pause, Matt," sagte ich zu meinem Arbeitgeber, nachdem ich einige Stunden lang die Gäste bedient hatte. Matt war wie immer mit dem Papierkram beschäftigt, und es war Zeit für meine dringend benötigte Pause.
"Kein Problem, Jay. Geh und entspann dich ein bisschen," antwortete Matt freundlich, ohne seinen Blick von den Unterlagen zu heben.
Draußen tobte ein Sturm, wie die letzten Tage der Woche auch. Das hielt mich jedoch nicht davon ab, mich unter die Dachschräge des Gebäudes zu hocken und die Leute beim Vorbeigehen zu beobachten.
Meine Gedanken kreisten um viele Sorgen, die ich einfach nicht loswerden konnte. Ein Modell zu finden, war eine davon. Überraschenderweise machte mir auch das misslungene Gespräch mit Ethan zu schaffen.
"Nanu?" Eine unerwartete Stimme riss mich aus meinen Gedanken. Ich schaute auf und sah in strahlend grüne Augen, die überrascht schienen, mich zu sehen.
"Kennen wir uns nicht?" fragte der Fremde.
Es stellte sich heraus, dass es Ethans Sex-Partner war, der aus irgendeinem Grund ein Gespräch mit mir suchte.
"Ich denke schon?" antwortete ich unsicher. Ich war verwirrt, warum er mich ausgerechnet ansprach.
"Du warst doch bei Ethan im Auto, oder? Du besuchst seinen Kurs?" Der Fremde stellte für meinen Geschmack zu viele Fragen.
"Ja, kann sein," murmelte ich und blickte auf meine Uhr. So hatte ich meine Pause nicht verbringen wollen.
Ich bin eher introvertiert und genoss jede Sekunde der Einsamkeit. Wenigstens in meiner Pause wollte ich kein Gespräch mit Fremden führen.
"Bist du sein Model?" fragte er plötzlich. "Bitte?" Völlig verwirrt über die Frage, blickte ich ihn neugierig an. "Du weißt schon, ob du für ihn ebenfalls als Model stehst?"
'Ebenfalls?' Bezog er sich auf den Akt, an dem ich ungewollt teilhaben durfte?
"Nein?" antwortete ich weiterhin verwirrt.
Der Fremde nickte verständnisvoll. "Verstehe, dann will ich dich nicht länger aufhalten."
Wie auch immer sein Name war, der Typ wirkte trotz der eigenartigen Situation entspannt und sympathisch. Ich musste gestehen, dass ich erwartet hatte, er sei unfreundlich und arrogant. Aber nach dem kurzen Gespräch mit ihm wurde mir das Gegenteil bewiesen.
"Hey, warte mal," rief ich ihm plötzlich nach, ohne genau zu wissen, warum.
"Was gibt's?" fragte er neugierig mit einem Lächeln, das mich verunsicherte.
"Könntest du mir bei einem Projekt helfen?"
Und so war es, dass ich David kennenlernte. Der Fremde, den ich nackt in Ethans Wohnung gesehen hatte und der ganz sicher nicht wusste, dass ich davon Kenntnis hatte.
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Teacher's Pet (BoyxBoy)
Roman d'amourJay hat sein Leben gut im Griff: Studieren, einen Teilzeitjob meistern und trotzdem sein Privatleben managen. Das Einzige, was er braucht, ist die Ruhe seiner eigenen vier Wände, um seine routinierte Existenz fortzuführen. Ein Leben, das er probleml...